13.08.2023 & 14.08.2023. Sonntag & Montag. Im aktiven Nichtstun haben nun bereits Übung. Immerhin ist dies bereits unserer sechster Seetag. Früher hätten mich so viele Tage auf dem Wasser gestört, aber auch wir sind älter und ruhiger geworden. Insgesamt hat uns die Reise gut gefallen. Und schon sind wir beim Fazit.
Die Route hatten wir selber ausgesucht und war soweit o.k., auch wenn ich mir von Harstad mehr versprochen hatte. Und das Nordkap, auch wenn es dort sehr schön war, muss es zukünftig wohl auch nicht mehr sein. Ich war nun schon zum fünften Mal dort oben. Vielleicht noch einmal bis zu den Lofoten, aber eigentlich reicht uns das westnorwegische Fjordland völlig. Nun fahren wir erst einmal nächstes Jahr im April/Mai nach Lissabon und im Juni/Juli nach Island und im März/April 2025 geht es auf die 28-tägige Reise zu den Azoren und Kapverden. Und dann mal schauen, was TUI für den Sommer 25 an Norwegenreisen anbietet. Als Nichtflieger sind wir auf deutsche Häfen angewiesen.
Das Schiff kannten wir im Prinzip, da wir schon dreimal mit der MS4 unterwegs waren. Als reine Draußensitzer sind uns die Außenalster Bar und die Überschau Bar am wichtigsten. Die innen liegenden Bars und auch das Theater haben wir auf unseren vier Reisen überhaupt nicht kennengelernt. So wie wir auf den letzten drei Reisen Mohammed in der AAB liebgewonnen hatten, so schlecht war hier das Barteam auf dieser Reise und wir sind zu Olena und ihrem Team in die ÜB konvertiert, auch wenn wir dort aus Plastik trinken müssen. Und ein ganz klein wenig werden wir hier auch an die Ocean Bar und die vielen tollen Stunden, die wir dort verbracht haben, erinnert. Auf dieser Reise sind wir überdies etwas in die mittel- und oberfränkische Kultur eingetaucht.
So mancher wird meinen, das Buchen einer Junior Suite sei reine Verschwendung. Das sieht für einen kinderlosen, fast siebzigjährigen Rentner mit einem überschaubaren Haltbarkeitsdatum anders aus. Gestorben wird erster Klasse und zwar in Jeans. Soll heißen: Wir haben es gern etwas nett, ohne das es überkandidelt wird. Die Klamotten und das Geschmeide für einen Kapitänsempfang haben wir vor Jahren aussortiert bzw. nie besessen. In gehobener Freizeitmode oder auf neudeutsch casual dressed fühlen wir uns am wohlsten. Daher meiden wir Veranstaltungen oder Schiffe, wo wir das Gefühl haben, underdressed zu sein. Das gilt auch für die ganzen Mottoparties, um die wir tunlichst einen weiten Bogen machen. Bei dem Suiten- bzw. Champagnerempfang ging es relativ leger zu, aber so richtig geguckt habe ich auch nicht, was die anderen Gäste so anhatten. Unsere beiden Tischdamen vom Off Shore Team waren in ihrer Uniform in jedem Fall richtig angezogen.
Auch für die X-Lounge genügt ausreichende Freizeitkleidung. Kurzbehoste nackte und krumme Beine, die in Badelatschen enden, zähle ich nicht dazu und verursachen bei mir eher Augenkrebs. Ansonsten haben wir uns in der X-Lounge sehr wohlgefühlt, was auch hier an der sehr freundlichen und aufmerksamen Mannschaft lag. Einen Tisch fürs Frühstück zu bekommen, war abgesehen von einigen kurzen Wartezeiten, nie ein Problem. Und klar, es war wahrscheinlich unvernünftig, jeden Tag eine Eierspeise zu bestellen. Aber lecker war's. Abends wurde das Menü aus dem Atlantik, wenn auch ohne Zwischengang, angeboten. Uns reichten meist auch nur drei Gänge. Wenn gleich hier nicht auf Sterneniveau gekocht wurde, so hat es doch durchweg gut geschmeckt. Schade ist nur, dass die Getränke zuzahlungspflichtig sind. Unseren Mittagssnack, meistens Tapas oder Quiche, gab es, nachdem wir von unserem Landgang zurückgekehrt waren oder wenn uns an Seetagen die Langeweile früher in die X-Lounge trieb. Dazu gab es den obligatorischen Gin Tonic, der ab dem dritten oder vierten Tag automatisch serviert wurde. Die Kellner kennen ihre Pappenheimer.
Wir waren nicht einmal in einem anderen Restaurant. So wie es war, hat es uns völlig gereicht. Und trotzdem habe ich drei Kilo Übergepäck mit nach Hause gebracht. Nun brechen harte Zeiten an. Bis zur nächsten Fahrt im April/Mai muss das wieder verschwinden. Ich suche noch Abnehmer. Ansonsten freuen wir uns aufs nächste Jahr und wünschen allen: „Bleibt entspannt“.
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