Norwegen mit Lofoten & Nordkap (Teil 9) // Andalsnes2// Trollwand, Trolle, Serpentinen, und es kracht zwei Mal... // Der "etwas andere Reisebericht"... / Randerscheinungen und die Reiseabenteuer von Teddy Kaufhof und dem Ty

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Kabinenkategorie
Balkonkabine
Reisedatum von
11. Juni 2023
Reisedatum bis
25. Juni 2023

-Fortsetzung Andalsnes-


Schnell jetzt noch hier oben zum Besucherzentrum. Da habe ich eben im Vorbeilaufen etwas gesehen, dass wir bisher an noch keinem Ort zu kaufen bekommen haben, auch nicht ohne Aufschrift wie dieses hier.




Blechschilder, kleine Verkehrsschilder mit einem Troll drauf. Und auch ein Ersatz für das mittlerweile an der Gartenhütte so ausgeblichene Schild mit dem Elch (von damals in Kristiansand) haben die hier. Ein Blick auf die Rückseite und unsere Leute schlucken, zögern und wollen gerade anfangen zu überlegen.

Mann Träger, jetzt fang nicht noch an, den Preis umzurechnen. Der Preis ist doch egal. Die nehmen hier doch auch Plastik. Kostet uns also eigentlich nichts. Mach hinne, lass die Kreditkarte glühen.


Zack, das hat gesessen. Alle 3 Schilder werden eingetütet, die Plastikkarte gezückt und ich sag doch, die wollen kein Geld dafür. Was für ein super Geschäft. Nette Leute hier. Sonst hätten die 25 € das Stück gekostet…


Unten in Andalsnes haben wir vom Schiff aus zwar auch einen Souvenirladen gesehen, aber wer weiß ob die da solche Schilder haben und vor allem auch so günstig…


Super Deal also und die Zeit hier oben ist abgelaufen. Wir verzichten darauf die Bussitze mit einem „Troll-Eis“ zu beschmieren,



es geht nämlich wieder abwärts.



In der Ferne, da in der Mitte sieht man von hier oben die Bergstation des Neksala, wo die Seilbahn hochfährt. Na da sind wir hier mit dem Bus ja sogar höher rauf gefahren.

Nur durch die Zeit und die kleine Nebensächlichkeit der fehlenden Straße wurden wir am weiteren Aufstieg nach ganz oben gehindert.




Vor der Abfahrt jetzt aber erstmal wieder dieses piepende Geräusch. Die Fahrerin muss nach jedem Stopp einen Alcotest machen, sonst blockiert die ganze Elektronik und Weiterfahren ist dann nicht. Auch hier oben scheint sie die Pause aber nicht für einen Frühschoppen genutzt zu haben und die Zündung wird bereitwillig freigegeben.


Na jetzt aber los mit der rasanten Fahrt. Das Ganze von eben jetzt nochmal, aber abwärts. Und wir sind nicht allein unterwegs. Da kommt einem schon mal jemand entgegen und Warten ist angesagt, natürlich vor der Kurve. Den Verkehr hinter uns blockieren wir sowieso. Überholen ist nicht. Hier ist allenthalben Disziplin gefragt.


Es gab erstaunlicherweise bisher wohl noch keine tödlichen Unfälle hier. Das beruhigt. Der einzige Tote von dem die Reiseleiterin berichtet, war wohl jemand der an der Steinbrücke ausgestiegen ist und ein Super-Selfie von sich mit Wasserfall machen wollte, vielleicht auch gemacht hat. Fragen konnte man den danach nicht mehr. Der hat für die richtige Perspektive einen Schritt rückwärts zu viel gemacht…


Auch nachgewiesen nüchtern ist die Strecke besonders mit einem Bus nicht so einfach. Wegen der engen Kurvenführung ist alles auf den Zentimeter genau ausgemessen und reglementiert. Genau nur bis 13,30 m Länge darf man hier fahren.



Und das passt dann auch nur, wenn man die Kurven so ziemlich auf den Zentimeter genau trifft.


Und wieder hakt es jetzt an einer Kurve. Wir sitzen in der Mitte bei der Tür, für uns ist es eine Innenkurve, schauen nach unten und wundern uns. So nah waren wir aber bisher nie an den Begrenzungsfelsen. Der Bus stoppt, will und muss zurücksetzen. Wäre auch alles gut gegangen, hätte gepasst, ja wenn jetzt nicht der Asphalt unter dem Reifen zu knapp werden würde. Der Bus rutscht vom Straßenbelag, ein Stückchen tiefer, genau so tief wie der Asphalt dick ist. Alles nicht dramatisch, wenn da nicht der Felsen wäre. Oh oh, wir schließen die Augen und warten auf dieses knarzende Geräusch. Und wir werden nicht enttäuscht. Karosserie meets Felsstein. Da wird ein einfacher Lackstift wohl nicht mehr helfen.




Jetzt aber zurücksetzen. Eine Zeitlang ist die Karosserie dabei noch hörbar anhänglich, dann löst sie sich endlich vom Felsen. Damit aber nicht genug, die arme Fahrerin erlebt einen Doppelschlag, denn nun kracht es hinten. Kotflügel und Beifahrertür eines quer hinter dem Bus stehenden BMW unterbrechen die Rückwärtsfahrt.


Ich erinnere mich an heute Morgen. „Sie werden sehen, hier möchte man kein Busfahrer sein.“ Stimmt!


Doch hier können wir jetzt nicht stehenbleiben. Für großartige Unfallaufnahmen ist kein Platz. Wir fahren einfach weiter. Der Verkehr muss rollen.

Und hatte ich erst gedacht, der Rest des Ausflugs wäre nun gelaufen, nix da. Erstmal werden weiter die Serpentinen runtergefahren und unten noch ein Stück weiter.

Erst etwa 15 Minuten später bietet der Parkplatz eines Campingplatzes die Gelegenheit zur gegenseitigen Schadensaufnahme. Also geflüchtet sind wir nicht, es ging halt nicht anders.

Und während Pkw-Fahrer und die sichtlich betroffene Busfahrerin sich nun das Malheur genauer betrachten, Personalien und Versicherung austauschen, haben wir Gelegenheit uns hier mal umzusehen.


Obwohl es verboten ist,



lauern hier jede Menge Trolle und locken mit Süßkram.




Manche werden schon von der Polizei gesucht,



aber man ist ja mobil…




und im Trollshop



kosten die Trollschilder das Gleiche wie auf 700 Höhenmetern.


Okay, noch günstiger wäre es gewesen, wenn wir dieses seltene Originalschild abmontiert hätten.



Aber uns fehlt das Werkzeug und die sind wohl auch gegen Souvenierjäger extra gesichert.


Die Reiseleiterin wirft im Rahmen der Schadensaufnahme von eben jetzt ein, dass ihr Sohn in einer Kfz.-Werkstatt arbeitet und der Chef diesen engen Trollstigen sehr lieb gewonnen hat. Regelmäßig sorgen sie für Aufträge und Umsatz im Bereich Blech und abgerissener Spiegel. Und diese Unfallgefahr ist neben dem Stress des Selbstfahrens ein Grund, warum wir uns immer scheuen, einen Leihwagen zu nehmen.


Ist ja schnell passiert, so ein Schaden. Und „passiert mir nicht“ ist da kein Argument. Denn Moment! Der Bus ist in den Pkw gefahren – nicht umgekehrt. Und nicht immer läuft es so unkonventionell und schnell ab. Und dann möglicherweise noch im Outback. Klar hätte der Pkw nicht so nah hinter dem Bus stehen dürfen. Aber das hilft wenig, wenn er z. B. nicht mehr fahrbereit gewesen wäre. Mit dem tonnenschweren Gefährt, und berghoch hat die Busfahrerin beim Rückwärtsfahren gar keinen Widerstand gespürt, und wenn da nicht die Leute von der Rückbank aus geschrien hätten…


Da lassen wir uns lieber fahren, sitzen entspannt im Bus, genießen im Vorbeifahren die Landschaft



und erfahren unterwegs und vor Ort nebenbei noch was, wieso, weshalb, warum und die von mir so geliebten Nebensächlichkeiten.



Weiter geht`s nun zur Trollwand (norwegisch: Troll Veggen).




Parkplatz, und dann stehen wir in etwas Abstand auch schon davor und recken die Köpfe nach oben. Bauartbedingt fällt dies dem Ty schon etwas leichter als mir.

Von unserem Standort, nicht viele Meter über dem Meeresspiegel, wirkt er nochmal imposanter, der 1700 m hohe Berg mit Europas höchster Steilwand. Die zieht sich über 1000 m nach oben oder wenn man oben steht nach unten und hat noch dazu einen Überhang, ist also mehr als steil.



Das weckte immer wieder Begehrlichkeiten der Basejumper, welche zum einen spektakuläre Ansichten für die untenstehenden Besucher boten und zum anderen von dort oben einen guten Flug hatten. Aber eben nicht alle. Und das war dann nicht mehr so schön anzuschauen… Nach mehreren Todesfällen hat man solcherart spektakuläre Besuche mittlerweile verboten.




Wir ignorieren die zahlreichen verschiedenen „Wandervorschläge“




und damit ist jetzt Ausflugsende, rauf aufs Schiff und jetzt wird es mit nur 45 km die wohl kürzeste Etappe in der mittlerweile schon langen Kreuzfahrergeschichte der seefesten Teddys. (…außer vielleicht von Lanzarote nach Fuerteventura). „Fast wie auf einem Postschiff“ meint dann auch der Kapitän. Eben kurze knackige Aufenthalte.


Wir verlassen Andalsnes,




langsam entfernt sich der Hausberg Neksala



und damit die Hauptstadt der Bergsteiger,

wo wir alternativ mit dem Bus, aber auch einem kurzen Fußmarsch solch spektakuläre Aussichten erlebt haben.


Nachmittags ist jetzt also Molde angesagt.


Hastiger Mittagssnack und dann ab auf den Balkon, wo wir "Nichtesser" schon in der Hängematte dösen...



-- Fortsetzung folgt --


Bevor wir im nächsten Teil in Molde ankommen, werden wir von oben mit Weißbrot beworfen

und führen daraufhin ein "Ferngespräch"...

Trotz des "Anfütterns" -von Möwenkot verschont geblieben, geht es also unbefleckt den Berg hoch zum Freilichtmuseum "Romsdalmuset".

Gäste einer anderen Reederei haben da einen weiteren Anreiseweg....