Letztens, im Suezkanal und auf dem Roten Meer, habe ich mich schließlich irgendwann doch mal nach etwas Abkühlung gesehnt und noch an Bord diese kalte Reise eingetütet. Aber soo laaang kann ein halbes Jahr sein…
Jetzt aber geht es wohl endlich los. Auf zur größten Vulkaninsel der Welt. Auf nach Island, wo noch heute, mehr oder weniger merkbar, 40 bis 45 Mal am Tag die Erde bebt. Schluss mit Homeoffice und Onlinekonferenzen.
Endlich mal wieder normale Leute… Live und im Original.
Die zwischendurch eingetroffenen Clubgeschenk-Handtücher aber,
können wir diesmal wohl noch zuhause lassen.
Stattdessen: Bereit zur Walexpedition!
Da hat der Teddy bei der Ausflugsbuchung ja mal wieder keine Mühen gescheut, weil ihn ja als „Stipendiat“ Kosten eher weniger interessieren, denn die hat er ja eh nicht… So einfach wie im „Loro-Park“ wird es halt nicht mit den Walen. Da muss man schon was investieren. Und gegen aufkommende Sparsamkeitsgedanken werfe ich mal gleich den Slogan „Nur wenn ich ordentlich zahle, sehe ich auch Wale“ in den Raum. Trotzdem kaum zu glauben steht dabei: „Keine Garantie auf Sichtung von Tieren!"
Da brauchen wir also Glück. Und das scheint wohl nicht käuflich zu sein.
Käuflich aber war für die Fellbande der Luxus der Bahnfahrt 1. Klasse. Wenn auch nur deshalb, weil diese bei der frühen Buchung nur gut nen 10er teurer war. Stundenlang rauscht draußen die flache Landschaft an uns vorbei und zum Abschluss bekommen wir vom Schaffner noch ne Schokolade mit Aufschrift und werden so zum „Lieblingsgast“ ernannt. Na ja, wollen mal so sagen: „Bin schon schlechter gereist…“
Das Expeditionsgepäck noch am Kieler Bahnhof an so aufdringliche Leute mit Kleintransporter übergeben, werden wir jetzt im Rucksack zum „Ostseekai“ geschleppt. Vorbei an großen Fährschiffen und auch an dem schon vormittags auffallend rot beleuchteten „Laufhaus“, welches ich beim ersten Mal noch in frühkindlicher Naivität für ne Fitness-Bude gehalten habe und das jetzt aber dezent „Käpt`n Flint“ heißt, geht`s jetzt direkt zur „Bella“.
Diese „Bella“also, welche wir im November in Dubai verlassen haben. Und das Beste daran: Die Teddys logieren wieder in der gleichen Kabine. Man will sich ja schließlich von Anfang an zuhause fühlen. Und da setze ich jetzt sogar noch einen drauf: Es ist sogar die selbe Kabine! Genau die, deren Tür damals hinter uns ins Schloss gefallen ist. Nun endlich geht die Kabinentür gleich wieder in die andere Richtung auf. Wir sind wieder da und mein Kaugummi unter dem Tisch weg.
Fast schon traditionell tritt der Träger zur Begrüßung erstmal wieder, den Blick nur nach vorn gerichtet, scheppernd vor den kleinen Blechtisch auf dem Balkon. Mahlzeit, wir sind wieder da!
Bei der „Lieblingsgast-Schokolade“ aus dem Zug bleibt es nicht. Auch auf dem Schiff ist heute wohl der Tag der Geschenke. Kaum die Beine ausgestreckt, werden schon die „2022er-Buttons“ geliefert und dafür auch noch ein Platz an unserer Schleife gefunden. Teddy Ty grinst und nun ist es offiziell. Auch 2022 sind wir Kreuzfahrer.
Und die guten Nachrichten reißen nicht ab. Ersatzweise für die Sternstunde gibt es bei dieser Selection-Tour diesmal nicht nur das Buffalo-Menü und eine Massage zur Auswahl, sondern auch einige von Aida benannte Ausflüge. Da die beiden erstgenannten Alternativen weder Ty`s noch meinen biologisch gegebenen Umständen entsprechen und der Ausflug „Inverness auf eigene Faust“ sich sowieso genau mit meinen vorgebuchten Planungen deckt, ist die Entscheidung schnell gefallen und 100 € Rückzahlung stehen nun zwar auf Teddys Habenseite, aber dennoch nur kurzfristig zur Reinvestition zur Verfügung.
Denn nun wird auf Drängen des Chinesenbären Ty bei der Fernwehexpertin für 2024 ein Besuch in seiner Heimat eingetütet. Und damit sich die Strapazen der langen Anreise auch lohnen, werden noch 20 Tage samt Wunschkabine drangehangen. Okay, mit diesem Kompromiss kann ich leben, dann komme ich mit.
Von „Schanghai also nach Singapur“ mit der Bella. Dieses Schiff lässt seine Lieblingsgäste offenbar nicht los. Die Reise sehe ich, trotz der dafür von mir herausgerückten 100 € Ausflugsersparnis, nun auch mal als weiteres Geschenk an. Selbst wenn unsere Leute spätestens nach Erhalt der diesen Betrag geringfügig übersteigenden Rechnung da möglicherweise anders denken…
Und dann bekommen wir vom offenbar gastfreundlichen Kapitän auch noch etwas Unbezahlbares geschenkt. Er schenkt uns im Verlauf der kommenden Nacht eine ganze Stunde Zeit und verspricht solcherart Großzügigkeit auch für die Zukunft nochmal. Was für ein toller Tag. 25 Stunden Kreuzfahrt zum gleichen Preis. Jetzt habe ich auch endlich das mit der „Happy Hour“ verstanden…
Reich beschenkt und vor allem auch mit den 2022er-Buttons beseelt, begeben wir uns beutereich zur verdienten Nachtruhe. So kann es weitergehen…
Und als ich dem Ty gerade selbstzufrieden noch mal in Erinnerung rufen möchte, wem er diese Buchung zu verdanken hat, schläft der schon grinsend samt dem kleinen Tiger.
Und die Durchfahrt unter der großen „Beltbrücke“ verschlafen wir…
1. Seetag (auf dem Weg nach Schottland)
Am nächsten Morgen werde ich durch den Lichtschein der Sonne geweckt und der Träger meint nach einem Blick in die App, dass wir wohl gerade Skagen passieren.
Später kehren unsere Leute dann offenbar hochzufrieden vom Frühstück aus dem Buffalo zurück. Das ist auch gut so, denn gutgelaunte Sponsoren lassen die Hoffnung leben, dass sich dies auch positiv auf die Tagesausbeute und nähere Zukunft der Teddys niederschlägt.
Das die gute Laune begleitende Grinsen unserer Leute wird jetzt übrigens auch für uns wieder öfter sichtbar, denn deren Gesicht wird fortan weniger von einer Maske verhüllt sein. Die Maskenpflicht ist hier an Bord seit gestern Abend weitgehend aufgehoben und wohl 80 Prozent mit fortlaufend steigender Tendenz nehmen das Angebot des Kapitäns dankend an.
Irgendwann am Tag verschwindet die Sonne dann nicht nur von der Steuerbordseite, sondern immer öfter auch in der zunehmenden Bewölkung. Dafür kommt nun etwas mehr Bewegung in die bis dato recht ruhige See. Und wenn ich den Worten des Kapitäns Glauben schenken darf, dann dürfte es nun ein wenig unruhiger für die aber ja sturmerprobten Teddys werden.
Der Träger ist jedenfalls schon bemüht, die klappernden Schwachstellen der Kabine zu lokalisieren und mit dazwischen gesteckter Pappe zu beseitigen. Fernseher, Kabinentür und Balkonzwischentür sind als Unruhestifter bereits enttarnt.
Unterdessen gebe ich dem Ty das Gefühl von Teamarbeit und lasse ihn an der Ausarbeitung der morgigen Besichtigungsroute für die Stadt Inverness teilhaben.
Dabei nehmen wir uns vor, endlich mal diesem scheinbar ungelösten Rätsel auf den Grund zu gehen, was und wenn ja, diese Schotten unter dem Rock tragen. Von unserer Körpergröße her dürften wir bei der Durchführung dieser Mission eine ideale Forscherposition einnehmen können und der Ty blickt ja bauartbedingt ohnehin meist nach oben. Allerdings müssen wir noch eine Lösung finden, wie wir aus dem Rucksack auf den Boden der Tatsachen kommen… Morgen jedenfalls wird der Kilt gelüftet.
Invergordon / Schottland
Schon vor unserer Zeit waren die mitreisenden Gönner mal hier gewesen und haben sich bei „Urquhart Castle“ am Loch Ness
um eine Sichtung von „Nessi“ bemüht. Ohne Erfolg, denn das auf dem unscharfen Foto zunächst für den Hals gehaltene Objekt
wurde dann doch nur als ein aus dem Wasser ragender alter dicker Schlauch entlarvt.
Trotz unserem Drängen lassen sie sich nun nicht mehr auf einen weiteren Expeditionsversuch ein und durchkreuzen damit Teddys Forschungsdrang.
Und da der Ort Invergordon schon damals recht überschaubar und daher schnell abgearbeitet war, steht nun die südlich davon liegende 30 km entfernte Hauptstadt der Highlands, Inverness auf dem Programm.
Na ja, wenigstens liegt die an der Mündung des Ness. Und wenn schon nicht Loch Ness, dann ist Nessi ja vielleicht genauso wie wir gerade auf nem Ausflug. Ty und der kleine Tiger sind jedenfalls angewiesen, mal ein wachsames Auge auf den Fluss zu werfen…
Einfahrt in den Fjord, den Cromarty-Firth und nicht nur Öl-Plattformen die ich schon im Morgengrauen auf hoher See gesehen habe,
und so gelbe Bauteile für Offshore-Windparks,
also die beiden bedeutenden Industrieformen Invergordons tauchen auf, sondern unweit der Hafeneinmündung tatsächlich auch einige Schweinswale, zumindest die oberen Teile davon. Die Stelle soll wohl so ein Hotspot für die Sichtung dieser Tiere sein. Okay, noch nicht das ultimative Schwanzflossenfoto, sondern mangels räumlicher Nähe eher gar kein Foto, aber die Mission hat begonnen. Der Anfang ist gemacht und es kann nur noch größer werden, oder eben auch gar nicht...
Überall an den Hängen der Hügel fällt dieser aktuell blühende gelbe Stechginster auf und ganz oben in den Bergen erkennt man noch Schneereste.
Der "Facecheck" nach dem Anlegen läuft etwas schleppend, aber dies erklärt sich dann von selbst. Die Schotten zeigen sich auch hier schon sparsam. Nur ein einzelner Mann checkt die geschätzten wohl 1200 Faces.
Ab in den Bus und 40 Minuten Fahrt zu
INV05 „Inverness auf eigene Faust“,
also praktisch der „Sternstunde“, denn diesen Ausflug haben wir ja als Ersatzgeschenk dafür gewählt.
Für lau also rollen wir „Schotten“ nun im alten Doppeldeckerbus, an Schafen, Kühen und sogar 2 Galloway-Rindern vorbei, durch die gelb eingefärbte Ginster-Landschaft.
Halt an der Kathedrale Saint Andrew und die 3-stündige Schlepperei der interessierten Teddys beginnt.
Unterwegs hat es schon einige Schauer gegeben, welche fotografisches Festhalten der vorbeihuschenden Impressionen verhindert haben. Tys Blick geht nun noch mehr und sorgenvoll nach oben. Hoffentlich entwickelt sich das jetzt nicht zum „Pissing down“ wie der regengeplagte Schotte eine penetrante Art des Regens wohl nennt. Aber die Einheimischen machen uns Mut. Die tragen bei 15 Grad Shorts, Schlappen und geben sich dabei sockenlos. In einer längeren Sonnenperiode reißt sich später sogar ein Mann das Hemd vom Leib. Obwohl der doch gar kein wärmendes Fell hat.
Auf der anderen Seite des schnell fließenden River Ness thront auf einem Hügel das im Moment sonnenbeschienene Inverness Castle.
Zwar nicht von innen zu besichtigen, soll es aber einen schönen botanischen Garten und vor allem einen tollen Aussichtspunkt haben. Der zweite Blick verrät: Wenn nicht jetzt, wann dann. Scheint nämlich ein echter Geheimtipp zu sein, was der Teddy sich da im Vorfeld angelesen hat. Jedenfalls kein Mensch da oben zu sehen. Also ab über die Brücke und die Stufen hoch. Die Teddys wollen sich jetzt erstmal einen Überblick von oben verschaffen. Die Stufen bewältigt, geht es noch mal rechts um die Ecke und dann… -bis zu einem den Weg überspannenden Bauzaun! Schade Träger, die Mühe war dann wohl umsonst. Da haben wir in unserem Tatendrang und Bewegungstrieb da unten wohl ein Schild übersehen. So erklärt sich natürlich auch der erste Eindruck eines vermeintlichen Geheimtipps…
Okay, war jetzt ein kleiner Umweg, aber bergab steht auch schon das Inverness Town House,
in welchem wohl unter anderem das Rathaus untergebracht ist.
Durch die Church Street wird nun also das nächste Ziel angesteuert, der zweite Besichtigungsversuch also. Und zack, schon stehen wir vor dem Victorian Market
und… -der Eingang ist natürlich ebenfalls geschlossen und mit einem Bauzaun verrammelt... Na toll, läuft ja gut.
Lediglich der alte Sandsteinbogen des Eingangs zeigt sich aber glücklicherweise unverhüllt und so erkenne ich die alten Spuren von den Filetiermessern der Fischverkäufer, welche damals, vor längerer Zeit, noch den Markt dominiert und hier ihre Messer nachgeschärft haben.
Ehe dieser Besichtigungspunkt aber ansonsten auch wieder zur Pleite wird, ist um die Ecke rum glücklicherweise noch ein Eingang. Innen erwartet uns dann aber letztlich kein wirkliches Markttreiben, sondern nur einige kleinere Geschäfte.
Wusste ich schon vorher, habe es unseren Leuten aber bewusst verschwiegen. Und wenn ich dran gedacht hätte, mal auf die alte viktorianische Uhr zu achten, welche mir zu besichtigen im Internet so angepriesen wurde, dann hätte ich das Ziel dieser Besichtigung auch erreicht. So aber…
Dennoch gehen wir insgesamt nicht ganz leer aus und wenigstens kommt die Kreditkarte zum Einsatz. Zwar hätte es vom Betrag her jetzt genau gepasst, die von 2014 übriggebliebenen zwei 5 Pfund-Noten beim Kauf der Inverness-Weihnachtskugel sinnvoll loszuwerden, doch nun kommt noch ein Nessie-Schlüsselanhänger zur Dekoration der Schlüsselbandsammlung dazu.
Noch ahnt keiner von uns etwas davon, dass genau diese beiden Banknoten, nur durch die an dieser Stelle verhinderte Einlösung, später noch ein Geheimnis preisgeben werden…
Im Wesentlichen geht es nun, mit einem kurzen Schwenk zum Bahnhof, entlang der Church-Street, vorbei an dem alten Pub „Launders“, welcher sich mit einem offenbar gelogenen Aushang an der Fassade damit rühmt, hier der älteste am Platze zu sein. Komisch, tatsächlich ist es doch um die Ecke an der Bridgestreet „The Gellions“ von 1841.
Wenn die schon so anfangen und uns verar… wollen, dann wird hier auch nichts getrunken und stattdessen geht es weiter zur alten gälischen Kirche, in der heute „Leakys-Bookshop“, der älteste Second-Hand Buchladen untergebracht ist.
Unscheinbar ist der Eingang und wir hätten ihn ohne meine Vorab-Informationen fast übersehen. Drinnen dann auf 2 Etagen alles vollgestopft mit gebrauchten Büchern wohl aller Kategorien und jeden Alters, alten Stichen und auch Drucken. Und nur bei genauerem Hinsehen und an den originalen Buntglasscheiben erkennt man, dass man eigentlich in einer Kirche steht. In der Mitte ein großer Holzofen, der aber nicht in Betrieb ist. Denn die haben hier ja schon Sommer… Ob dieses Geschäft jetzt so lukrativ ist, mag man bezweifeln können, aber es sind nun schon einige in den Regalen wühlende und scheinbar kaufinteressierte Einheimische in dieser „Bookshop-Kirche“. Wir Touris haben uns nach einigen Fotos von diesem skurrilen Laden aber wieder von dannen geschlichen.
Direkt links daneben, ob der Name daher kommt weiß ich jetzt auch nicht, liegt auf einem kleinen Hügel, die High Church. 4 bis 5 uralte Stufen hoch und wir stehen vor einem alten Friedhof mit Keltenkreuzgrabsteinen und so.
Manche sind so groß wie Obeliske und die Toten haben richtig Platz. Das Abstandsgebot scheint also gar nicht so neu zu sein. Ebenso wie die Gräber ist auch die Kirche verschlossen und wir sind allein.
Unheimlich wird es mir aber trotzdem nicht wegen dem was von unten hervorkommen könnte, sondern von dem, was jetzt von oben kommt. Hoffentlich weitet sich das nicht doch noch zum schottischen „pissing down“ aus. Habe echt keinen Bock auf diese Regen-Pellerine durch die ich, wenn überhaupt etwas, alles gelb sehe. Teddys Marschbefehl lautet daher Flucht.
Um die Ecke, beim Ufer des River Ness, bietet sich eine glücklicherweise geöffnete Kirche an. Dort gaukeln wir touristisches Interesse vor und verschleiern so unsere wahren Absichten der Schutzsuche. Tatsächlich ist die touristische Ausbeute im Innern vergleichsweise eher bescheiden, aber es gibt eine Toilette. Das ist jetzt grundsätzlich günstig. Aber schon bald nach Betreten durchbricht ein schriller Alarmton die kirchliche Ruhe und schallt durch das Gewölbe! Die Quelle lässt sich nicht verbergen und wir wundern uns. Es ist der Toilettenraum und die Trägerin gerade darin. Zum Glück aber öffnet sich die Tür und es erscheint die verdutzte Nutzerin, offenbar wohlbehalten. Tja, die Toilette ist moderner als gedacht und es kam zu einer Verwechslung über die Art und Lage der Spülung. Der von oben an einer Kordel herabhängende rote Griff jedenfalls ist die Notklingel… Richtig wäre ein metallener Hebel links daneben gewesen.
Das diensthabende weibliche Gemeindemitglied zeigt Verständnis und räumt ein, dass es dort schon öfter mal zu solcherart Fehlinterpretation der Spültechnik kommt. Und während der vorgewarnte Träger mit uns auf dem Rücken nun ebenfalls noch die Gunst der Stunde nutzt, dringen von draußen bisher nicht preisgegebene Talente akustisch zu uns in den Raum. Vor der Türe erläutert die Reserveträgerin auf Nachfrage gerade in englischer Sprache unsere Herkunft und die weitere Route unserer Kreuzfahrt. Die Teddys sind überrascht wie auch beeindruckt. Aber wir sind ja nicht zum Quatschen hier und verlassen den Ort des Geschehens.
Doch so lange war diese Land und Leute Konversation dann wohl doch nicht, denn draußen regnet es immer noch. Mein Vorschlag, jetzt zurück zu Leakys Bookshop zu gehen, sich dort unterzustellen und gleich mal ein englischsprachiges Buch für die Trägerin zu kaufen, wird verworfen und notgedrungen die Schirme herausgekramt. Kaum aufgespannt und nass, hört es dann aber auf mit dem Regen und schon fast wieder im Sonnenschein laufen wir über die alte stählerne Hängebrücke von "anno Tobak" ans andere Ufer.
Schon bei der ersten Flussüberquerung haben die Teddys erkannt, dass der River Ness zwar relativ breit, aber auch recht flach, die Versteckmöglichkeiten für Nessie also eher eingeschränkt sind. Da wird sie wohl im Loch bleiben und ist zumindest nicht hier zu erwarten. Hat sich dieses Thema also offenbar erledigt und wir können uns auf eine andere die Welt bewegende Sache konzentrieren.
Es ist die Sache mit der möglicherweise fehlenden Bekleidung unter dem Schottenrock. Ranken sich doch so viele Gerüchte und Geschichten um dieses Rätsel. Das wird jetzt schonungslos aufgedeckt. Sind die Schotten da wirklich so sparsam…? Wenn wir bisher schon keinen wandelnden Schottenrock auf der Straße gesehen haben, so glauben wir, der Lösung in dem Geschäft eines Kiltmachers näherzukommen.
Und es scheint einfach… , aber bei den Kameraden hier fehlt ja gleich der ganze Schottenrock.
Und hier ist zwar der Rock da, aber es steckt kein potentieller Unterhosenträger drin.
Tatsächlich gelingt es dem bauartbedingt dafür vorgesehenen Ty bei den wahren Forschungsobjekten, den hier traditionell gekleideten Verkäufern, schließlich nicht, einen unauffälligen Blick von unten zu erhaschen. Ein Hausverbot hätte uns Tagestouristen jetzt eher weniger berührt, aber die noch unbekannte Art und Weise des möglicherweise folgenden Rausschmisses bereitet uns dann doch Sorge und hält letztlich von weiteren Bemühungen ab. Wir gehen dann mal lieber. Gehen aber mit der Entdeckung eines verräterischen Indizes. Die verkaufen hier jedenfalls keine Unterhosen…!
Nun gut, Mission ansatzweise erfüllt...
-- Fortsetzung folgt --
Im 2. Teil geht es weiter zur St. Andrews Cathedrale. Und ausgerechnet an diesem heiligen Ort wird sich nun ein weiteres Geheimnis lüften,-das um die 5 englischen Pfund, die wir bisher noch nicht ausgeben konnten...
Und in Invergordon werden wir jetzt mal prüfen, ob der Ort nicht mittlerweile doch vor Leben pulsiert...
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