Tag 6 – Dienstag, 07.01.2020: Nha Trang
Da wir erst mittags in Nha Trang anlegten, frühstückten wir spät und beobachteten das Einlaufen von der Reling aus. Auch hier gab es wieder ein Riesenrad. Es befindet sich im Vergnügungspark Vinpearl auf einer Insel, zu der man auch wieder mit einer Seilbahn gelangen kann. Die Vita fuhr unter der Seilbahn durch und machte um 12 Uhr im Hafen fest. Hier war es mit 27° sehr schwül, der Himmel teils bedeckt, teils wolkenlos. Auch heute hatten wir wieder einen Ausflug mit „vietnamdreams-travel“ gebucht: „Nha Trang mit Strandbesuch“, der eine Stadtführung, Mittagessen und Strandbesuch mit Bademöglichkeit beinhaltete. Unsere Nachfrage bei der Buchung, wie der Ausflug stattfindet, wenn wir erst am Nachmittag ankommen, wurde so beantwortet, dass evtl. die Reihenfolge der Ziele sowie Mittag- mit Abendessen getauscht wird, ansonsten sei ein Nachmittagsausflug unproblematisch. Um 13 Uhr begann unser Ausflug, und…Überraschung…heute wieder mit Huu, den wir ja bereits von 2 Ausflügen kannten. Wir fuhren eine Viertelstunde verspätet los, da Huu noch auf 2 angemeldete Personen gewartet hat, die dann aber doch nicht erschienen sind. Zunächst fuhren wir zur Long Son Pagode, einer buddhistischen Tempelanlage. Die Pagode ist wie eine Ruheoase mitten in der quirligen Stadt. Bereits nach dem Eintreten durch das Eingangstor richteten sich die Augen direkt in den blauen Himmel, hier überragte ein riesiger weißer Buddha die Tempelanlage:
Die Anlage selbst ist sehr sauber und schön anzusehen. Wir schauten nur kurz in den Tempel und begaben uns im heißen Sonnenschein rechts am Tempel vorbei auf die lange Treppe mit 150 Stufen, den Berg hinauf zum weißen Buddha. Nachdem wir einen Teil der Treppen erklommen hatten, sahen wir einen liegenden Buddha:
Dankbar für die Verschnaufpause wurden ein paar Fotos gemacht, dann trieb uns Huu weiter bergauf bis wir den weißen Buddha erreicht hatten. Der Buddha sitzt auf einer Lotusblüte, im Sockel befindet sich ein Opferraum. Als wir hineinlugten, sahen wir dort ein paar betende Menschen.
Das Plateau ist gesäumt von farbenprächtigen Blumen, sodass eine Umrundung des Buddha auch ein Naturerlebnis ist. Von hier oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt.
Dann kehrten wir zurück auf die verkehrsreiche Straße und in unseren Kleinbus. Unterwegs sahen wir – wie so oft in Vietnam – einige kuriose Zweiräder, bei denen man das Gefühl hat, dass sie den halben Hausstand transportieren:
Nächste Station war die katholische Kathedrale, die gleichzeitig Bischofssitz ist. Was für kulturelle Unterschiede. Auch diese Kirche befindet sich inmitten der verkehrsreichen Stadt auf einem kleinen Hügel. Äußerlich wie auch von innen unterscheidet sie sich nicht wesentlich von den europäischen Kathedralen, hier in Asien wirkt sie etwas fremd, aber nicht weniger beeindruckend.
Schließlich fuhren wir zu einer weiteren Pilgerstätte, dem Cham-Heiligtum Po Nagar. Diese hinduistische Tempelanlage ist das Wahrzeichen der Stadt und wurde der lokalen Schutzgöttin Po Nagar gewidmet.
Im Inneren der Türme befinden sich religiöse Schreine. Bei unserer Führung bestand die Möglichkeit, den Altar der Po Nagar im Hauptturm zu besichtigen. Allerdings musste man dafür einen kittelförmigen Mantel überziehen und die Schuhe ausziehen. Wir liehen uns also einen Kittel, zogen die Schuhe aus und durften das Innere des Turmes betreten. In einer Reihe ging es einmal um den Altar herum und dann wieder raus. Das war aber der geringen Größe des Raumes geschuldet.
Wir hatten jetzt noch etwas Freizeit, um die Anlage zu erkunden, bevor es dann an den Strand ging. Wir fuhren zum Louisiana Brewhouse, das direkt am Strand liegt. Strandsachen hatten wir dabei, da der Ausflug ja mit „Nha Trang & Strandbesuch“ beworben und gebucht war. Allerdings war es bereits 16.15 Uhr als wir dort ankamen. Wir erhielten auf der Terrasse des Restaurants einen Drink, allerdings suchten wir die in der Ausflugsbeschreibung angekündigten Liegen am Strand vergeblich. Die Sonne stand schon so tief hinter den Hochhäusern, dass sie faktisch weg war, sodass der Strand komplett im Schatten lag und es fürs Schwimmen eigentlich zu kühl war. Einige wenige trauten sich trotzdem in das kühle Nass des Südchinesischen Meeres, so auch der Göttergatte, uns Frauen genügte es, mit den Füßen durch das Wasser zu laufen.
Wir blieben bis es dunkel wurde. In der Ferne sahen wir das Vinpearl-Riesenrad leuchten. Nur schwer konnten wir uns vom Meeresrauschen und dem schönen Anblick trennen, aber es ging weiter zum Abendessen. Hierfür fuhren wir etwa eine halbe Stunde entlang der Küste, bis wir zum Restaurant Ana Marina kamen. Auch dieses Restaurant liegt direkt am Meer und wir hatten einen schönen Blick auf die erleuchtete Skyline von Nha Trang. Überhaupt fielen uns auf dem Weg unzählige Illuminationen – meist auch noch blinkend - auf den Straßen auf. Alles schien bunt erleuchtet:
Das Essen im sehr sauberen Restaurant war lecker und schmackhaft, die Stimmung in der Gruppe war auch sehr gut, so dass wir nach dem Essen gutgelaunt noch den Nachtmarkt von Nha Trang besuchten. Der Nachtmarkt war übersichtlich, man hat ihn mal gesehen, aber zum Kaufen war für uns nichts dabei.
Leckeres Essen im Restaurant Ana Marina
Um 21 Uhr sind wir dann wieder am Schiff angekommen. Wir hatten wieder viel erlebt: Wahnsinn, 3 Tempel unterschiedlicher Religionen an einem Nachmittag, jeder hatte seine Besonderheiten, es wurde nicht langweilig. Der Ausflug insgesamt war schön, nur der ausgeschriebene Strandaufenthalt fehlte halt, aber das war wohl der Ankunft am Nachmittag geschuldet, man will ja auch die Sehenswürdigkeiten im Hellen sehen. Die Enttäuschung hierüber wäre jedoch – insbesondere bei den beiden jungen Damen – nicht so groß gewesen, wenn der Veranstalter das im vorherigen E-Mail-Verkehr deutlicher kommuniziert hätte. Damals wurde auf gezielte Anfrage nur von einer getauschten Reihenfolge gesprochen.
Der nächste Tag war als Seetag geplant, gefolgt von einem Aufenthalt in Ho-Chi-Minh-City am darauffolgenden Tag. Wir waren gerade wieder auf der Vita zurück, da hörten wir eine Durchsage des Kapitäns. Aufgrund zu erwartender Wellen in der übernächsten Nacht wird das Schiff schneller fahren und bereits am kommenden Tag um 19 Uhr in Ho-Chi-Minh-City anlegen (statt am übernächsten Tag um 9 Uhr). Weitere zusätzliche Ausflüge für den kommenden Abend würden geprüft. Das war eine schöne Überraschung. Jetzt erstmal abwarten, welche Ausflüge angeboten werden.
Mit diesen Gedanken haben wir die Highlight Show „Weltenbummler“ angeschaut. Diese hat uns wirklich sehr gut gefallen. Im Anschluss folgte die Silent Party auf dem Pooldeck, hier war aufgrund der heißen Temperaturen richtig viel los. Entsprechend war die Stimmung. Auch wir haben uns die Kopfhörer ausgeliehen und sind immer mal wieder zwischen den Programmen geswitcht. Von Deck aus sah man das erleuchtete Vinpearl-Riesenrad schön, aber noch besser waren die Stützen der Seilbahn, beleuchtet wirkte jede einzelne wie ein Mini-Eiffelturm:
23.30 Uhr war „Alle Mann an Bord“, um 0 Uhr das Ablegen geplant. Da aber „Alle Mann“ - und auch alle Frau'n - schon früher an Bord waren, hat der Kapitän auch eine Viertelstunde früher abgelegt – die Zeit sollte ja bis morgen Abend ´reingeholt werden. Wahrscheinlich weil wir stadtnah lagen, gab es kein Typhoon, die Auslaufmelodie von Enya ertönte nur über den blauen Kanal der Kopfhörer. Obwohl das Wetter einfach traumhaft war, machten wir uns um 0.30 Uhr auf den Weg in die Kabine, da wir nach dem erlebnisreichen Tag ziemlich müde waren.