Ort: Haugesund
Wetter: Sonne und Wolken
Stimmung: Heiter bis wolkig
Wir legen schon um 7 Uhr in Haugesund an, das verschlafen wir aber.
Generell lassen wir es heute sehr gemütlich angehen, wir haben nicht viel vor.
Denn wir wollen uns für den „Endgegner“ unserer Reise schonen: Den Prekestolen morgen in Stavanger.
Gestern hat unser Lektor, Götz Wagemann, im Theatrium einiges über Stavanger erzählt und auch die Prekestolen-Wanderung erwähnt.
Sein Ratschlag: "Machen Sie das nur mit richtig gutem Schuhwerk und wenn sie eine recht gute Kondition haben. Die Wege sind teilweise sehr steil."
Hm...
Mein Knie ist von dem Bike-Sturz auf den Shetland-Inseln immer noch ein wenig lädiert, ich hoffe, dass das bis Morgen noch ein wenig besser wird.
Nele ihrerseits hat eine gesundheitliche Einschränkung, die es ihr manchmal schwermacht, lange Strecken zu laufen.
Radfahren ist kein Problem, aber Laufen ist teilweise etwas schwierig.
Da sie aber ein Mensch ist, der nach dem Motto "das Leben ist zu kurz um immer nur zu Jammern" lebt, hat sie schon vor Jahren beschlossen, sich davon nicht bremsen zu lassen.
Für lange Strecken nutzt sie manchmal ihre Krücken zur Unterstützung, damit kann sie sich dann besser und wendiger bewegen als so manch vollkommen Gesunder. Das nur schon mal zum Hintergrund, denn dies wird Morgen in Stavanger noch spannend werden...
Aber heute sind wir erst einmal in Haugesund.
Wir frühstücken ganz in Ruhe im Belladonna – draußen – und es ist noch sehr bedeckt. Wir verpassen also erstmal nix.
Am späten Vormittag machen wir uns auf in Richtung Zentrum.
Man kann mit einer Bimmelbahn fahren oder laufen.
Wir finden, dass wir für so ein Bähnchen noch um einiges zu jung und zu fit sind, und schlendern los.
Lange dauert es nicht, wir gehen durch ein paar Straßen, über eine langgezogene Brücke und sind schon im Städtchen angekommen.
Hmja, auf den ersten Blick begeistert uns Haugesund nicht so sehr.
Aber man muss ja auch fairerweise sagen, dass es jede Stadt nach dem großartigen Tag in Eidfjord schwer gehabt hätte.
Wir bewundern pflichtschuldig das rosafarbene Rathaus (wird im Reiseführer als Attraktion angepriesen – nun ja, ist halt rosa…) und spazieren durch die Straßen.
Die längste Einkaufsstraße Norwegens soll das hier sein.
Okay, dann hat Norwegen wirklich nicht so viele Einkaufsstraßen.
Nele beschließt gegen Mittag, schon mal zurück zum Schiff zu gehen - wie gesagt, Schonung für Morgen.
Ich bleibe noch ein wenig, schlendere durch den Ort und shoppe so manches Mitbringsel.
Dann klart es auf, die Sonne kommt raus und mit einem Mal ist die ganze Stadt schon gleich viel schöner.
Also, wenn man mal in Haugesund ist, dann sollte man sich anschauen:
- Rosa Rathaus
- Seaside – nett, direkt am Wasser, hübsche Ausblicke
- Haraldsgata (Einkaufsstraße)
- Marilyn Monroe Statue (ihre Vorfahren sollen aus Haugesund stammen)
- Den Süßigkeitenladen - der ist wirklich grandios
Danach habe auch ich genug Sightseeing hinter mir und begebe mich zu Nele zurück aufs Schiff.
Der kleine Troll, den ich für meinen Sohn gekauft habe, findet übergangsweise ein Zuhause vor unserem Fenster:
Nele finde ich auf Deck 12 auf einer Liege und ich beschließe, dass das eine gute Idee ist.
Es ist sehr warm in der Sonne und ich liege zeitweise im Bikini-Oberteil dort.
Urlaubsfeeling pur!
Zu Abend essen wir mal wieder im Brauhaus, vollgetankt mit Sonne.
Eigentlich wollen wir früher ins Bett, aber irgendwie ist es dann doch fast elf, als wir das Licht löschen.
Diese Abende an der Ocean-Bar, mit einem leckeren Cocktail in der Hand und dem Blick auf das Meer, die werde ich zu Hause vermissen.
Vor dem Schlafengehen haben wir den Weckruf (Reminder für zukünftige Reisen: Auf dem Telefon die 80 drücken) auf 6 Uhr gestellt – mal schauen, ob wir morgen gut rauskommen.
Auf jeden Fall haben wir heute Abend brav Rücken- und Knieübungen gemacht (ich) und sauteure „Voltaren“-Creme aus Norwegen benutzt (Nele).
Ein bisschen kommen wir uns vor wie im Seniorenheim, aber was muss, das muss...
Prekestolen, here we come!