Dieses Mal beginne ich den Reisebericht mal mit einem Nacktfoto.
Nicht nur sichtbare Spuren auf dem Teddyfell haben die letzten 7 harten Reisejahre hinterlassen, sondern obendrein meinen unsere Leute, dass wir noch dazu auch irgendwie unangenehm müffeln. Eine Argumentation der wir uns im Ergebnis leider nicht verschließen können. Und so nimmt jetzt nicht nur das Schicksal seinen Lauf, sondern auch der Mix aus Wüstensand, Strandgut, Hausstaub und hoffentlich nichts anderem, seinen Weg in den Abfluss.
Wesentliche Teile, also vorzugsweise meine Buttons, werden dabei durch eine Plastiktüte geschützt.
Und jetzt also sind die Teddys frisch geduscht und reisefertig. Bereit für Tys ersten Karibikbesuch.
Kleine Antillen & Mexiko mit Aida Diva
Ich war natürlich früher schon mal in der Gegend und das hat für mich jetzt den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass er und der kleine Tiger meine Erzählungen von früher nicht so schnell nachprüfen können.
Was aber auf jeden Fall stimmt ist die Tatsache, dass der Flug diesmal, zumindest für mich, nicht wie üblich im Gepäckfach verläuft. Teddy Kaufhof hat diesmal einen ganz exklusiven Fensterplatz.
Fasziniert sehe ich unten die Landschaft immer kleiner werden und ehe ich noch richtig begeistert bin, hat der Spaß auch schon ein Ende. Es zieht wohl Nebel auf, zumindest kurzzeitig. Was ne Pleite! Und als plötzlich wieder die Sonne scheint ist die Landschaft weg.
Jetzt erst rücken die mit der Sprache raus, dass wir über den Wolken sind. Na gut, dann schaue ich eben Fernsehen…
Und wenn ich schon mal endlich für voll genommen und von der freundlichen Tante extra gefragt werde, dann gebe ich mich mal ein wenig dekadent und nehme einen Begrüßungsdrink dazu. Bin schon schlechter gereist.
Will nicht meckern, zum Ende des Fluges ist sie plötzlich wieder da, die Landschaft, -und noch dazu karibisch. Martinique, ich komme -samt Anhang. Bereit für das karibische Abenteuer.
Wieder mit den ausgeschlafenen Gepäckfachtouristen Teddy Ty und dem Tiger im Rucksack vereint, weht uns die warme karibische Brise ins Fell.
War heute Morgen noch irgendwie anders.
Anders diesmal auch unsere Kabine. Die ganze Fahrt wird rückwärts sein. Kurz vor Reisebeginn hatte ich entdeckt, dass da eine Kabine freigeworden ist, am Heck. Schnell mal telefoniert und schon ist sie für die Fellbande vereinnahmt.
Diesmal auch kein Warten am Gepäckband. Die Koffer werden direkt auf die Kabine geliefert. Und große Freude, sie sind beide da.
St. Lucia
Gestern war ich noch so dermaßen müde und befürchtete den ganzen nächsten Tag zu verschlafen. Aber heute Morgen ist es sogar noch dunkel, als ich puppenlustig und voller Tatendrang aufwache. Bin auch gar nicht müde, -noch nicht. Dieser Jetlag macht mich ganz kirre. Und die ausgeschlafenen Gepäckfachgesellen, werden jetzt erstmal auch erlöst und wach gemacht. Ich will was erleben, und schließlich haben wir mittlerweile schon auf St. Lucia „festgemacht“, gröle ich nun ganz seemännisch in die illustre Runde.
Draußen kräht bereits unablässig mindestens ein karibischer Hahn und von der Fischhalle am Markt dröhnt das Versteigerungstreiben zu uns hoch.
Ab in den Rucksack, da wo ihr anderen ja schon den ganzen langen Flug im Gepäckfach verbracht habt, es geht heute auf einen Katamaran.
STL11 „Mit dem Katamaran entlang der Küste“
Schnell noch erzähle ich den Anderen von der damaligen Tour mit der Seilbahn durch den Regenwald und den tollen Ein- und Ausblicken von dort.
Tja, habt ihr leider verpasst. Zu spät.
Weil wir es wegen unserer Kabine die nächsten 14 Tage so gewohnt sind, organisiere ich uns hier an Bord des Katamarans gleich mal einen Platz am Heck. Rückwärts also geht es nun an der Küste entlang erstmal zur Marigot Bay.
Kurzer Schwenk und schnell geschaut, dann sind wir Pauschaltouristen auch schon wieder weg. Scheint hier nicht das preiswerteste Pflaster zu sein.
Filmkulisse für einige bekannte Streifen war diese Bucht schon, u. a. in den 60ern für „Dr. Doolittle“. Natürlich gibt es deshalb hier auch eine Bar mit diesem Namen.
Unterdessen schlechte Nachrichten. Der kleine Tiger scheint krank zu sein. Irgendwie ist er wohl undicht. Ty tropft jedenfalls etwas Feuchtes auf die Füße. Aber alles gut, es ist nur Tigerschweiß. Wie stolz war er noch im kalten Island auf seinen Einkauf, den dicken Strickpullover, -nun jammert er. Es ist ihm ein wenig warm. Aber so unpassend ein Pullover in der Karibik auch ist, den kriegt er ohne Fellschaden jetzt nicht mehr von der Pelle. Dr. Doolittle belästigen wir jetzt aber nicht mit dem Problem. Da muss er jetzt alleine durch. „Was ne Pleite“ feixe ich unterdessen in meinem luftigen Strandkleid…
Unsere Leute werden jetzt auch nass. Die dürfen sich in einer Bucht abkühlen
und der Träger riskiert mit der Taucherbrille einen Blick in die Unterwasserwelt. Die optische Ausbeute wäre im durch Sedimente leicht angetrübten Wasser aber wohl vergleichsweise bescheiden gewesen, ja wenn sich nicht diese Seeschlange hier durchs Bild geschlängelt hatte...
Die hat aber wohl keinen Bock auf Touristen und dann kann es ja weitergehen. Wir nehmen Kurs auf die Due Pitons,
die markanten Wahrzeichen der Insel, diese beiden besonderen Vulkankegel, sogenannte Staukuppen, die Zuckerhüte der Karibik. Besonders zähflüssige Lava hat die Austrittsöffnung verschlossen und diese „Lavadome“ als säulenförmige Erhebungen entstehen lassen, Und obwohl der vordere eigentlich viel höher wirkt, ist er eigentlich der kleinere und daher der Petit Piton.
So ne optische Täuschung würde ich mir für mich manchmal auch wünschen. Wenigstens mal ein "Scheinriese" zu sein.
Obwohl das Kleinsein auch seine Vorteile hat. Denke nicht, dass die mich ansonsten im Rucksack rumschleppen würden.
Kurz vor den Pitons, in solcherart exponierter Lage, zahlt man in einem Resort wohl 1800 Dollar für die Nacht. Finde ich jetzt eigentlich ein bisschen teuer, aber der Ty klärt mich auf, dass da ja auch das Frühstück schon mit dabei gerechnet ist. Na dann…, dass muss man woanders ja oftmals extra bezahlen…
Für uns rechnet sich das Lockangebot bauartbedingt aber trotzdem eher weniger. Wir frühstücken ja nicht…
Ein- oder zwei Rumpunsch und ein Thunfischsandwich weiter hat der erste Ausflugsspaß auch schon ein Ende und wir werden bei der Aida wieder an Land gelassen.
Eine privat gebuchte Tour wäre wohl länger gewesen, aber mit diesen ganzen Umroutungen im Vorfeld der Reise war es uns zu unsicher, z. B. bei „Bakadi Dreams“ die geforderte Anzahlung zu leisten. Reicht auch so, -für den ersten Tag.
Und für den nächsten Akt, die Ortserkundung von Castries, zahlt sich der heutige Liegeplatz aus. Seinerzeit haben wir in der Hafenbucht noch am linken Ende gelegen. Da hat sich heute Morgen aber eine „Celebrity“ breitgemacht. Glücklicherweise, denn während die um die ganze Bucht latschen müssen, um in den Ort zu kommen, sind wir an unserer Seite vom Steg aus direkt im Ort. Spart die Kraft der Träger und unsere Zeit.
Wir nehmen uns diesmal vor, auch aus Rücksicht auf die beiden Karibik-Neulinge neben mir im Rucksack, nicht ganz so weit in das einheimische Leben einzudringen. Will heißen, nicht wie beim letzten Mal plötzlich in einer Gegend zu landen, die bisher offenbar kaum ein Touristenfuß betreten hat. Zumindest hatte ich damals so ein Gefühl, ausgelöst durch Blicke und bauliche Gegebenheiten…
( Dem Bordsteinparken sind hier übrigens bauliche Grenzen gesetzt.., auch wenn es eher Abflussgründe hat)
Da lasse ich es jetzt mal langsam angehen. Ist ja schließlich der erste Tag, durch einen Großbrand Mitte des letzten Jahrhunderts gibt es eigentlich sowieso keine historischen Bauten hier, und so sollen die erstmal ungezwungen den karibischen Flair aufsaugen.
Mit dem Karibik-Feeling ist es dann aber kurzzeitig mal vorbei. Erst fühlt der Träger sich touristisch geneppt, als er für ein kleines Bier und ne Cola aus der Flasche überraschend zahlreiche Dollar aus der Tasche gezogen bekommt. Das war in diesem von Einheimischen besuchten, besseren Bretterverschlag, so nicht unbedingt zu erwarten gewesen.
Mit einem leichten Dämpfer der Geberlaune und einer gewissen Eintrübung der unvoreingenommenen Sicht auf Land und Leute, geht es jetzt noch in die vor allem bunte Welt der Markthallen.
Es stößt dort aber auf das Missfallen einer der Marktfrauen, und der Träger wird freundlicherweise als „Pig“ beschimpft, als wir nicht ihrer Anweisung folgen, nun ausgerechnet auch noch in den gefühlt schon zwanzigsten Gang der Marktstände einzubiegen.
„Why don`t you go this way. You are a pig!“ um es mal wörtlich zu zitieren.
Nun ja, das kommt jetzt überraschend und irritiert nicht nur den Teddy ein wenig.
Aber alles gut, wenn das so ist, dann reisen wir „Schweine“ eben noch heute Abend wieder ab.
Und wir waren auch vorher echt freundlich gewesen, ehrlich, -auch die Teddys haben sich zurückgehalten. Vielleicht hat die Frau ja auch einen schlechten Tag gehabt, versuche ich mein Seelenleben idealistisch zu glätten. So nen schlechten Tag haben wir in unserer touristischen Zwanglosigkeit ja eigentlich meist eher nicht so…
Auf dem Schiff hat der Teddy jetzt noch einen wichtigen Termin, bei der "Fernwehexpertin".
Die kann jetzt aber wirklich nicht meckern, alles schon vorbereitet und zack sind die 3 Reisen für den Jahresurlaub 2023 gebucht.
Stolz kann der Teddy beim Ty und dem kleinen Tiger Vollzug melden und ihnen großzügig eröffnen, dass sie dank meiner Fürsprache wohl auch wieder mitdürfen.
Alle sind zufrieden, -bis am nächsten Morgen die „Nikolausüberraschung“ durchdringt. Auch in der „Aida Heute“ steht dann geschrieben, dass man bei Buchung bis zum 26.12. für alle Reisen ab 7 Tagen die doppelten Seemeilen bekommt. Aber eben erst ab dem 06.12.. Da geht der etwas voreilige Teddy jetzt aber mal in Deckung. Wir haben gestern 33 Tage Kreuzfahrt gebucht, aber mit der Zeitverschiebung leider 2 Stunden zu früh…
Eigentlich schade, wenn nicht sogar ärgerlich, denn genau dieser Bonus hätte gereicht um…
„Relativiert sich aber dadurch, dass diese Sondermeilen nur bis Januar 2024 gültig sind“, versuche ich für allseitigen Seelenfrieden zu sorgen.
Ach ja, Hauptsache der Teddy hat die 3 Wunschreisen samt Wunschkabine eingetütet. Und das zählt und gestattete keinen Aufschub. Obwohl…, so ganz nebenbei hätte ich das schon gerne mitgenommen.
--Fortsetzung folgt--
Im 2. Teil sind wir auf Guadeloupe und bekommen zum Nikolaustag doch noch eine Nikolausüberraschung.
Nämlich wenigstens bei der "Bootsfahrt zum Schnorcheln und Baden" mehr als der Titel verspricht...
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