
29. Januar 2019, Bangkok – immer eine Reise wert, mit AIDA oder als Vor-/Nach-Programm
Irgendwann heißt es nach jeder Reise Abschied nehmen vom Schiff, diesmal in Singapur. Vor der Reise haben wir bei der individuellen Anreise überlegt, wann – wie – oder – was wir vor und nach der Reise machen.
Vor der Reise hatten wir ein Hotel in Singapur gebucht und hatten zwei Tage Zeit, wieder ausgiebig dort herum zu bummeln. Aber nach der Reise, da fiel uns die Entscheidung schwer. Nach Hause wollten wir noch nicht, weil das Wetter so schön ist in Asien und Zeit haben wir ja. Geht es für ein paar Tage nach Kuala Lumpur oder nach Bangkok? Als uns Mitreisende fragten, wann wir denn in Singapur wieder nach Hause fliegen würden, sagten wir, dass wir nicht nach Hause fliegen. Wir fliegen weiter nach Bangkok. Na, auf diese Idee war von denen bisher niemand gekommen. Aber es würde sich ja anbieten, Bangkok ist ja so nah. Die Bella zum Beispiel fährt ja auch von Bangkok nach Singapur …
Okay, wir entschieden uns für Bangkok – dort wohnen Freunde, die könnten wir ja treffen. Ein Flug von Singapur nach Bangkok dauert nur gut 1 ½ Stunden und der Flug mit Emirates war gar nicht so teuer. Also wurde er gebucht und für uns hieß es dann früh aufstehen und mit der Taxe ab Harbour Front zum Flughafen fahren. Abmarsch 7 Uhr. Und ehrlich gesagt, wir waren noch nie in Ayutthaya und das hat uns einfach gereizt! Ein letzter Blick auf das bekannte Marina Bay Sands und Tschüss.
Check-In in Singapur unkompliziert und schon saßen wir kurze Zeit später im Flieger. Allerdings nicht in einer Maschine von Emirates, sondern eines Kooperationspartners. Der Service war gut und eh wir uns versahen, hieß es … Landeanflug.
Wir hatten ausgemacht, dass unsere Freunde uns am Flughafen abholen und eine kleine Katastrophe nahm ihren Lauf. Ich hatte die Handy-Nummer und rief an … Ansage „die Nummer ist uns unbekannt!“ Etwas ratlos starrten wir uns an. Als wir dann einen jungen Mann ansprachen, der einen Hotel-Shuttle fuhr, konnte er uns nicht weiterhelfen. Leichte Panik machte sich breit. Ich blieb samt Gepäck draußen stehen, mein Mann zurück ins Terminal zur Info. Er solle doch das öffentliche Münztelefon benutzen, hieß es dort. Doch woher die Münzen bekommen? Ein Glück, ein Seven 11 war in der Nähe, rein und Geld gewechselt.
In der Zwischenzeit hatte sich unsere Freundin Sorgen um uns gemacht und kam mit den Auto zum verabredeten Terminalausgang. Sie hatte etwas außerhalb geparkt, denn es ist nur eine Kurzhaltezone dort vorhanden und sie hat auf unseren Anruf gewartet. Plötzlich klingelt das Telefon, mein Mann dran und sie reicht mir ihr Handy. „Du kannst kommen, alles okay. Wir warten auf dich am verabredeten Ausgang.“ Uffzzzz, Erleichterung auf allen Seiten. Das Gepäck ist verstaut und schon von der Stadtautobahn aus sehen wir viele uns bekannte Gebäude. Es ist das vierte mal, dass wir in nach Bangkok kommen.
Der Verkehr ist enorm, Stau ist an der Tagesordnung und ich wundere mich immer wieder, dass wir bisher noch nie einen Unfall gesehen haben.
Auch hier das Straßenbild wie vor ein paar Tagen in Ho Chin Minh-City, alles voller Lampions.
Unser Hotel liegt in China Town, der Stadtteil in Bangkok, den wir noch kaum erkundet haben bisher. Also das „Shanghai Mansion„ ist schon ein wunderschöner Kontrast zu den modernen Hotels am River. Letztes mal hatten wir im Chatrium-Riverside übernachtet. Modern, gut gelegen und unser Zimmer war eine Wucht. Aber wie gesagt, das Mansion ist anders. Das Gebäude wurde 1892 als Handelshaus erbaut. Ein paar Jahre später war es das erste Chinesische Opernhaus und Mitte des 20. Jahrhunderts wieder umgewandelt. Thailands Börse und Textilhandelszentrum zogen ein. 2005 erwarb eine Hotelkette das Gebäude und brachte den alten Zauber zurück. Stilvoll repräsentiert sich der Art-Deco-Style Shanghais der 30er Jahre wieder.
Was uns besonders gefällt ist der Eingang. Ein Barbereich – zur Straße hin offen. Man sitzt angenehm temperiert und kann gleichzeitig das Treiben auf der Straße beobachten. Aber was uns gewundert hat, auf dem Bürgersteig standen Kisten herum, im Foyer Kabelrollen und so weiter. „Meinst du, das ist eine Baustelle?“ frage ich meinen Mann. Er zuckt die Schultern.
An der Rezeption werden wir so herzlich empfangen, sehen aber einen leichten Anflug des Bedauerns im Gesicht der Mitarbeiter. Es täte ihnen so Leid, wir könnten unser Zimmer leider diese Nacht nicht beziehen. Häää, denke ich und jetzt? Es klärt sich auf. In dem Hotel wurde ein chinesischer Krimi gedreht – und dabei war auch unser Zimmer mit einbezogen. Wir könnten, wenn wir wollten ein anderes Zimmer für eine Nacht haben oder alternativ eine Nacht in einem anderen Hotel verbringen, am River. Wir überlegen nicht lange und wählen das andere Hotel. Überaus gut betreut, werden wir per Taxe dort hingefahren und auch sehr freundlich empfangen. Alles ist organisiert und ehe wir uns versehen, öffnet sich Tür zu unserer Übernachtungsmöglichkeit.
Ich bekomme leichte Schnappatmung, eine Suite im 17. Stock mit Blick auf den River, schräg gegenüber vom Asiatique-Markt. Von der Badewanne aus kann man direkt rausschauen. Himmel, was für ein Ding. „Das haben wir doch gut entschieden oder?“ fragt mein Mann. „Ja und wir haben unterwegs sogar noch ein wenig von der Stadt sehen können!“ Was für eine Aussicht am Abend. Das Lichtermeer zeigt sich in seiner ganzen Pracht. Das bunte Riesenrad dreht sich langsam und auf dem River sind die bunt beleuchteten Boot unterwegs. Bei einem Aufenthalt haben wir mal eine abendliche Dinnercruise gemacht. Das war auch schön, vom Boot aus die Stadt zu sehen.
So richtig macht uns in dem Center kein Restaurant an. Die Straße ist leer gefegt, ein paar Läden haben noch offen.
Auf der Straße rauschen ein paar Autos an uns vorüber. Wir sind Freunde von Streetfood und danach wird jetzt gesucht!! Ein paar Schritte weiter ist kleines
Restaurant mit ein paar Tischen, es sieht passabel aus und wir setzen uns. Oh, die
Speisekarte ist sehr abwechslungsreich und wir wählen diverse Sachen
aus und natürlich auch ein Chang Bier dazu. Der Papayasalat hat es wieder in sich, gut scharf.
Am
Nachbartisch sitzen 2 Paare, die zu uns rüber schauen.Warum?
Wahrscheinlich, weil sich wohl selten Touristen hierher verirren. Einer
der Männer fasst sich Mut und kommt zu uns rüber. Er spricht englisch, was in Thailand nicht so selbstverständlich ist. Es
entwickelt sich eine angeregte Unterhaltung und wir haben viel zu
lachen. Ja, ich darf das Foto gerne verwenden und als Dank schüttelt er mir die Hand.
Wir sitzen noch eine Weile beieinander, das andere Paar war schon gegangen, denn es ist schon spät geworden.
Später
besucht uns ein Straßenhund, der sehr zutraulich ist und auf
Schmusekurs zu meinem Mann geht. Ich darf auch gerne in die „Küche“
kommen, sagt der Chef und das mache ich dann auch. Alles blitzsauber
und die Lebensmittel sehen sehr frisch aus.
Kurz vor Mitternacht machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Das war doch ein gelungener Abend nach dem langen Tag und wir denken an unsere Freunde, die seit einer Stunde schon auf dem Heimflug von Singapur. Also aufpassen muss man schon im Dunkeln, die Bürgersteige haben hohe Bordsteinkanten und so schauen wir nicht großartig in der Gegend herum sondern konzentrieren auf den Weg. Ein paar Polizisten sitzen einer Bank und winken uns freundlich zu. Vorsicht, da stehen Müllsäcke zur Abholung bereit.
In der Lobby ist auch die Nachtruhe eingekehrt und jetzt aber hoch ins Zimmer, ich wollte schon sagen "ab auf die Kabine". Wir sind noch voll im Kreuzfahrtmodus.
Was für ein toller Tag und morgen ziehen wir dann um nach China Town. Wir freuen uns schon auf neue Winkel und Ecken. Gute Nacht! Ach, wenn wir wollen, dürfen wir morgen Vormittag noch gerne den Pool auf „Deck 22“ benutzen.
Im nächsten Teil geht es weiter mit den Erlebnissen in Bangkok.
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