16. Januar 2019, Seetag auf dem Weg nach Hongkong - Sonnig, 26 Grad
Ja, was machen wir heute? Eigentlich sind wir bis zum
Abendessen ohne Programm. Lesen, in der Sonne dösen, ich sortiere meine Fotos,
wir treffen unsere Freunde und gegen Abend machen wir uns schick, denn es geht
ins Selections-Restaurant. Es gibt dort eine Veranstaltung, die wir noch nicht
kennen: Küchenparty. Eine Freundin hatte mir erzählt, das soll echt cool sein.
Na, dann schauen wir mal. Ein paar Tische und Stühle wurden verrückt, es gibt heute
sogar Stehtische. Schon im Restaurant sind kleine Stationen aufgebaut. Man kann
sich was zubereiten lassen und kann gleichzeitig noch ein paar Ideen mit nach
Hause nehmen. Zur Begrüßung gibt es einen Cocktail und wir nehmen gespannt mit unseren Freunden Platz. Sie hatten sich entschlossen, den Abend mit uns zu verbringen und sind auch sehr neugierig. Die Küchentür ist für uns geöffnet und auch dort warten
an verschiedenen Stationen leckere Speisen auf uns. Whow, auch die Dekoration ist total auf Asien abgestimmt. Sehr schön!
Ich schaue zu, wie die Fladenbrote entstehen, plaudere mit dem Koch und frage ihn, womit das scharfe Reisgericht gewürzt ist. Die Platten sehen sehr verführerisch gut aus und die Entscheidung, was nehmen, fällt mir wirklich schwer. Shushi oder nochmal das Reisgericht oder eine weitere Portion der krossen Zwiebeln? Egal, ich nehme alles nochmal, weil es so gut geschmeckt hat.
Die mit viel Liebe gemachte "Gewürzuhr" hätte ich am liebsten eingesteckt. Ein harmonischer Blickfang in der sonst so sterilen Küche.
Fazit: Küchenparty machen wir mal wieder mit. War echt cool, so wie unsere Freundin es uns erzählt hat.
Auf dem Pooldeck ist viel los, als wir kommen. Aha, "Crew meets Band" - Crewmitglieder zeigen, was sie gesanglich drauf haben, begleitet von der Sea Dance Band. Ich mag diese Veranstaltung, denn es gibt wirklich viele talentierte Sängerinnen und Sänger in der Crew!
Mit unseren Freunden trinken noch etwas, der Mond hängt über uns schräg am Himmel und es ist nicht kalt. Was wollen wir mehr? Ein wenig Traurigkeit ist aber trotzdem da. Alex steigt in Hongkong ab und fliegt zurück ins kalte Deutschland. Es war schön, dass wir ihn wieder getroffen haben - es wird sicher nicht das letzte mal gewesen sein. Versprochen. Für Jana, Walter und uns endet die Reise noch nicht. Wir fahren über Hongkong
nach Vietnam und die Reise endet für uns dann am 29. Januar wieder in Singapur. Es wir noch viel zu sehen geben in den nächsten Tagen.
17. Januar, Ankunft in Hongkong - Sonnig, 21 Grad
Jetzt merken wir schon am Vormittag, dass es nicht mehr ganz so warm ist und auch etwas bedeckt. Unsere Schönheit steht etwas irritiert an der Reling und wundert sich, dass die Tische und Stühle noch um diese Uhrzeit zusammengebunden sind.
Wir sitzen im vollen Theater und hören zu, was Lektor Knut von Hofmann über Geschichte und Gegenwart der Millionenstadt Hongkong erzählt. Ach, das ist aber Interessant. Dieses Gebäude hat ein riesiges Loch, es wurde nach Fengh Shui (bedeutet Wind und Wasser) Regeln erbaut. So kann der Drache ungehindert hindurch, direkt hinunter zum Wasser um zu trinken und wieder ohne Umweg zu
Die geschichtliche Entwicklung Hongkongs ist nicht mit ein paar Worten erklärt. Ein wichtiger Schritt war nach zähen Verhandlungen zwischen Hongkong und China 1984 die Rückgabe der kompletten Stadt. Die Volksrepublik China gewährte Hongkong einen Sonderstatus und sicherte den Einwohnern Freiheiten für weitere 50 Jahre zu. Weltweit gilt heute die Sonderverwaltungsszone als eine der freiesten Marktwirtschaften. Mangels natürlicher Ressourcen ist Hongkong auf den internationalen Handel angewiesen. Dass möglichst viele Touristen kommen, ist für den Einzelhandel wichtig, denn viele kommen, um zu shoppen. Ach, Hongkong bedeutet übrigens „duftender Hafen“ und liegt an der Mündung der Perlflusses.
Als wir wieder auf das Pooldeck kommen, scheint die Sonne
und die Küchencrew ist dabei, das riesige Büfett aufzubauen.
Es gibt zwei Dinge, die gefeiert werden a) Bergfest für die
Durchfahrer und b) Farewell für die abreisenden Gäste. Alles sieht so lecker
aus und so greifen wir zu, denn zum Abendessen werden wir wohl an Land
unterwegs sein. Sekt gab es natürlich auch für jeden. Und als ich frage, ob ich
ein Foto für meinen Reisebericht machen darf, bekomme ich ein OKAY. Super und Dankeschön.
Na dann, zum Wohle und auf unsere Freundschaft.
In der Zwischenzeit nähern wir uns der Stadt. Vor uns liegt eine Landschaft mit sanften Hügeln und ganz in der Ferne tauchen schon die Silhouetten der Hochhäuser auf.
Mehr als 7 Millionen Einwohner leben auf 1.100 Quadratkilometern, von denen 95 Prozent Chinesen sind. Die Stadt hat eigentlich zwei wesentliche Teile.
Die Vita legt in Kowloon an und gegenüber liegt Hongkong
Island. Der Name des Liegeplatzes liest sich ungewohnt: Tsim Sha Tsui. Kowloon
und der Norden von Hongkong Island zählen zu den dichtest besiedelten Gebieten
der Welt. Sieht man ja schon an der Vielzahl der hohen Gebäude. Brücken gibt es
nicht als Verbindung zwischen den Stadtteilen, dafür 2 Tunnel und die
Fähren.
Je näher wir kommen, desto mehr rückt die Höhe der Häuser
ins Blickfeld. Dicht gedrängt stehen sie dort – Platz ist Mangelware.
Vorhin sahen wir auch Aufschüttungen zur Landgewinnung. Im Gegensatz zu Singapur mit den Hochhäusern, vermisse ich als erstes Begrünungen auf den Balkonen. Am Ufer schmiegen sich kleine Häuser auf Stelzen an eine Felsenlandschaft.
Dichtgedrängt stehen wir Passagiere an Deck, bewappnet mit Handy und Fotogeräten. Der Blick auf die Stadt ist gigantisch. Schön zu erkennen ist auch der Liegeplatz für unsere Vita.
Der Victoria Peak, der bekannte 552 m hohe Berg ist
gerade nicht im Dunst versunken.
Gleich nach der Schiffsfreigabe machen wir uns um halb sechs auf den Weg.
Schnell ein Foto der Vita im Hafen machen... irgendwie
muss unser Schiff eine starke Ausstrahlung haben. Vor der großen Einkaufsmall
drängen sich Menschen um ein Foto zu schießen. Jeder möchte fotografiert werden
mit der Vita im Hintergrund. Ja, sie hat einen wunderbaren Liegeplatz für die
nächste Zeit: mitten in der Stadt.
Von unserem Abendausflug, der er in sich hatte - berichte ich im nächsten Teil.
Und zur Schreibweise der Ortsnamen: ich habe mich entschieden, ich bleibe bei Hongkong!