Cozumel/Mexiko
Früh sind wir heute Morgen hier in Cozumel, diesem vorgelagerten Eiland vor der Halbinsel Yucatan vom mexikanischen Festland.
7 Kreuzfahrtpötte sind vor Ort und hinter uns ist die Symphony of the Sees, -das neben ihren Schwesterschiffen wohl aktuell größte Kreuzfahrtschiff der Welt- gerade eingelaufen.
Aber zumindest bei der Symphony mit ihren Riesenwasserrutschen hätten wir dann zwar vielleicht auch einen Balkon, würden aber das Meer trotzdem nicht sehen, da der Balkon unter Umständen nach innen liegt und unter uns statt Wellenrauschen ein Kinderkarussell und vieles andere lärmt. Na ja, den Amis gefällt es wohl und mir macht es gar nichts aus, dass diese Oasis mit ihren 280000 BRT 4 Mal so groß wie unsere Diva mit 69000 BRT ist.
Warum aber haben wir eigentlich nicht wenigstens eine Achterbahn wie bei dem Carnivalschiff da drüben und fegen dann auf Schienen um den Schornstein rum?
Die 7 Schiffe verteilen sich auf 3 verschiedene Anlegepunkte, welche aber alle in Sichtweite liegen. Wir liegen am Puerta Maya Cruise Terminal, welches wohl für Schiffe der Carnival Group vorgesehen ist.
Das wir so früh festgemacht haben, hat einen wichtigen Grund. Wer rüber ans Festland will, der hat zumeist recht zeitaufwändige und weiter entfernte Ziele vor sich.
Als wir aufstehen, sehen wir schon die erste Fähre rüberfahren.
Diese Überfahrt kann erfahrungsgemäß für nicht wenige der ausflugshungrigen Passagiere gar nicht mal so spaßig werden. Irgendwie bekommt vielen die oft ruppige
¾-stündige Überfahrt so gar nicht. Aber an Bord ist man vorbereitet. Statt Kram aus dem Bordkiosk, setzt man hier auf aktuelle Grundbedürfnisse und es werden großzügig Tüten verteilt. Wer will, der kann (jetzt)… Daher hatte der Teddy sich damals so seinen ganz eigenen Reim darauf gemacht, warum es „Cozumel“ heißt.
Habe ich selbst gesehen, damals in der Fähre, als wir rüber zur Mayastätte Tulum
und danach zur Freizeitstätte Xel Ha gefahren sind.
Diese Ziele aber liegen wenigstens an der Küste. Andere Ziele liegen tief im Landesinnern. Und das ist sehr zeitintensiv.
Diesmal sparen wir uns die Überfahrt mal ganz. Zunächst noch war tatsächlich ein zwangsläufig teddyfreier Ausflug auf Yucatan geplant und gebucht.
Der verheißungsvolle Titel „Rio Secreto der geheime Fluss“ hatte sie die Interessen der Fellbande vergessen lassen.
Zu unserem Glück aber haben die sich dann doch noch umentschieden, weil da plötzlich was geändert wurde und statt Freigang in Playa del Carmen, ein touristischer Maya-Hokuspokus mit Rumgehopse dabei war. Außerdem hatten sie wohl keine Lust, dafür so früh aufzustehen und mit der Fähre rüber zu düsen. Andererseits werden sie jetzt wohl nie erfahren wie dieses Höhlenschwimmen und das unterirdische Erkunden dieses Rio Secreto gewesen wäre.
Und nur weil die sich vom Touristengedöns mit dem Mayas haben abschrecken lassen und der Teddy so gelacht hat, weil es sicher so ein gespielter Kram ist, wie er immer beim Traumschiff gezeigt wird.
Nun ist also auch für uns Ausflugsstart und da setzen wir heute mal auf Entspannung. Mayas sind dann erst morgen in Belize dran…
Ganz in der Nähe ist der Naturpark Chankanaab (COZ 50) und da soll der Ausflug hingehen.
Mit Kleinbussen werden die etwa 30 Teilnehmer rübergefahren und in 10 Minuten stehen wir auch schon vor dem Eingang.
Ein Guide vom Park nimmt uns in Empfang und wer will, der kann nun gleich mit ihm abtauchen. Unsere Leute wollen ihr Zeug nicht umsonst mitgeschleppt haben, obwohl man es sich hier auch kostenlos leihen kann, stellen uns verantwortungslos auf einen Stuhl und tauchen ab.
Natürlich alles ein wenig künstlich angelegt diese Korallenzucht da unten,
aber den Fischen scheint es zu gefallen. Jedenfalls sind einige da.
Sogar ein Barrakuda lässt sich blicken.
Wer will kann nach der Schnorchelführung auch noch alleine weiterforschen, aber keiner will. Außer unsere beiden Forscherseelen.
Die drehen noch ne Flossenrunde, -bis ihnen trotz 28 Grad kalt wird. Recht so. Denn jetzt kümmern die sich, vom Unterwassererlebnis noch immer angenehm überrascht, endlich mal wieder um die Teddys.
Parkerkundung steht auf dem Programm. Und da sind sie ja doch noch, -die Mayas.
Wenn auch nur mit Replika-Bauten und Skulpturen. Aber trotzdem ganz nett für die Teddys, dieser Mini Kultur Kosmos.
In einer versteckten Ecke wollen uns Maya-Überlebende sogar in ein Dampfbad locken, aber unsere Träger verzichten.
„Danke ist schon warm genug und die haben gerade erst trockene Klamotten angezogen.“
Auf diese Show verzichten wir, - unsere Leute nicht aber jetzt auf das "Open-Buffet."
Vorher aber noch mal kurz bei den Krokos vorbeigeschaut die auf dem Parkplan eingezeichnet sind. Doch zur großen Enttäuschung von Teddys und Tiger bleibt der umzäunte Nervenkitzel aus. In dem Gehege mit dem Tümpel sehe ich keine Krokos, sondern nur ein paar Gänse. Und wo so seelenruhig Gänse schnattern, da können eigentlich keine Krokos sein… Umgekehrt würde es eher Sinn machen.
Und was habe ich dem Ty und dem davon faszinierten Tiger im Vorfeld alles von den Aligatoren in Floridas Sümpfen erzählt. Teddy Kaufhof Auge in Auge mit dem Schrecken der Sümpfe.
Alles umsonst, -die glauben mir doch jetzt nichts mehr…
Auch die Zipline ist übrigens nicht mehr da, nicht mal die Türme und Stützen dafür. Unsere Leute scheinen das gar nicht so tragisch zu nehmen, denen schmeckts bei der Schlacht am Buffet. Irgendwie stark menschenlastig diese Ausflugsfreuden hier. Und dabei bleibt es auch. Denn nun schaukeln die gemütlich in den Hängematten.
„Auf dem Balkon wäre die ja immer durch uns besetzt“, raunen die uns grinsend zu.
An der künstlichen Cenote vorbei
geht es dann irgendwann wieder zum Ausgang und mit Kleinbussen retour zum Anleger Puerta Maya.
Der Naturpark Chankanaab war zur Erholung jetzt echt nicht so schlecht, auch wenn natürlich vieles künstlich ist und einiges fehlte.
Und vor allem aber war er trotz der 7 Kreuzfahrtschiffe überraschend leer und man hat eben keine lange Anfahrtszeit.
Marschgepäck erstmal aufs Schiff gebracht und jetzt noch mal schauen, was der örtliche Klimbimmarkt hergibt.
Und da machen wir schaurige Entdeckungen. Geschmacklosen Klimbim haben wir schon oft gesehen, aber hier wird mit Leichenfiguren und Knochen gehandelt!
Teddy ist erschüttert und der Ty ist besorgt um die kleine Tigerseele und hält ihm beharrlich die Augen zu.
Andere Länder andere Sitten. "El dia de Muertos", der "Tag der Toten", "Allerheiligen" auf mexikanisch.
War mir schon bei diesem Maya-Altar, eben in dem Park aufgefallen, dass da so komische Karnevalssachen stehen.
Das haben die Mexikaner wohl von den Atzteken übernommen, wie wir dieses Halloween-Gedöns von den Amis. Nach alter Atzteken-Tradition ist es respektlos, die Toten zu betrauern. Stattdessen hat man Spaß mit denen und es gibt sogar Orte, wo die am Feiertag wieder ausgebuddelt werden. Hier nicht, die Figuren hier sind aus Plastik und außerdem ist der Feiertag ja schon ein paar Wochen vorbei. So ein Zeug kommt mir jedenfalls nicht in die Bude. Meine Tradition ist es Weihnachtskugeln und Buttons zu sammeln.
Und der Träger sucht eigentlich einen Maya-Kalender für die Wand, findet aber keinen passenden. Bei dem hier hätte beim Rückflug wohl Schwierigkeiten mit der Freigrenze beim Gepäck gegeben...
Das „Hafenviertel“ ist jetzt fest in der Hand der US-Gäste. Wie immer, große Fete. Die tanzen teilweise schon auf den Tischen und das Sicherheitspersonal amüsiert sich aus der Ferne.
Dann sind sie voll, die Gastronomie zufrieden und es kann weitergehen. Später gekommen geht es jetzt -wie üblich- früher wieder los. Auf zur nächsten Partylocation und in der Zwischenzeit ist jetzt wieder das Schiff das Ziel. Diese Interessenlage kommt den Gastronomen und Händlern vor Ort natürlich eher entgegen als diese Sightseeing-Touristen, die jetzt erst nach und nach vom Festland wieder eintrudeln.
Na ja, haben uns touristisch heute auch nicht mit Ruhm bekleckert, verzichten sogar auf einen Abstecher in die einzige Stadt hier, für 8 oder 10 Dollar mit dem Taxi nach San Miguel.
Aber morgen in Belize wird wieder ganz groß angegriffen und tief in die Maya-Kultur eingetaucht…
-- Fortsetzung folgt --
Und im nächsten Teil saugen die Teddys mal kräftig Kultur auf, alte Maya-Kultur in Belize.
Mit dem Boot fahren wir zum "untergetauchten Krokodil", zur Mayastätte "Lamanai".
Und auf unserer Expedition entdecken wir nicht nur Tempel...