18. Januar 2019, Hongkong – unser Abendprogramm
Nachdem wir die Rucksäcke nach dem Ausflug in der Kabine verstaut hatten, ich mein Outfit für das Abendprogramm angepasst hatte, fuhren wir zu viert mit der Taxe zum International Commerce Center. Mit unserem Ticket des "roten Busses" hatten wir die Wahl: entweder auf den Peak (wo heute endlose Schlangen anstanden) oder zum SKY100 hinauffahren. Wir hatten uns für SKY 100. In dem Gebäude, 484 Meter hoch, liegt auf 393 Meter Höhe ein verglaster Rundgang und auf uns wartet eine gigantische Aussicht. Noch höher wie in der Bar vorgestern. Ich bin ganz aufgeregt.
Es soll hier aber auch noch eine Bar geben, die im 118ten Stockwerk liegt. Dazu müssen wir ins benachbarte Ritz Carlton Hotel, mit dem Lift hoch und entsprechend gekleidet dürfen wir eintreten. Ein Tisch wird zugewiesen. In schmalen Glastürmchen lodern Flammen und auf den Tischen stehen Cocktails. Wir studieren die Getränkekarte und wundern uns, dass es hier etwas kühl ist. Des Rätsels Lösung: In dem Bereich, in dem wir sind, gibt es keine Decke … nach oben hin ist alles offen. Das ist der pure Wahnsinn. Wir sitzen hier und trinken unseren Cocktail, der NOCH bezahlbar ist, über unseren Köpfen fliegt ab und zu ein Flugzeug rüber und später blinzelt der Mond zu uns herunter. Die Aussicht ist ebenso gut, wie beim SKY 100. Wir haben alles richtig gemacht und sind total zufrieden. Übrigens, ich habe kurz mit meiner Handytaschenlampe die Getränkekarte studiert und als ich dabei in mein Glas schaute, schwamm tatsächlich eine kleine Vogelfeder auf der Oberfläche. Natur pur - in der Höhe.
Einen Punkt können wir übrigens jetzt abhaken, wir waren in Dubai im höchsten
Gebäude der Welt und das Sky 100 ist das zehnt höchste.
Ein Blick auf die Uhr, wir suchen eine Taxe vor dem Eingang des Hotels und fahren zurück zum Ocean Termina Tsim Sha Tsui. Ich finde den Namen so schöööön. An Bord reicht es noch für einen kleinen Bissen vom Buffet im Marktrestaurant und später sitzen wir in der AIDAbar bei Light Songs der "The BandMates". In der Pause tauschen wir uns mit ihnen aus, was sie so gemacht haben und berichten von unseren Erlebnissen. Wir kennen die Band von zwei anderen Reisen und es immer schön, wenn man Bands, Schauspieler, Entertainer und Gastkünstler wieder trifft. Es gibt jedes mal was zu erzählen. Die Deckrunde fällt aus, wir können nicht mehr laufen. Alex ist bestimmt am Flughafen und fliegt heim. Der Wecker wird gestellt, wir haben morgen wieder viel vor – denn alle Mann an Bord ist erst um 23.00 Uhr. Also genügend Zeit für neue Abenteuer.
19. Januar, Hongkong – teils bewölkt, 21 Grad
Pünktlich
um viertel nach 9 treffen wir Jana und Walter an der Rezeption. Das Ticketheft
haben wir dabei, also laufen wir gemeinsam wieder durch die Mall. Was mir heute wieder ins Auge sticht: die Juweliergeschäfte. Also es scheint so, dass man auch hier gerne viel Geld lässt. Es gibt über 180 Geschäfte in dieser Mall und eine Ummenge an
Restaurants und Imbissbuden. Alle bekannten Labels sind vertreten. Und es
laufen jetzt am frühen morgen schon wieder Leute mit Trollis herum, in denen die Einkäufe transportiert
werden.
Als erstes fahren wir heute die blaue Route in Kowloon. Ach, hätten wir nur mehr Zeit, ich befürchte, es gibt heute wieder so unendlich viel zu schauen.
Dazu müssen wir aber erst zur Abfahrtstelle in der Nähe des Hotels laufen. Die Dekoration nenne ich sehr gelungen. Man meint, da steigen rote Kugeln auf.
Hier
ein paar Eindrücke von der Tour - ich schreibe gerade nichts auf ...
Das nenne ich doch ich schlichtweg eine tolle Fassade. Es sind auf jeden Fall keine Balkone sondern sowas wie ein Sonnenschutz. Der Verkehr ist enorm. Busse fahren pausenlos und jede Taxen rauschen an uns vorbei.
Ja, Hongkong Island sehen wir natürlich auch. Die Luft ist heute allerdings etwas diesig, ob es wohl noch regnen wird? Wieder am Hafen angekommen, schnell noch zum Clock-Tower rüber. Neben den bunten Kunstobjekten gibt dort noch eine riesige Bronzeplastik zu sehen.
Wieder geht es zur Abfahrtsstelle der Star Ferry und rüber nach Hongkong Island. Haben wir ein Glück, hinten sind noch einige Plätze frei und wir haben freie Sicht. Wenn man sich überlegt, dass ein großer Teil Hongkongs aufgeschüttet wurde, um Land zu gewinnen. Wie beschaulich muss es früher hier gewesen sein.
Die Schlange an der roten Tour ist nicht lang und der Bus ist auch schon da. Also los, einsteigen. Ein Teil der Route geht durch die gleichen Straßen wie gestern, aber wir sehen auch neue Ecken.
Beeindruckend sind die Wagen der Doppeldecker Straßenbahn. Die Werbung echt zum hin schauen. Mein Mann meint, es könnte doch warm werden zum Jahreswechsel ... Eigentlich zieht man doch nur in Italien Silvester rote Unterwäsche an. Haben wir zumindest im Radio gehört zu Hause. Unsere Männer grinsen bei diesem Thema.
Und ehe wir uns versehen, ist es Zeit, dass wir uns am Central Pier einfinden, denn von hier aus startet die „Nachttour“, die auch einen Teil der blauen Linie abdeckt. Eigentlich ist es keine Nachttour sondern eine Abendfahrt nach den Sonnenuntergang, wenn die Lichter die Stadt bunt erhellen. Oh, es ist schon recht kühl und ich bin froh, dass wir uns etwas wärmer angezogen haben. Beim Einstieg verteilt der Fahrer kleine Tüten, in denen sich fein säuberlich zusammengefaltete Einmal-Regenmäntel befinden. Ich hatte unten schon einen trockenen Platz belegt, aber der Rest hatte sich oben platziert. Naja, ich will keine Memme sein und gehe nach oben. Es dauert nicht lange, dann regnet es ordentlich. Meine Tasche samt Fotogedöns landet unter dem Mantel. Die Brillen werden nass – aber wir verlieren unsere gute Laune nicht. Wann haben wir mal die Chance bei Regen mit einem offenen Bus durch Hongkong zu fahren. Auch die anderen Touristen lachen, wenn sie sich die Tropfen aus dem Gesicht wischen. Dann verziehen wir uns doch noch schnell nach unten. Leider störte die Innenbeleuchtung des Busses beim fotografieren maulen Jana und ich. Die Männer lachen und denken sich ihr Teil.
Ein paar Schnappschüsse gelingen trotzdem und dann fährt der Bus durch den Tunnel rüber nach Kowloon. Auch hier kommen wir an bekannten Gebäuden und dem Nachtmarkt vorbei und dann heißt es aussteigen am Hafen.
Für einen Bummel durch die Mall haben wir keine Zeit mehr, denn jetzt heißt es fix umziehen und rauf ins Calypso-Restaurant. Es herrscht eine etwas quirlige Stimmung an Bord, neue Passagiere sind eingetroffen, die die nächsten Tage mit uns bis nach Singapur fahren werden. Vor der Seenotrettungsübung, an der nur die zugestiegenen Gäste teilnehmen, müssen wir noch einmal antreten zur Identitätskontrolle … Das schaffen wir locker. Das Wetter meint es heute nicht gut mit uns, denn zum Wellcome Sekt legt sich eine Dunstwolke über die Stadt und es fängt an zu regnen.
Aber Hotel Direktor Thomas Scharfenberg und Entertainmentmanager Helmut W. Hertel sind ja nicht aus Pappe und stehen auf dem Pooldeck um die Neuankömmlinge zu begrüßen.
Die AIDAstars geben alles und lassen sich vom Regen auch nicht abschrecken.Chapeau!
Auf dem Boden des Pooldecks haben sich inzwischen Wasserpfützen gebildet, die vom eingespielten Team der Crewmitglieder mit großen Gummischrubbern zusammengefegt werden. Let's go, tanzen ist schwierig. Wir trinken den Sekt aus und gehen noch runter in die AIDAbar auf einen Absacker. Es ist doch etwas spät geworden, aber die Bordrunde wird noch gelaufen.
Alles ist gerichtet zum Ablegen … und wir legen uns jetzt auch ab und zwar ins Bett. Morgen ist Seetag und wir können ausschlafen. Irgendwie sind wir geschafft. Zwei volle Tage und einen Abend dazu in Hongkong sein, ist schon eine feine Sache. Und mit dem roten Bus und den Bootsfahrten haben wir viel von der Stadt gesehen. Es war sehr interessant, in der Millionenmetropole unterwegs zu sein und das Pulsieren der Stadt zu spüren. Mir ist noch eingefallen, der Lektor erzählte, dass Chinesen nur mit Pass und Visa nach Hongkong einreisen dürfen. Aber wahllos einkaufen, dass liegt nicht drin. Es gibt eine beschränkte Menge für Lebensmittel. Und wir? Ohne Visa haben so gut wie nichts eingekauft Die Zeit war einfach zu knapp. Ich glaube, wir sollten irgendwann noch mal Hongkong zurückkehren und einkaufen. Ach, ist nur ein kleiner Scherz. Einkaufen ist ja ganz nett, aber braucht auch Zeit und so wie ich uns kenne, wollen wir viel sehen!
Unser nächstes Ziel ist die Halongbucht in Vietnam und auf die freue ich mich sehr. Habe ich doch im Fernsehen die berühmten Hügel im Meer schon oft gesehen – traumhaft schön.
Gute Nacht!