Ganz nach dem Motto „Und täglich grüßt das Murmeltier“ betrete ich auch heute wieder die bunten Gassen des Muttrah-Souks und habe damit gegenüber den anderen Mitreisenden in meiner Gruppe den Vorteil, dass ich mich schon etwas auskenne, wenn auch nur ein klitzekleinesbisschen. Auch beim zweiten Besuch hat der quirlige Basar für mich nichts von seiner Faszination verloren.
Und auch heute bietet man mir wieder alle paar Meter von beiden Seiten Pashmina-Schals an. Doch nachdem ich gestern schon zugegriffen hatte (und sicherlich auch übers Ohr gehauen wurde), handele ich heute lieber einen guten Preis für ein silbernes Armband aus – oder zumindest einen Preis, von dem ich denke, er ist für das schöne Schmuckstück angemessen ... Aber was solls?! Der Verkäufer ist glücklich und ich auch. Eine schöne Erinnerung an die Silberkunst des Oman.
Und auf eine höfliche Frage, ob man einen Verkäufer in oder vor seinem Geschäft fotografieren dürfe, bekommt man in der Regel auch immer eine freundliche Zustimmung. Vor allem sollte man im Kaufrausch nicht nur die vielfältigen Auslagen der unzähligen Geschäfte betrachten, sondern auch mal zur Decke schauen. Hier kann man wunderschöne Mosaike entdecken.
Und dann habe ich ihn tatsächlich doch noch getroffen: Aladdin mit seinen Wunderlampen …
Es ist Mittagszeit und in den engen, verwinkelten Gassen des Souks herrscht quirliges Treiben. Es ist schwer, eigentlich fast unmöglich, ein paar Fotos zu machen, auf denen nur wenige Menschen sind, von gar keinen Personen möchte ich ja schon gar nicht sprechen.
Interessant ist es auch, einen Blick in die Hinterhöfe oder die abzweigenden Seitenstraßen zu werfen. Geradezu verschachtelt wirkt es hier oft und es gibt auch jede Menge „lange Leitungen“.
Auch heute duftet es überall nach Weihrauch, der hier im Oman nicht aus religiösen Gründen angewendet wird, sondern in erster Linie für die Gesundheit. Ich entscheide mich dann aber schließlich, keinen mit nach Hause zu nehmen. Der intensive Duft würde sich schlagartig im Koffer ausbreiten und man könnte womöglich auf dem Flughafen Frankfurt auf mich aufmerksam werden. Dann also lieber fürs nächste Weihnachtsfest weiterhin heimische Räucherkerzchen mit Weihrauchduft ...
Zurück an der Corniche von Muscat habe ich wieder einen tollen Blick auf die Yacht „Al Said“ von Sultan Qaboos, laut Aussage von Yusuf übrigens die drittgrößte und zweitteuerste Yacht der Welt, und auf unsere AIDAblu, die Beide im Wettbewerb ums schönere Schiff heftig konkurrieren. Normalerweise war ich ja bisher immer der Meinung, dass sich diese Frage erübrigt. Aber angesichts dieser schnittigen Yacht ... Hm, schwierig ...
Alt und neu – Traditionelle arabische Holzboote – die „Dhaus“ – umrahmen unsere gerade einmal zwei Jahre junge AIDAblu:
Weiter geht’s auf unserer Tour durchs „Mystische Muscat“. Vor der Weihrauchschale biegen wir ab auf die älteste (und wahrscheinlich engste und kurvenreichste) Straße von Muscat. Auf einer Anhöhe haben wir einen wunderschönen Blick auf die Festungen Mirani und Jalali sowie Teile des Palastes von Sultan Qaboos. Leider dürfen wir nicht aussteigen, somit verfälschen die getönten Busscheiben dadurch den tollen Ausblick, was dann so aussieht:
Kurze Zeit später hält unser Bus hält am kleinen Bait Al Zubair-Museum, laut Reiseführer das schönste und bedeutendste Museum im Oman.
Fotos dürfen wir in den Ausstellungsräumen nicht machen, dafür aber viele Gemälde, die traditionelle Kleidung, Schmuck, Waffen und Wissenswertes über Land und Leute bestaunen.
Und auch Sultan Qaboos, seit 1970 Herrscher im Oman, ist hier allgegenwärtig, indem er uns von überall angebrachten großen Fotos entgegenblickt.
Rings um das Museum befindet sich herrlicher Blütenflor, überwiegend Oleander oder diese feingliedrigen, filigranen Blütenstände:
Unweit des Museums befindet sich der überwiegend für Repräsentationszwecke genutzte Al Alam-Palast von Sultan Qaboos.
Meeresblau, sonnengelb und wattwolkenweiß: der Al Alam-Palast:
Die umgebenden Grünanlagen sind sehr gepflegt und die bunten Blumen – überwiegend Petunien und Zinien in allen Farben – leuchten in der Sonne. Der kurze Rasen wirkt wie ein Plüschteppich. Die absolute Sauberkeit fällt auch hier – wie in allen besuchten Städten – auf. So etwas möchte ich in Deutschland gern mal erleben.
Blumen für den Sultan – Blütenpracht am Al Alam-Palast
Eine Augenweide: Üppige Bougainvilleen strahlen mit der Sonne um die Wette
Die Flagge weht über dem Palast, ein untrügliches Zeichen dafür, dass Sultan Qaboos anwesend ist. Schade, leider zeigt er sich uns nicht. Von innen zu besichtigen ist der Palast leider nicht. Aber man fühlte sich auch so wie in einem Märchen. Die Farben des Palastes sind übrigens nicht zufällig gewählt: Sie stehen für das Blau des Meeres und das Gelb der Sonne. Selbstverständlich darf auch Gold nicht fehlen …
Gern nutzen vor allem die Frauen der Reisegruppe die Gelegenheit, sich mit unserem Reiseleiter Yusuf am Zaun des Palastes fotografieren zu lassen.
Leider war der Besuch des Sultanspalastes auch der letzte Punkt unseres Ausflugs durch das „Mystische Muscat“. Es heißt also Abschied nehmen von einem eindrucksvollen Land, freundlichen Menschen und fremden Kulturen.
Mein Fazit über die beiden aus der Fülle der angebotenen Ausflüge herausgepickten Touren: traumhaft schön und jedem nur zu empfehlen. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in meinen Augen angemessen.
Direkt an der Küste geht es zurück zu unserer AIDAblu. Noch einmal genieße ich durch die getönten Busscheiben wunderschöne Ausblicke:
Mein „Zuhause auf See“ kommt in Sicht:
Auf der kurzen Rückfahrt zum Schiff üben wir die arabische Übersetzung für „Auf Wiedersehen“: „Ma Salama“. Es klappt sehr gut und der „Bus-Chor“ bedankt sich beim Kontrollposten, der sich am Hafen mit einem kurzen Blick in unseren Bus von der Vollständigkeit unserer Landgangskarten überzeugt, mit einem freundlichen und schallenden „Ma Salama“, worüber er sich anscheinend sehr freut, denn er strahlt übers ganze Gesicht.
Zurück an unserem wunderschönen Kussmundschiff noch schnell ein paar Fotos. Hat Captain Out hoffentlich nicht gesehen, dass außer mir auch noch ein paar andere Gäste über die Haltetaue gestiegen sind, um den besten Blick auf die schöne AIDAblu zu haben ... Das darf man ja eigentlich nicht ...
Fortsetzung folgt …
Kommentare 4