Ende September 2022 war es nach 3 Jahren Abstinenz und coronabedingter Pause wieder soweit: Es ging wieder aufs Schiff.
Wo es hin gehen sollte, war uns anfangs gar nicht so wichtig. Wir wollten einfach mal raus aus dem Alltag. Gewisse Eckpunkte: Mitte/Ende September, mindestens 9 Tage und ab/bis Deutschland waren zwingend, der Rest erstmal egal. Wir hatten mehrere Routen in Beobachtung und haben die letztendliche Wahl recht spontan getroffen. Die Tour in die Fjorde wollten wir uns zwar eigentlich noch ein bisschen aufheben bis die Kids beide "gut" zu Fuß unterwegs sind. Aber es kommt ja dann doch öfters anders als man denkt. Es ging also ab Hamburg mit der Perla nach Norwegen.
Da wir recht spontan gebucht haben, war die Wartezeit bis zur Abreise dann auch gar nicht mehr lange. Die Kabinenzuteilung kam folglich auch nicht Lange nach der Buchung. Deck 5 war zwar kurz ein Stimmungsdämpfer, da wir sonst immer weiter oben mit schöner Aussicht gelandet waren - die Kabine war aber dann im Endeffekt doch besser als befürchtet.
23.09.22: Kurzer Nervenkitzel beim Testcenter: alle bestanden. Der Abreise steht nichts mehr im Weg. (Wie liest sich dieser Satz wohl in 10 Jahren?)
24.09.22: Koffer packen. Das soll alles mit? Wahnsinn. Nun gut, könnte ja kalt werden in Norwegen. Wetter.com zeigte niedrige einstellige Temperaturen als Prognose. Bei 4 Reisenden kommt da schnell allerhand zusammen.
25.09.22: Los geht's. Uns trennten quasi nur noch 2,5 Stunden ICE und 20 Minuten Bustransfer vom Einchecken. Da wir eine verhältnismäßig kurze Anreise nach Hamburg hatten, konnten wir halbwegs entspannt gegen 9 Uhr zu Hause aufbrechen. Der ICE war tatsächlich weitgehend pünktlich und wir waren ohne besondere Vorkommnisse gegen Mittag am Hamburger Hauptbahnhof. Hamburg hat uns direkt mit wunderschönem hanseatischen Herbstwetter empfangen: Regen, Wind und viel grau. Kofferabgabe und Bustransfer erfolgten auch ohne besondere Vorkommnisse (es hat allerdings schon etwas absurd-bizarres, wenn vor dem Hamburger Bahnhof die Kofferabgabe von Kreuzfahrttouristen und die Obdachlosenszene aufeinanderprallen). Unser kleinster Reiseteilnehmer hat sich im Transferbus direkt mal etwas Aufmerksamkeit verschafft und allen anderen Passagieren mitgeteilt, wie nett er es fand, dass wir ihn zwecks Einstieg in den Transferbus wecken mussten, nachdem er kurz davor endlich eingeschlafen war
Aber alles geht vorüber. Als Eltern ist man ja abgehärtet. Man sorgt sich eher um die Geduld der Mitreisenden. Vor lauter Regen und Wolken konnte man das Schiff vom Bus aus kaum sehen, aber ohne Zweifel, da lag es und wir waren da. Am Terminal in Steinwerder war trotz Zeitslots zum Einchecken sehr viel Betrieb. Aber hey, der Kinderwagen ersetzt Clubstufe Gold , so dass die ganze Prozedur bei uns immerhin deutlich abgekürzt war.
Endlich Kontaktaufnahme. Sieht gar nicht so groß aus. Aber Madame ist ja Expertin, wer die Prima kennt, den kann die Perla nicht umhauen. Was soll man sagen? 1 Mal AIDA, immer AIDA. Man kommt an Bord und fühlt sich direkt angekommen. Spätestens beim "Bing" vom Aufzug. Beim Einchecken erhielten wir schon die gute Nachricht, dass die Kabine fertig ist. Also direkt inspiziert und für annehmbar befunden. Der Balkon hatte allerdings schon einen ordentlichen Überbau. Für Sonnenanbeter und Fotografen ist das eher nix. Dafür ziemlich in der Mitte gelegen und trotz Lage unter dem Theatrium ruhig.
Pünktlich zum Ablegen gegen 18 Uhr hat sich das Hamburger Wetter dann wohl gedacht: "Ich kann übrigens auch Sonne". Es wollte sich wohl niemand darüber beschweren. Die Fahrt über die Elbe war dann direkt ein erstes Reisehighlight.
Der Seetag Richtung Haugesund verlief recht unspektakulär. Da wir bereits eine lange Tour auf der Prima gemacht haben, kannten wir (Erwachsenen) das Schiff ja bereits weitgehend. Es gibt natürlich, vor allem mit Kids, immer was zu tun. Kidsclub, Lazy River, Essen, Schiff erkunden... man kann dann auch an einem Seetag ohne Besuch im Gym auf ca 18.000 Schritte kommen sagt meine Uhr. Der Seegang auf der Überfahrt war nicht stark, aber durchaus vorhanden. Essen und Trinken hilft erfahrungsgemäß: wir hatten über keine Beschwerden zu klagen. Davon ab ist es aber irgendwie auch keine Lebensleistung auf die man stolz sein kann, wenn man Seegang besser verträgt als andere. Ist ohnehin kaum beeinflussbar.
Die Freude auf den ersten Landgang war trotzdem vorhanden, auch wenn Haugesund auf dieser Reise eher ein stiefmütterlich behandeltes Ziel ist. Aber dazu dann mehr...