Datum: 12.04.2019
Ort: Phu My / Ho Chi Minh
Temperatur: 37
Wetter: Sonnig
Nach Da Nang folgte heute Tag 2 mit Christian Schink.
Der Ausflug, welcher wie schon zuvor, um 8:00 starten sollte, verspätete sich etwa 15 Minuten, weil das Schiff etwas später freigegeben wurde.
Die Gruppe von 16 Personen fand dann aber schnell zusammen und die Abfahrt Richtung Mekong Delta ging dann auch gleich los.
Unser Guide Han (?) begrüßte uns gut gelaunt und erklärte uns den Plan für den Tag. Danach gab es dann eine erste Überraschung. Wie bekamen alle einen kleinen vietnamesischen Kaffezubereiter ( eine Art Filter ) mit dem man sich auch zu Hause einen vietnamesischen Kaffe machen kann. Dazu ein Gläschen vietnamesische Kaffeebohnen.
Eine wirklich tolle Idee und dafür an Christian Schink ( glaube zwar nicht, dass er das liest ) ein herzliches Dankeschön.
Mit dem Bus, der im übrigen angenehm Platz bot und eine tolle Klimaanlage hatte, ging es dann in halsbrecherischer Fahrt etwa 3 Stunden bis ins Mekong Delta. Zwischendurch gab es aber auch eine kleine Toilettenpause an einer Bar, mit einem tollen Park und sehenswerten Ambiente.
Am Mekong Delta bestiegen wir dann ein Boot, welches lediglich für unsere Gruppe gebucht war und mit einer frisch geöffneten Kokosnuss, welche uns der Kapitän anbot, ging es völlig entspannt zu einer Insel.
Die Überfahrt dauerte etwa 30 Minuten und wir konnten dabei gut das Treiben der anderen Schiffe beobachten.
Hier könnten sich die Fahrer dann auch von ihrer Tour erholen.
Von der Anlegestelle hatten wir dann etwa 150 Meter Fussweg bis zu einem Restaurant, in dem wir dann einen leckeren Honigtee und etwas Obst gereicht bekamen. Dazu gab es etwas vietnamesische Livemusik und die Option etwas kaufen zu können.
Ich rate aber dringend davon ab hier etwas aus Krokodilleder zu erwerben, da ich zum einen solche Dinge mag, zum anderen aber spätestens beim Zoll das große Erwachen kommt.
Nach einer kurzen Erfrischung ging es dann weiter zu kleinen Holzbooten, die von Einheimischen gerudert wurden. Die Boote, abgeblich groß genug für 16 Vitnamesen, reichten dann gerade für 4 Mitteleuropäer, wobei auch hier das Wasser schon nahe an der oberen Bootskante stand.
Ohne uns auch nur annähernd zu bewegen ( das ganze war schon etwas wackelig ) wurden wir ein paar hundert Meter gerudert, bevor wir wieder ausstiegen und zu Fuß weitergingen.
Wir passierten dabei einige Felder auf denen Obst wuchs und Han erklärte uns einiges über das Gesehene und das Leben der Bauern vor Ort.
Nachdem wir dann eine Strasse erreichten, mussten wir uns allerdings etwas in Geduld üben.
Die georderten Tuk Tuks waren noch nicht da und so hieß es bei gefühlt 45 Grad, ausharren. Aber auch diese Warterei ging vorrüber und in einer etwa 15 minütigen Fahrt ging es zu sechst im Tuk Tuk zu einem Restaurant.
Wir hatten auch mal kurz über die Kutsche nachgedacht, wollten aber das arme Tier nicht aus dem Schatten locken.
Auch hier wurde im Vorfeld erfragt, ob jemand Allergien gegen bestimmte Lebensmittel habe oder keinen Fisch möchte.
Das Essen war dann, wie schon in Da Nang, hervorragend gewählt und es gab eine bunte Mischung vietnamesischer Küche.
Als Highlight den Elefantenohrfisch, der als ganzes für je 4 Personen auf den Tisch kam. An dem Tier, dass noch alle Gräten und Schuppen enthielt, war zwar nicht viel dran, machte aber optisch viel her.
Im Gegensatz zu Da Nang, war aber bei diesem Ausflug dann kein Getränk enthalten. Es empfiehlt sich somit, ein paar Dong oder Dollar mitzunehmen. Euro werden nicht genommen.
Das Bezahlen gestaltete sich auch von daher etwas schwierig, weil die Getränke nicht aufgeschrieben wurden und man im Nachlauf versuchte die leeren Dosen auf dem Tisch den Personen zuzuordnen.
Ausserdem wurde bei der Umrechnung von Dong auf Dollar mehr geschätzt als gerechnet.
Bei uns waren es dann für 5 Getränke 7 Dollar ( was durchaus angemessen war ) in Dong aber umgerechnet etwa 4,50 Dollar gekostet hätte. Sei es drum. Etwas Trinkgeld ist nun hat angebracht und war somit eingerechnet.
Apropos Trinkgeld.
Bitte achtet doch darauf, ein paar kleine Scheine in der Tasche zu haben. Es wird zwar nicht aufdringlich gefordert, aber auf den Booten freut man sich schon über ein Scheinchen.
Auch nach dem Tee und der musikalischen Darbietungen wurde ein Körbchen für etwas Tip auf den Tisch gestellt.
Nach dem guten und ausreichendem Mahl gab es dann, für die ganz mutigen, noch einen Schlagenschnaps und man konnte sich zum fotografieren eine doch beachtliche Schlange um den Hals legen lassen. Zudem gab es ein kleines Wasserbecken in dem ein paar kleine und eher abgemagerte Krokodile gehalten wurden.
Die Schlange und Krokos hätte es nicht gebraucht, aber andere Länder, andere Sitten.
Weiter wurden vor Ort Bonbons per Hand hergestellt und verpackt.
Diese waren zwar lecker, aber von der Sorte her eher Blombenzieher.
Nach der Tour ging es dann wieder zu Fuß zum Boot und wir verliessen die Insel. Mit dem Bus ging es dann noch etwa 10 Minuten bis zu einer Pagode an der wir noch 30 Minuten zur freien Verfügung hatten. Hier konnte man sich auch an einem kleinen Stand noch Getränke kaufen ( 2 eiskalte Cola 0,5 Liter für zusammen 1 Dollar ) oder sich mit einem vietnamesischen Hut ( Uni für 1 Dollar, bemalt 3 Dollar ) oder Fächer ( 1-2 Dollar ) versorgen.
Es gab aber auch pro Person 2 Flaschen Wasser im Bus, welche aber dann doch sehr warm waren.
Nach einer weiteren Toilettenpause
( Toiletten gab es wirklich reichlich bei der Route ) ging es dann zurück zum Schiff.
Die Fahrt ist allerdings nichts für Leute mit schwachen Nerven.
Gefahren wird auf letzter Rille und Millimeter, überholt wird auf dem Standstreifen und in der Stadt waren ganze Geschwader von Rollern unterwegs, die mit teilweise 5 Personen oder Unmengen an Gütern beladen waren.
Auf diesem Roller brannte sogar noch während der Fahrt der Ofen.
Es gab dann auch einige überraschende Ausweich- oder Bremsmannöver. Unser Fahrer schaffte es aber irgendwie uns heile zum Schiff zurück zu bringen, auch wenn er im Dunkeln doch etwas verwirrt im Hafen das Schiff suchen musste. Letztendlich waren wir um 18:40 wieder am Schiff und hatten sogar noch etwas Luft, da "letzter Mann an Bord" für 19:30 Uhr ausgerufen war.
Auch wenn wir uns bei dem Ausflug nicht viel bewegt haben und die meiste Zeit im klimatisierten Bus sitzen durften, hat uns der Tag und das Wetter geschafft und es wurde daher abends nicht mehr spät.
Heute ist nun Seetag angesagt, aber bei Sonne pur und Temperaturen von weit über 30 Grad ist der Aufenthalt auf dem Pooldeck nur was für ganz eifrige Sonnenanbeter.
Ich sitze gerade in der Bella Bar bei einem kühlen Cocktail und nehme mir die Zeit für den nun erst einmal letzten Bericht der Reise. Gerne schiebe ich im Anschluss noch etwas von Singapur nach, wo wir ja im Anschluss noch ein paar Tage bleiben werden.
Mein Fazit zur Reise ?
Wirklich toll.
Wir hatten eine tolle Crew, welche sich sehr bemüht hat. Das Essen war wirklich klasse, auch wenn man persönlich nicht alles mag.
Das Theater wurde gut besucht, die Temperaturen unterwegs dann schon fast zu heiß, Wellen gab es garnicht
Die Destinationen waren abwechslungsreich und die Einheimischen mit ihrer Art und Kultur komplett unterschiedlich.
Japan und Taiwan sagten mir dabei persönlich aber am meisten zu.
China ist schon sehr speziell und die Einreiseformalitäten waren extrem verwirrend. Die Taxifahrer schauten auch schon mal bewusst in die andere Richtung, wenn man als Europäer am Strassenrand stand und die Hand hob. Shanghai als Stadt war aber schon grandios.
In Japan und Taiwan waren die Menschen herzlich und entgegenkommend, wobei die Japaner schon etwas zögerlicher waren. Es freute sich aber jeder, wenn man sich bei einem Familienfoto einfach dazustellte oder man wurde einfach angesprochen und nach einem Gemeinschaftsfoto gefragt, was wir auch immer gerne mitgemacht haben.
Hongkong war groß, voll und interessant. Hält aber aus meiner Sicht mit Shanghai oder Singapur nicht mit. Die Symphony of Light war eine echte Enttäuschung.
Diese Eindrücke sind aber nur punktuell und mein persönliches empfinden.
Begeistert hat mich Kaohsiung, was ich eigentlich nicht so auf dem Schirm hatte. Hier gab es mega interessante Ecken und die Stadt ist unheimlich abwechsungsreich.
Zu Vietnam möchte ich sagen, dass gerade die Geschichte sicherlich auch heute noch ihre Spuren hinterlassen hat.
Man ist schon eher Kunde als Gast und es
folgte auch schon mal ein schnippisch zu verstehender Kommentar, wenn man nichts kaufte. Zudem muss hier wirklich am Problem der Müllentsorgung gearbeitet werden.
Ein Punkt der hier extrem negativ aufgefallen ist.
Wir hatten alles in allem wieder eine schöne Reise mit unendlich vielen Eindrücken, haben dabei viele wirklich nette Menschen kennengelernt und einen Sonnenbrand gab es gratis dazu.
Jetzt ist erstmal wieder geldverdienen angesagt und dann eine neue Reise aussuchen.
Ich habe da schon 2-3 Sachen im Auge, aber dazu dann erst, wenn es soweit ist.
Ich hoffe, ich habe mit meinen Berichten etwas vom Erlebten vermitteln können und vielleicht dazu beigetragen die ein oder andere Frage schon im Vorfeld zu beantworten.
Bilder werde ich dann im Nachlauf wie versprochen natürlich auch noch hinzufügen.
Ich sage danke fürs Mitlesen und eure Kommentare und sende einen letzten Gruß von der Bella auf dem Weg nach Singapur.
Gruß Detlef
Nachtrag.
Ich habe von der Route auch die Hafeninfos. Wer diese als PDF haben möchte, kann mir gerne seine Mailadresse per PN schicken.
Versende die Hafeninfos dann, wenn ich wieder in Deutschland bin.
Ich hänge auch gerne noch ein paar Bilder vom Farewell an.
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