Seetag ist immer entspannend. Bei Sonne sitzen wir draußen, bei Wind und Regen drinnen - damit können wir leben

10. Februar 2023 – Seetag auf dem Weg nach Fuerteventura, 16 Grad leicht bewölkt

Die Stella ist flott unterwegs, immerhin sind es von Lissabon bis nach Fuerteventura rund 1.234 Kilometer, die sie zurücklegen muss. In Seemeilen wären es 667. Das Tagesprogramm hat heute für jeden Geschmack etwas auf dem Plan. Sportliche Passagiere können das Fitness-Studio aufsuchen, Shufflebord auf Deck 5 spielen, einen Tanzkurs absolvieren inklusive dem Clubtanz El Tiburon, Volleyball werfen oder die Dartpfeile in Richtung des Zentrums der Spielscheibe werfen.

Geistiges „Futter“ gibt es auch in Form von Vorträgen. Ahhh, heute steht Malaga beim Lektor Robert Borchert auf dem Programm. Das interessiert uns, denn dort werden wir ja auch noch hin kommen. Und heute Abend sollen die AIDAstars im Theatrium auftreten. Ob das was wird, ich bezweifle es.

Das Schiff schaukelt hin und her und in den Treppenhäusern sind schon die Spucktüten aufgehängt. Da sind wir beim Thema – wir lassen heute keine Mahlzeit aus und beschäftigen den Magen, dann wird der Seegang uns nicht schummerig machen.

Kleine Runde Karten spielen und aufs Meer schauen, das hat funktioniert. Zu den peitschenden Wellen hat sich noch Regen gesellt und es wird nichts mit einer kleinen Runde über das Pooldeck. Schade, Bewegung ist bei dem Essen immer gut. Kalorien müssen verbrannt werden, sonst kommt kein neuer Hunger herangepirscht. Mein Mann fragt schon: „Und wo wollen wir heute Abend essen?“

Es kommt, wie vermutet! Eine Borddurchsage von Annett zur Info, die Show der AIDAstars „I want it all“ muss wegen Seegang leider ausfallen. Dafür werden wir musikalisch unterhalten, Tobey Wilson tritt nachher auf. Ist auch gut und wir treffen nach dem Abendessen unsere Freunde in der Stella Bar. Dort haben wir es nicht weit, um auf die Bühne zu schauen und können sitzen bleiben bis irgendwann.

Tobey Wilson schafft es in kurzer Zeit, das Publikum mitzunehmen auf seine musikalische Reise. Sein gesangliches Repertoire reicht von Klassikern der Operetten bis hin zu bekannten Songs aus der Popszene. So ist für jeden Geschmack was dabei. Ich mag seine Art, wie er singt und freue mich schon auf den 13. Februar, da wird er wieder auftreten.

Im Brauhaus ist Stimmung hoch drei! Das Casting für die berühmte Show „The Voice of the Ocean“ findet statt. Ich schaue kurz vorbei, alle Plätze besetzt und so kehre ich zurück zur Bar und lausche den Klängen des Pianisten Ladislav.

Allzu lange bleiben wir nicht, denn morgen ist ja wieder Landgang angesagt und Fuerteventura ist immer interessant. Ach so, ich stell mir den Wecker, denn irgendwann wird es ja mal wieder Zeit für ein Foto des Sonnenaufgangs. Sie soll um 7.36 Uhr aufgehen und kurz danach erreichen wir den Hafen Puerto del Rosario. Wir freuen uns drauf, denn dort waren wir ja im Dezember 2021 gewesen und es gibt immer was zu entdecken.

„Pack schon mal den kleinen Rucksack“, empfehle ich meinem Mann. „Morgen früh haben wir nicht viel Zeit – Landgang ruft!“ „Jawohl Madame“ ist die zackige Antwort und ein paar Minuten späten werden die Lichter ausgeschaltet – Gute Nacht.

Upps, viel zu lesen gibt es bei diesem Teil nicht – war ja auch ein Seetag, kein Ausflug. Ich lache leise vor mich hin. Muss ich doch an meine Mutti denken. Sie hat sich einmal verwundert umgeschaut beim Essen im Weite Welt-Resaurant. Kam doch plötzlich ein ganz Horde herein und suchte Plätze. „Ich glaube, es ist gerade ein Bus angekommen“, ließ sie verlauten und trat mich unterm Tisch. Ich schaute auf meinen Teller und dann in die Gesichter der Mitreisenden, die an unserem Tisch saßen. Fragende Blick und ich hatte so ein Gefühl, sie denken, Mutti ist verwirrt. Sie schnaufte einmal durch und sagte:“ Haha, heute ist ein Seetag, da kann kein Bus ankommen. Das war ein kleiner Scherz von mir!“ Was haben wir herzhaft gelacht – so war sie halt manchmal, einfach für ein Späßchen zu haben.