Tag 3 an Bord und Heute wieder "Land in Sicht". Unsere bisherigen Erfahrungen mit Norwegen hatten sich vor der Reise auf einen Abstecher nach Oslo auf der Mallorca-Kiel Reise mit der Prima beschränkt, daher waren wir vorfreudig gespannt auf den ersten Hafen der Route.
Generell haben wir es ausflugtechnisch mit den beiden Kids (1 und 4 übrigens) auf der Reise eher ruhig angehen lassen. Da wir aber recht aktiv und gut zu Fuß sind (Und Kinderwagen, Laufrad und Trage dabei hatten), sind trotzdem einige Kilometer zusammengekommen.
Meine wichtigste Erkenntnis des Tages war das Auffinden der Frühaufsteher-Kaffee Location im Beach Club. Mit Kindern natürlich auch immer nur beschränkt möglich, aber die ruhige morgendliche Stimmung auf dem Schiff begleitet von einem Kaffee finde ich bei Schiffsreisen immer sehr schön. Am ersten Tag war ich widererwartend spät wach und hatte in Erinnerung an die letzte Tour mit der Prima den Kaffee fälschlicherweise an der Four Elements Bar verortet. Es hätte natürlich auch geholfen, mal in der Aida Heute nachzuschlagen . Heute dann aber richtig. Vorteil unserer Kabine: Quasi direkt an den zentralen Aufzügen in der Mitte und folglich auch fix im Beachclub. Die 2 Jungs dort an der Bar waren ziemlich nett, sodass wir uns in den nächsten Tagen immer etwas über Land und Leute austauschen konnten.
Nun aber Haugesund. Das Cruiseterminal liegt auf der Insel Risoy, welches über eine (brachialarchitektonische) Brücke mit der Stadt verbunden ist. Risoy beheimatet augenscheinlich viele ältere weiße Holzhäuser mit grauen Schieferdächern. recht idyllisch eigentlich. Ist aber auch Standort des Unternehmens Aibel, wo nach meiner oberflächlichen Recherche u.a. Hochseeinseln gebaut werden. Passt nicht so Recht ins Bild. Aber irgendwo muss ja auch der Grund liegen, warum Norwegen im weltweiten Vergleich eher als reich durchgeht.
Beim Verlassen des Schiffs empfing uns leichter Nieselregen. Sollte in der Tat bis auf ca. 20 Minuten am Preikestolen der letzte Regen auf dieser Reise werden.
Für Haugesund hatten wir uns nicht großartig was vorgenommen und sind einfach mal mit dem groben Ziel Denkmal Haraldshaugen losgelaufen. Die Risoy Brücke wirkt tatsächlich etwas brachial gruselig. Sehr steil, sehr schmal, sehr "betonartig". Zum Denkmal ist es nicht sonderlich weit, ca. 3 Kilometer durch den Ort. Als wir dort angekommen waren, klarte es langsam auf und ein Regenbogen zeigte sich.
Entlang der schroffen Küste mutet es fast Rosamunde Pilcher artig an. Sehr grün und irgendwie "irisch". Vom Denkmal aus kann man auf Wanderpfaden der Küste entlang spazieren und entdeckt dabei auch noch 2 Naturschwimmbäder (welche auch noch genutzt wurden. SOOO warm war es dann nach meiner Einschätzung auch nicht. In Skandinavien hat man wohl ein anderes Verständnis von kalt und warm )
Die Stadt selbst wirkt etwas verschlafen und zeigt eine Mischung aus modernen und eher klassischen Gebäuden. Die Innenstadt ist nicht sonderlich spektakulär, lädt aber zum entspannten Schlendern ein. Laut Kapitän Becker ist Haugesund immerhin für ein Einzugsgebiet von knapp 200k Menschen die erste Anlaufstelle für größere Einkäufe. Die Shopping-Center liegen dann aber wohl etwas außerhalb. Es gibt auch einen zentral gelegenen Supermarkt, wo man sich ggfs. mit Wasser eindecken kann (Inkl. Pfand ca. 1€/ 1,5 Liter). Ich habe gerne immer was zu trinken auf der Kabine und finde das Aida Wasser nicht so lecker.
Trotz weniger Ambitionen und Ziele sind wir dann doch auf knapp 20k Schritte gekommen. Entsprechend müde und hungrig waren alle Beteiligten zurück auf dem Schiff. Den schönen Sonnenuntergang gibt es daher nur aus dem Fenster vom Markt, nach so viel Bewegung (Oder Essen?) war die Motivation, für ein Bild an Deck zu gehen, nicht mehr da.
Morgen dann also schon das vielgepriesene Highlight der Reise. Geiranger. Wenn etwas vorher schon so hoch gehandelt wird, neige ich ja eher zur Skepsis...aber wir werden sehen.