Cayman Islands/Grand Cayman
55000 Einwohner und nahezu egal wo man hier in der Karibik hinkommt, überall war angeblich auch schon dieser Kolumbus. Der Typ ist damals offenbar ähnlich viel gereist wie die Teddys heute, -zumindest fast. Nur sind wir heute nicht zufällig da, hier auf Grand Cayman. Kolumbus damals, im Jahr 1503 aber schon. Der war einfach vom Kurs abgekommen. Wegen solcher Umstände hat dieser Seefahrer wahrscheinlich auch niemals Indien erreicht, sein eigentliches Ziel. Bei uns hingegen standen die Cayman Islands tatsächlich auf dem Reiseplan. Und jetzt sind wir hier.
Aber die Krokodile die der Name verspricht, und soviel sei schon mal verraten, die gibt es hier nicht mehr, zumindest nicht da wo die Teddys heute hinwollen. Hoffe ich jetzt mal… Sonst würden hier ja wohl kaum so viele ausgewilderte Hühner überall frei herumlaufen…
Ausgerechnet der offenbar belesene Ty klärt mich auf. Kaimane, Schildkröten, insbesondere diese gab es hier wohl früher durchaus viele, bevor Piraten, Eroberer und Co sie aufgefressen haben. Der Name „Cayman Islands“ jedenfalls stammt aber von einem steil aufragenden Gebirgszug unter Wasser. Und wenn man das wenige Land, welches es davon bis über das Wasser geschafft hat, jetzt aus der Luft sieht, diese 3 Cayman-Inseln, dann soll das aussehen wie ein im Wasser liegender Kaiman. Na, die haben Phantasie… Ist wohl eher so ne Deutung wie beim silvesterlichen Bleigießen.
Und da wir schon mal hier waren und die Sache mit den Rochen schon kennen,
geht es heute erstmal einfach nur an den Strand. Und der ist lang, dieser Seven Mile Beach. Mindestens also wohl um die 7 Meilen. Da nehmen wir mal einfach die Mitte von, den Goveneurs Beach.
Wie gestern schon, können wir auch hier in Georgetown nicht an einer großen Pier anlegen, -es gibt nämlich keine. Also wird getendert, diesmal mit den eigenen Booten. Das können wir uns heute erlauben, denn der Weg zum Ufer ist nicht weit.
Natürlich will heute so ziemlich jeder da rüber, zumal die Liegezeit nur bis 16:00 Uhr ausgeschrieben ist. Alle wollen rüber, aber dann werden schmale Schnuten gezogen, wenn es für die kurze Fahrt etwas beengt im Boot ist, weil man möglichst vielen Leuten und möglichst schnell diese Möglichkeit geben möchte. -Nicht nur denen mit den schmalen Schnuten… Auch wenn die jetzt gerne ne Bank für sich hätten und die anderen sollen dann wohl erstmal auf dem Schiff warten.
Die Aufforderung des Kapitäns, wegen diesem Übergang auf das schaukelnde Tenderboot, den Weg bitte nicht in Flip Flops oder auch Badelatschen anzutreten, wird teilweise wieder mit „Sehe ich nicht ein“, „Ich mach was ich will.“ ignoriert. Stürze und Verletzungen wollen die Teddys natürlich nicht sehen, aber ein im Meer schwimmender verlorener Badelatschen würde uns durchaus ein wenig Freude bereiten, -blicken wir gespannt zur Einsteigeluke. Doch der Spaß wird uns versagt, zumindest sehen wir nichts dergleichen.
Wir sind in Georgetown
und da wir kein Geld verstecken müssen, kann es direkt losgehen. Ungeniert laufen wir an den zahlreichen Banken und Schmuckläden vorbei zur Bushaltestelle an der Edward Street. Verschieden Farben haben die Linien und mindestens 2, ich meine die gelbe und die grüne Linie, fahren Richtung Seven Miles Beach und noch weiter. Kleinbusse fahren wirklich alle Nase lang und ich weiß gar nicht, ob es überhaupt einen Fahrplan gibt. Jedenfalls kommt nach 1 Minute auch schon wieder einer angefahren und wir klettern rein. Ist jetzt auch voll meine ich, aber im weiteren Verlauf sieht man, dass zur Not auch noch 2 Mann beim Fahrer sitzen können. Bezahlt wird beim Aussteigen. 2,50 Dollar pro Person. Einheimische und Touristen sind hier heute bunt gemischt und der Fahrer hält auch auf Zuruf. Zum Ein-, wie auch Aussteigen.
10 Minuten später schon sind wir da. Den Fahrer hatten wir gebeten Bescheid zu sagen. Macht er auch.
Klar ist vor dem Strand fast alles zugebaut, aber der Strand selbst ist eigentlich immer frei und es gibt zahlreiche Zugänge zwischen den Hotels und sonstigen Gebäuden.
Vor einem der Luxushotels schlagen wir mit den gelbweißen Handtüchern unser bescheidenes Lager auf.
Hotelgelände betreten ist natürlich streng verboten. An der anderen Seite des Zugangs, hier sogar mit öffentlichem Parkplatz, ist übrigens der Gouverneurssitz.
Ansonsten alles nett hier, keine nervenden Jetski und kaum Badegäste.
Liegt wohl auch daran, dass wir heute das einzige Kreuzfahrtschiff sind. So genießen wir alle die letzten karibischen Sonnenstrahlen und unsere Leute zusätzlich die letzten Badefreuden in der warmen Meeresbrühe.
Und zur allgemeinen Überraschung gibt Teddy Kaufhof sich da mal ganz loyal und gönnerhaft. „Habt ihr euch verdient.“ Und dazu denke ich: (Dafür habt ihr uns ja auch die letzten 14 Tage überall rumgeschleppt und noch sind wir ja nicht zuhause…)
Ehe ich mir noch ein zusätzliches „Danke“ rausquälen muss, kommt der Security-Typ vom Luxushotel und erlöst mich von der „Lobhudelei“. Er bittet freundlich, die darüber gelegten Badehosen von der Kordel zu nehmen, welche hier die Absperrung darstellt. Boah, meine Leute haben aber auch kein Benehmen… Da haben die Teddys mal ausnahmsweise nichts mit zu tun. War es dieses dreiste Verhalten, oder haben uns die gelb/weißen Handtücher mal wieder als gewöhnliche Touristen enttarnt?Wahrscheinlich beides und noch mehr…
Die Sonne ist unterdessen langsam weitergewandert und daher spendet uns der entfernt stehende große Baum da drüben keinen Schatten mehr. Nicht nur der kleine Tiger in seinem Strickpullover gibt nun Zeichen in Form von Schweiß von sich, auch wir wollen uns nicht weiter das Fell ausbleichen, und unsere Leute sich nicht noch am letzten Tag den Buckel verbrennen. Also herrscht Einigkeit in der Reisegruppe. Aida-Handtücher entsanden, einpacken und ab zur Bushaltestelle, die es hier aber weder gibt, noch braucht man sie.
Wir haben die Straße noch gar nicht richtig erreicht, wird der Teddy mit Gefolge auch schon als potentieller Mitfahrgast enttarnt und mit der Lichthupe signalisiert der Fahrer, dass er wohl noch Platz hat und durchaus gewillt ist, uns mitzunehmen. Beim Einsteigen sehen wir bekannte Gesichter und bekannte gelb/weiße Frottierware. Haben jetzt in der Eile auch gar nicht auf die Linie geachtet und tatsächlich fährt der Bus nun ein wenig anders und biegt noch vor der Stadt ab. Beim Tiger kommen Ängste auf, aber der nervenstarke Ty beruhigt ihn. „Der Fahrer wird sich schon denken können, dass wir jetzt nicht mehr zum Landsend oder sonst wohin möchten, sonst hätte der uns doch nicht wortlos von der Straße aufgelesen.“ Und außerdem sind da ja noch die beruhigenden gelb/weißen Handtücher. Tatsächlich klappert der Bus dann nur noch einige Straßen des Ortes ab, bevor er wieder an der Stelle hält, wo heute Vormittag die Tour begann.
Raus und Sightseeing. Was jedoch schwer wird, wenn man die ganzen Bankgebäude und Juweliere dabei auslassen will.
Aber einige nette Kleinigkeiten findet man ja immer. So auch jetzt und dabei zuerst einen großen Nikolaus.
Mich bei dem jetzt aber für meine zahlreichen Sünden in dem schwarzen Buch zu rechtfertigen, wäre zu zeitraubend. Das Schiff legt bald ab.
Von mir wiederum aus dem goldenen Buch zu zitieren, wäre da bedeutend schneller erledigt...
Dann bekomme ich eben kein Geschenk und schnell verschwinde ich um die Ecke. Damals auf Curacao hatte ich mir noch die Mühe gemacht und dann später erschrocken festgestellt, dass ich ganz vergessen habe, dem meine Adresse zu geben. Was wird mir durch dieses Missgeschick damals an Geschenken entgangen sein… rätsele ich noch heute.
Wieder ist es der belesene Ty, der uns erklärt, warum man hier angeblich so günstig einkaufen, handeln oder auch das Geld hier auf der Bank verstecken kann. Irgendwann sind wohl mal viele schiffbrüchige Engländer samt Handelsware der 10 Schiffe, von den Einwohnern gerettet worden und zum Dank hat der englische König den Inseln die Zollfreiheit auf Lebenszeit geschenkt.
Fellbande und Sponsoren aber sind, abgesehen von der Kreuzfahrt bitterarm und haben weder was zum Anlegen, noch zum Liegenlassen und vor allem auch nicht zum Ausgeben. So billig das Geschmeide hier auch sein mag…
Wir sind genügsam und buchen lieber Kreuzfahrten. Da haben wir wenigstens alle was von.
Nicht alle, sondern nur ich Teddymädchen werde jetzt noch Opfer von plumper Anmache, als ich hier aufgefordert werde, mir Küsse von einem Rochen zu kaufen.
"Buy me for more kisses"
Ja von wegen! Hab ich doch wohl nicht nötig, lehne das dreiste unmoralische Angebot der käuflichen Liebe ab und verschwinde von diesem heißen Pflaster.
Rübergetendert und bei der Abfahrt erkennen wir, wie sich bei der Silhouette die größte Erhebung der flachen Insel abzeichnet. Von Menschen geschaffen. Es ist der Müllberg…
Müll hat sich in der Kabine vergleichsweise nicht so viel angesammelt, aber ein ebenfalls von Menschen geschaffener Berg, ein Berg voll Wäsche. Und da wir morgen aus der Kabine zwangsevakuiert werden, gilt es diesen Berg nun abzutragen und stattdessen in den Koffern aufzutürmen. Ohne uns. Wer nichts mitschleppt, hat nichts zu packen und daher jetzt Freizeit. Welche noch schöner wäre, wenn der uns nochmal die Hängematte herrichten würde. Aber da müssen wir wohl bis zur nächsten Kreuzfahrt warten…
Nicht mehr länger warten kann jetzt das Ausfüllen der Einreisepapiere für Jamaika. Mit dem Aida Kugelschreiber auf Papierformular und möglichst fehlerfrei.
Die Abschiedstorte am Abend ist diesmal übrigens mal wieder nicht zum Verzehr geeignet.
Nicht, dass sie nicht schmecken würde, aber ein Schild verweist für die Kuchenliebhaber auf die Ecke mit dem Nachtisch. Dort befindet sich eine essbare, bereits aufgeschnittene und portionierte Version. Aber wohl nicht die gewohnte… Doch das ist am Ende einer so tollen Reise nun wirklich egal.
Montego Bay / Abreise
Na bitte. Einmal außerplanmäßig dran vorbeigefahren, laufen wir nun, die Berge noch von Morgennebel überzogen auf Jamaika ein.
Aber diesmal planmäßig und leider nur zur Abreise.
Der Vorteil bei diesen Karibikreisen ist ja i. d. R. der, dass man erst nachmittags zum Rückflug abgeholt wird. Morgens also keine Hektik und einen Ausflug machen wir auch nicht mehr.
Im Hafenterminal wird nun schon mal für den Rückflug eingecheckt. Die Koffer sind wir schon mal los und die Teddys sind im Handgepäck. Umgekehrt wäre jetzt also schlecht.
So können wir im Theatrium noch das WM-Endspiel Frankreich-Argentinien erleben. Bis zum bitteren Ende nach Elfmeterschießen. Der Träger findet das Ergebnis tatsächlich bitter, hat er doch beim Aida-Tippspiel mitgemacht und hofft nun zum Abschluss auf einen französischen Sieg. So aber wird er am Ende zwar nicht der Sieger, sondern immerhin 42. von 1600 Teilnehmern, versuche ich ihn zu trösten. Auch wenn mich der Gewinn eines Reisegutscheins durchaus interessiert hätte… und nicht nur mich!
Der Sieg war so zum Greifen nah, wie jetzt, pünktlich zum Abpfiff, der Transfer zum Flughafen. Nicht nur die WM, sondern auch unser Aufenthalt auf der Aida Diva ist damit beendet.
Ein letzter Spaß noch auf dem Rollfeld, wo der freundliche Einweiser mit diesen Kellen uns so nett verabschiedet und sich jetzt so freut, dass ihm endlich auch mal einer aus dem Flugzeug zurückwinkt. Offenbar trifft er selten auf so höfliche Passagiere. Oder meinte der gar nicht mich mit diesem dauernden Winken...?
Jetzt steht tatsächlich nur noch der Rückflug in die kalte Heimat an. Und am nächsten Tag sind wir dann wieder alle kirre im Schädel und müssen den Zeitsprung verarbeiten. Immerhin plus 6 Stunden.
Gegen den Jetlag aber gibt es was zu kaufen. Und so hat der Teddy für 2023 konsequent gehandelt. 3 Reisen in Europa, im 3-Monatsabstand, für die 3 von der Fellbande.
Mafiatorte (Pizza) in Italien, Eis am Nordkap und zufällig habe ich –ohne es da schon zu wissen- noch die Abschiedstour der Aura für uns gebucht.
Mal sehen, ob ich da nicht was abstauben kann...
Erstmal bin ich jetzt gespannt, ob da tatsächlich, wie die mir immer androhen, nichts für mich unter dem heimischen Weihnachtsbaum liegt. Obwohl ich mich doch bei den Reiseberatern so aufopfernd um unser aller Wohl gekümmert habe…
Bis dann also mal.
Und vielen Dank für die vielen Herzchen und Pokale. Die sammeln wir genauso gerne wie die Pin`s an Schleifen und Klamotten.
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