Fortsetzung Bergen
Shuttlebus von der Talstation Ulriken nach unten und auf zum zweiten Programmpunkt. Der wäre auch fest in meinem Alternativprogramm eingebaut gewesen, bei welchem wir statt auf den 643er-Ulriken, mit der Straßenbahn, u. a. 2, 3 oder 80 bis zur Fantoft-Siedlung gefahren und dann in dem Wald die 10 Minuten ohne „Hiking“ zur Stabkirche gelaufen wären. Auch interessant, weil christlich, aber trotzdem auch heidnische Symbole, wie Drachen und Götter wie Odin außen eingebaut sind. Na ja, dann eben beim nächsten Mal. Genauso wie das Meeresaquarium, in dessen Richtung wir jetzt zwar laufen, unser Ziel jedoch schon vorher erreichen,
die Eisbar Magic Ice Bergen.
Die liegt direkt am Hafenbecken, aber an der anderen Seite, praktisch gegenüber von der AIDA.
Für diese „Icebar“ hat der Teddy als Sparfuchs im Vorfeld Karten und vor allem diesmal direkt beim Betreiber im Internet gebucht. In der Basisversion hat er mit Trägers Kreditkarte so etwa 20€ pro Person inklusive einem Welcome-Drink gelöhnt. Bei „Get your Guide“ wären sie diesmal einige Euros teurer gewesen. 16:00 Uhr ist unsere gebuchte Zeit und Teddys Weg/Zeitberechnung des heutigen Programms passt in etwa.
Unscheinbar sieht es von außen aus und an der Türe hängt jetzt ein Schild „Closed“. Kurzer Schreck, giftiger Blick vom Ty, vorsichtig die Klinke runter gedrückt und Sesam öffne dich. Man will, so erklärt man uns drinnen, damit Laufkundschaft unterbinden. Komisch, denn später wird sich rausstellen, wir sind drinnen dann fast allein. Mit dem Schild sind also nicht wir gemeint und die müssen uns wohl oder übel reinlassen. Wir haben ja gebucht und die Fellbande ist ja von Natur aus keine „Lauf“-Kundschaft.
Aber erstmal einchecken. Geht jetzt auch vor unserer Zeit, - läuft also. Den Papierausdruck will man gar nicht sehen, man fragt nur nach dem Namen.
Als Kälteschutzausrüstung gibt es einen Poncho und Handschuhe. Für die Fellbande natürlich wieder nichts Passendes dabei. Brauchen wir aber eh nicht, ist nur was für Weicheier. Ist jetzt aber leider nur so ein vorläufiges Eisbärdenken werde ich bald belehrt…
Doch erstmal alles noch gut. Wände, Tische, Bänke, Bar, alles aus glasklarem Eis.
Muss ja auch klar sein, denn manchmal verbergen sich in den eisigen Wänden Skulpturen und Bilder die mit wechselnden Farben beleuchtet werden.
Auf dem Metallboden kleben die Schuhsohlen wie an der Limo-Station im Schiffsrestaurant. Hier hat aber keiner geschlabbert, sondern es ist die Kälte, der Frost.
Bei diesen unwirtlichen Klimabedingungen müssen wir jetzt aus dem Rucksack raus, -Fototermin. Wir machen bittere Mine zum bösen Spiel.
Und deshalb glauben wir auch, dass genau hier und deswegen „Der Schrei“ entstanden ist…
Danach, also nach dem Foto, soll es wohl ein Getränk aus einem Eisglas geben. Steht schon parat und gibt es danach auch, aber nicht für uns.
Glühwein wäre mir eh lieber gewesen, harmoniert aber wohl nicht mit dem natürlichen Bio-Glas und steht daher nicht auf der Karte.
Mann, ist das kalt hier! Langsam und bitter zieht sich der Frost durchs Plüschfell. Der kleine sonst eher schweigsame Krümel, also der Tiger, meldet sich altklug, „Hättet ihr mal einen Pullover angezogen.“ Unterdessen beschlagen unsere Buttons und ich hoffe auf deren Qualität. Nicht das die etwa noch rosten. Das gäbe eine schöne Sauerei mit den Flecken auf unseren Strandkleidern. Und die kriegen wir nicht neu, der Hersteller hat die aus dem Programm genommen und das Nachfolgemodell ist sowas von uncool. So ein Babykram, mit Pinguinen und so drauf.
Die Aufenthaltsdauer begrenzt sich hier von alleine. Die Kälte betreibt natürliche Auslese und wir sind froh, dass ich kein zweites Getränk gebucht habe.
Sehr schön hier, mal was anderes, aber nun muss auch mal gut sein. Den Rest schaue ich mir später auf den Fotos an.
Minus 5 Grad ist es hier. Meine Verwandtschaft würde wohl schwitzen. Aber das ist wieder so ein Moment wo ich froh bin, statt bei denen, im Kaufhaus gelandet zu sein…
Ja, ich freue mich ja auch auf den Winter, aber nur in Verbindung mit einem Kamin…
An dieser Stelle wieder ein Tipp vom Teddy:
Wenn Euch draußen mal zu kalt ist, dann geht zum „Aufwärmen“ erstmal in die „Ice Bar“. Danach findet man draußen alles über 0 Grad als Hitzewelle…
So jetzt auch bei uns. Die Träger hinterfragen zwar, ob ich da nicht insgesamt ein wenig übertreibe, weil es draußen mittlerweile sonnige 16 oder 18 Grad sind, aber ich bin jedenfalls froh, dem Kältetod entronnen zu sein.
Richtung Schiff kommen wir nun an einem „Billigbäcker“ vorbei. Das ist die Gelegenheit. Wir nutzen die Gunst der Stunde, nun auch das restliche Bargeld los zu werden. Eine erste Tranche haben wir ja bereits aus dem Fundus abgespalten und dem Souvenierhändler in Molde angedreht. Ehe das jetzt noch weitere Jahre daheim in der Schublade liegt...
60 Kronen abgezähltes Klimpergeld über den Tresen und im Gegenzug gibt es hier
3 Sesamkringel zu umgerechnet je 1,80€. Die Backware kompensiert jetzt das ausgefallene Mittagessen. Es ist warm, die Sonne scheint und es bleiben 3 Kronen mit Loch in der Mitte als Dekostücke für die Schale mit dem Sand vom Karmoy-Strand bei Haugesund. Zufriedenheit und Genuss macht sich allenthalben in unserer Combo breit.
Kleiner Umweg noch zu den Gebäuden jenseits vom Fischmarkt. Dort habe ich eben, aus dem Shuttlebus heraus gesehen, dass hier selbst Mc Donalds historisch untergebracht ist.
Ein wenig übertrieben wohl, denn so lange gibt es die nun auch noch nicht…
Ein paar schöne fischereibezogenen Wandmalereien noch betrachten
Und ohne weitere Vorkommnisse erreichen wir das Schiff.
Bergtour, Hicking, kurzzeitige Magic-Eiseskälte und immer wieder latschen. Ab in die Hängematte, habe fertig mit meinem Programm.
Die Kanonenkugel in der Wand der Domkirche schauen wir uns irgendwann mal an. Bis dahin wird die da nicht rausfallen.
Von drüben bei den Hakoonshallen
und der Bergenhus-Festung klingt dazu das rockige Vorprogramm vom Robbie Williams Open-Air Konzert herüber und zur Gratisbeschallung baumeln wir
„hard and heavy“ in der Hängematte und warten dabei auf die Auslaufmusik, die es gleich aber schwer haben wird, sich gegen die wilden Töne von da drüben durchzusetzen.
In seiner Abendansprache vor dem Auslaufen meint dann der Kapitän, dass er von Gästen gefragt worden sei, ob man (wohl auch deshalb) nicht spontan länger hier in Bergen bleiben könnte. Ja nee, ist klar. Kost ja nichts und der Lotse hat bestimmt Bock auf eine Nachtschicht. „Let me entertain you.“
3 Stunden etwa dauert es jetzt ohnehin, bis der Lotse von Bord geht und wir das offene Meer erreichen.
Und später fällt uns nach den ganzen hellen Sonnennächten am Himmel erstmals wieder der Mond auf. Ach richtig, den gibt es ja auch noch.
Seetag:
Und täglich grüßt das Murmeltier. Schon wieder schönes Wetter.
Und große Freude im Hause Fellbande! Plötzlich liegen sie da, die 2 Schächtelchen mit den Pins der neusten Generation. Wir haben die Güteprüfung offenbar erfolgreich bestanden. Jetzt hat die Tante von der Reiseberatung doch noch Weihnachten gespielt. Nach 10 Tagen gibt sie sich die Ehre.
Was für eine Bescherung. Hatte wohl doch noch 2 der so raren Pins, die auf anderen Schiffen komischerweise teils händevoll rausgerückt werden, für uns rechtmäßige Träger erübrigen können. Dann wollen wir mal das zornige Gesicht ablegen. Was dem Ty recht schnell gelingt. Der grinst und der Tag ist gerettet.
Der Träger ist da eher nachtragend, will uns aber nicht die Freude verderben.
Hinaus nun in die Nacht, die in diesen Breitengraden nun auch wieder stattfindet.
Aber sollen wir uns darüber freuen? Das heißt ja auch, dass unsere tolle Reise nun bald zu Ende ist…
-- Fortsetzung folgt --
Und die nächste Folge ist dann auch der letzte Teil unserer tollen Nordkap-Reise.
Zum Abschluss jetzt noch ein wenig Dänemark.
Aarhus, und beim Clubausflug geht es auf`s Wasser, zum neuen Stadtteil mit der futuristischen Architektur.
Mit an Bord ist die Familie Motzki und damit ein großes Fremdschämen…
Befreit davon, finden wir diesmal dann auch endlich die Dachterrasse vom Kaufhaus Sailing und verwundern dort oben die einheimische Jugend mit echtem Bargeld…
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