Das es hier auf so kleiner Fläche so viel zu sehen gibt!
Weiterhin sind wir in Mdina und schlendern durch`s Mittelalter...
Später marschieren wir noch gratis in die Kirche der Karmeliterbrüder.
Wobei die für die tollen Deckengemälde auch hätten Eintritt nehmen können.
Das Napoleon diese Kirche damals mal geplündert hat, merkt man eigentlich gar nicht. Wir vermissen jedenfalls nichts.
Jetzt liegt da erstmal ein kleines Stück Stadtmauer vor uns, welches man begehen kann. Es ist aber wirklich nur ein kleines Stück, hätte aber fast gereicht, die Kappe der Trägerin in maltesischen Besitz übergehen zu lassen. Denn nicht nur hat man hier, aus immerhin 185 m Höhe, einen schönen Blick über die Dingli-Hügel rüber nach Valetta,
sondern auch der Wind nutzt diese Stelle zum Austritt. Und der berechnete Landeplatz der Kappe wäre nun etwa 30 Meter unter uns im unzugänglichen Gestrüpp gewesen. Reaktionsschnell aber wie die Gattin vom „Senior wider Willen“ noch ist…
So, und schließlich sind wir einmal rum und stehen wieder auf dem St. Publius-Platz. Aber Moooment, ich habe da doch noch die Überraschung im Köcher! Kurze Orientierung und dann ist klar. Von hier müssen wir geradeaus. Das Ziel der Begierde liegt ziemlich in der Mitte, auf der rechten Seite.
Palazzo Falson, auch das Norman-House genannt. Es soll das besterhaltenste Gebäude hier sein. Wobei die anderen alle mir jetzt auch nicht unstabil oder irgendwie renovierungsbedürftig vorkamen. Da sollen uns die nächsten Tage in Palermo und Co. noch ganz andere Bauten begegnen…
Aber nicht deshalb locke ich uns jetzt hier hin, sondern wegen einem Restaurant, oder sagen wir mal einem Bistro mit einer prima Aussichtsterrasse inklusive Panoramablick. Aber dafür müssen wir wohl erstmal noch durch ein Museum. Und das kostet Eintritt.
Sparfuchs Teddy drängt nun darauf, dass der Träger sich wieder die Blöße gibt, sich als Senior erkennen zu geben. „Verleugne nicht dein Alter“ verleihe ich dem Angebot Nachdruck. Der Zweck heiligt die Mittel, und so muss er da jetzt durch. Ja, der Teddy hält die Groschen zusammen. Klappt auch und ungerührt nehmen wir grinsend zu Kenntnis, dass auch hier wieder niemand den Altersnachweis sehen will.
Trotzdem läuft es für die grinsende Fellbande jetzt aus dem Ruder. Ist es die verspätete Rache des Trägers wegen unserem Lachen? Ist da was abgesprochen?
Jedenfalls darf unser Mobilheim, der Rucksack, nicht mit rein und stattdessen werden wir samt diesem in ein Schließfach mit Plexiglasscheibe gesperrt. Klappe zu und jetzt grinst der Träger und geht, (wer zuletzt lacht…) von der "Last" befreit des Weges.
Ty ist außer sich. „Super Ausflug Kaufhof! Toller Panoramablick! Was soll das sein? Die neuzeitliche Plexiglasfolter?
Wir erinnern uns an das Schicksal damals auf La Reunion, wo die einen tollen Hubschrauberflug über den lavaspukenden Vulkan gemacht haben und wir nur vor Wut in die Luft gegangen sind, im zurückbleibenden Rucksack am Abflugschalter.
Allein also marschieren die jetzt durch das Museum, sehen alte eingerichtete Räume, Waffen, Silber, historische Sammlungen und ein seltsames Eisengebilde zum Umschnallen und Abschließen.
Was das wohl sein mag?
Dann schlürfen sie bei schönem Wetter noch ein Käffchen auf der Panoramaterrasse, zu welcher sich höchstens noch 5 weiter Leute verirrt haben.
Am Platz kann es also nicht liegen, dass wir unterdessen hier hinter Plexiglas schmachten.
Erst beim Runtergehen merken die dann, dass man wohl auch ohne Museumseintritt zur Terrasse hätte hochgehen können. Zumindest heute, denn das Personal macht es bei anderen offiziell und weist den Weg.
Kurze Gefangenenbefreiung und raus aus diesem ummauerten historischen Mdina.
Vieles mehr hätten wir hier noch sehen und uns in Sammlungen, Ausstellungen einkaufen können, aber oft sind ja zufällige Entdeckungen und reizvolle Ansichten viel individueller.
Wir verlassen diese Stätte wie wir gekommen sind durch das geöffnete große Stadttor.
Die offenen Nebenausgänge die wir unterwegs gesehen haben, gab es aus gegebenem Anlass früher sicher nicht und so halten wir uns an das Original
und die „Stadt der Stille“, weil (fast) ohne Autoverkehr, wird mit unserem Verlassen nun noch ruhiger.
Vor dem Tor stehen noch weitere Gebäude, die aber wohl meist nicht so geschichtsträchtig und vergleichsweise neu sind. Also direkter Weg zur Bushaltestelle, zahlen, setzen, fahren, rausschauen und nach 20 bis 30 Minuten wieder aussteigen am zentralen Busparkplatz. Früher war das Fahrerlebnis hier sicher noch abenteuerlicher, aber mittlerweile ist die Flotte modernisiert.
Schade eigentlich… So lange man sich auf die Bremsen verlassen kann…
Bis zu diesem Tritonenbrunnen beim City Gate waren wir damals zum Abschluss gelaufen, allerdings von der anderen Seite aus.
Fast im gleichen Cafe noch eine Rast im Sonnenschein und auf dem Rückweg räumt der Teddy mal mit der allgemeinen Aussage auf, dass es hier auf Malta keine Hausnummern gibt und stattdessen die Häuser alle Namen haben. Das stimmt so offenbar nicht immer, z. B. nicht auf der Straße Triq in Nofsinhar beim Theater, wo wir gerade entlanglaufen. Habe nur vergessen ein Beweisfoto zu machen. Sicher sind denen die Namen ausgegangen, bei der Bevölkerungsdichte…
Und beim Weg zurück merken wir, warum es in Mdina soviel ruhiger war. Die sind alle hier, in Valetta...
Aber wenn man das schon gesehen hat, ist Mdina sicher nicht die schlechteste Alternative...
Erst im Einbruch der Dunkelheit legen wir ab
und das Schiff schlängelt sich kurvenreich durch das natürliche alte Hafenbecken.
Wir verlassen das Mittelalter, die alte Festungsstadt Valetta, deren Lichter schon bald am Horizont verschwinden...
Unser nächstes Ziel ist nicht weniger historisch, Sizilien.
Heute hatten wir ein Gespräch von Balkon zu Suite. Wir wissen jetzt dass wir arm sind.
Was für ein großkotziger Schwätzer… Aber irgendwie nicht stimmig seine Prahlerei.
Warum fährt der dann eigentlich Aida und nicht…wenn ihm das hier („Ach, kost`doch alles nichts. Kommt doch jeden Tag mehr Geld wieder rein.“) alles zu wenig kostet.
Das (aufgezwungene) Gespäch endet zum Glück, als die mitreisenden Bekannten aus den Niederungen ihrer „popeligen Balkonkabine“ zum Champus-Stößchen vorbeikommen (dürfen), vielleicht aber auch müssen. Wie halten die das großkotzige Gelaber eine Woche lang nur aus?
Für uns jedenfalls wird es im Verlauf der Reise nur noch ein Gespräch geben. Da ist mir die Flucht nicht schnell genug gelungen. Ansonsten verstecke ich mich fortan…
Ich glaube nämlich, dass wir in „unserer anderen Welt“ ohne ständige Prahlerei wahrscheinlich viel glücklicher und dankbarer sind…
Mann, haben wir heute wieder viel gesehen.
Tür zu, Kopfschütteln, Grinsen, Schlafen.
--- Fortsetzung folgt ---
In der nächsten Folge werden wir vor Catania schon am Morgen vom rauchenden Ätna empfangen.
Teddy gibt sich touristisch und lässt sich eine Bimmelbahnfahrt aufschwätzen. Aber dann wird endlich das ausgearbeitete Programm abgespult, -zu Fuß...
Und so wie der Teddy nicht auf diesen Fußmarsch verzichtet, erspart uns der Träger nicht eine touristische Peinlichkeit...
Da ist der halt so reingeraten...
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