11. Februar 2023 – Puerto Rosario, Fuerteventura, 18 Grad, sonnig
Ich habe es tatsächlich geschafft, zum Sonnenaufgang auf Deck 5 zu stehen und die Ankunft im Hafen von Puerto Rosario mitzubekommen. Es ist gerade mal knapp 2 Jahre her, dass wir mit AIDA hier waren und ich bin gespannt, was wir heute sehen werden. Sicher wird auch der Besuch eines Supermarktes auf dem Programm stehen, ich bin eine Gewürzliebhaberin und ebenso ist eine Rast in dem netten Lokal vorgesehen, in dem wir damals was gegessen haben. „Na, dann ist mir schon klar, wie der Ausflug sein wird – nicht langweilig und wie ich dich kenne, läufst du wie ein Hündchen durch die Straßen, auf der Suche nach sehenswerten Objekten“, höre ich beim Frühstück meinen Mann flüstern. Er muss es ja wissen, denke ich.
Nun noch etwas für die Bildung: die zweitgrößte Insel der Kanaren liegt der afrikanischen Küste am nächsten. Wer eine Inselrundfahrt macht, erkennt in der Landschaft eine enge Verbindung – es ist die Dünenlandschaft und ähnelt der Sahara.
Der Hafen der Inselhauptstadt liegt ideal und so starten wir unsere Tour direkt an der Hafenpromenade. Sie wurde vor einiger Zeit neu gestaltet und lädt ein zum verweilen. Vorsichtshalber haben wir unsere leichten Jacken angezogen, denn es weht ein Wind und die Wolken sind nicht vielversprechend.
Zahlreiche Skulpturen lockern das Bild der Promenade auf und die Häuserfront thront über der schwarzen Lavaerde und einige Häuser sind mit Gemälden verziert. „Erinnerst du dich an den stehen gelassenen Koffer?“, frage ich meinen Mann. Er nickt und lacht „du kannst ja versuchen, ihn anzuheben!“ Dieses Kunstwerk animiert mich, mich dazu zu stellen und so zu tun, als wäre es das eigene Gepäck.
Es
ist nicht viel los auf den Straßen, obwohl es Sonnabend ist.
Touristen kommen wohl eher zu einer anderen Zeit auf die Insel.
Vielleicht schaut uns der Ziegenbock deshalb so verwundert an.
Entlang der Promenade stehen wunderschöne Kakteen, von denen einer liebevoll „Stuhl der Schwiegermutter“ genannt wird. Na ja, da möchte ich freiwillig aber nicht drauf sitzen.
Die kleine Pfarrkirche „Iglesia Nuestra Senora del Rosario“ ist der Schutzheiligen der Stadt , der Rosenkranzmadonna, gewidmet. Das Innere ist eher schlicht gehalten, jedoch ist dort ein Juwel zu bestaunen. Es ist eine Statue der Heiligen aus dem Jahr 1806.
Rund um dem Kirchplatz sind das Rathaus, die Inselregierung, die Polizeistation und das Unamuna-Museum beheimatet.
Es geht ein Stück bergauf und die Straße ist mit riesigen bunten Kunstwerken bemalt. Wir entscheiden uns, in Richtung Busbahnhof zu laufen, der etwas abseits liegt und erinnern uns daran, dass dort ein Supermarkt sein soll. Es hat sich nichts verändert auf dem Weg dort hin. An einer Stelle befindet sich eine Ausgrabungsstätte, aber ich habe nicht herausgefunden, was dort mal gestanden hat. Bauschutt und Brachflächen, übersät mit Müll, sind wahrlich kein Aushängeschild.
Der vermeintliche Supermarkt entpuppt sich als eine Markthalle, in der Obst, Gemüse, Käse und diverse heimische Spezialitäten verkauft werden. Er ist so eine Art Bauernmarkt. „Ach, einen Kaffee könnten wir doch hier trinken oder?“, schlägt mein Mann vor. Die Gebäckstücke sehen lecker aus – ja, wir sind schwach geworden. Ein kleines Stück passt noch in den Magen
Nun wollen wir aber weiter und wen sehe ich da? Die hübschen Helden von Starwars. Sie sind nicht älter geworden seit dem letzten Besuch.
Unweit entfernt flattert Plastikfolie, die in der Umzäunung einer Kaserne hängen geblieben ist und bald erreichen wir das Ortszentrum wieder.
Oh, das Bücherregal ist leer heute und in der Fußgängerzone herrscht gähnende Leere. Die Einheimischen sind erst später unterwegs.
Irgendwo entdecke ich unser Schiff und verweile vor einem Kunstwerk, das mich berührt. Ein Baby, geschützt durch einen Ring und es scheint, als würde es schlafen oder nachdenken …
Es ist auch klar, ich verschwinde kurz im HiperDino-Supermercados und 1 Dose Aloevera-Creme landet im Rucksack und ebenso ein Beutel Risotto Funghi. Was für den Leib und was für die Geschmacksnerven.
Eine Pause liegt noch drin und wir nehmen Platz in der Sonne. Ein Wein des Hauses und ein kühles Bier wird bestellt und so kann man es aushalten.
Entlang der Uferpromenade bummeln wir zurück zur Stella.
Der Wind weht ordentlich und die Wellen klatschen auf die Uferbefestigung. Unterwegs gibt es für Kunstliebhaber jede Menge zu sehen: Gemälde und Skulpturen.
Der Strand ist übersät mit Seetang
entlang der Wasserlinie, die Krebse kriechen sportlich zwischen den
Felsbrocken herum und das Fischgerippe hat alles im Blick. Und dann sehe ich plötzlich ein Streifenhörnchen dort herumspringen, wie schöööön.
Nach dem Abendessen finden wir noch ein Plätzchen im Theatrium. Annett hat Gäste in der PrimeTime, unter anderem den Gitarristen Bratislav, der später noch in der Stella Bar für uns Musik machen wird.
Höhepunkt des Abends ist die Show der AIDA Stars mit „I want it all“. Bei der Musik ist Stimmung angesagt und es wird mitgesungen. Kennen wir doch die Songs von Queen. Yeah, „We will rock you“ und das Theatrium bebt. Bravo und es war wieder ein unvergesslicher Abend. Ich liebe die Show.
Schnell noch kurz eine Runde über das Pooldeck, frische Luft schnappen und schauen, was bei der Poolparty unter Sternen los ist. Nicht wirklich viel, ist etwas frisch. Und eh wir uns richtig umgeschaut haben, steuert die Stella Lanzarote an und dort sind wir bis morgen Nachmittag 17.00 Uhr.
Was heißt das für uns???? Richtig, Rucksack packen, Sachen zurecht legen – hinlegen und schnell einschlafen. Obwohl, auf Lanzarote waren wir ja schon ein paar mal gewesen. Kennen die Insel, die Vulkanlandschaft und die Hauptstadt, so werden wir den morgigen Tag entspannt angehen lassen und einfach bummeln. „Weißt du noch, als wir damals den Timafaya-Park besucht haben?“ „Klar, doch ist das kein Park mit Bäumen. Es gab dort Lavagestein, riesige Vulkankrater und aus manchen Felsritzen kam heiße Luft.“ Plötzlich müssen wir lachen über das Wort „Damals“. Wie sich das anhört, aber gezählt, ist das schon 29 Jahre her. Was bleibt sind Erinnerungen und das ist wunderbar.