17.06.2023. Sonnabend später Nachmittag. Bei schönstem Sommerwetter haben wir den Tag an Bord verbracht. Jetzt nähern wir uns dem Schärengürtel vor Helsinki. Es sind einige Finnen mit ihrem Segelboot unterwegs. Kein Wunder bei soviel Wasser.
Der Kreuzfahrtterminal „Hernesaari“ oder auf schwedisch „Ärtholmen“ ist schon zu sehen. Auch wenn Anteil der Finnlandschweden nur noch 5,4% beträgt, sind die zwei Sprachen in der Verfassung verbrieft. So müssen alle Schulkinder Finnisch und Schwedisch lernen. Auch die Straßenschilder symbolisieren die Zweisprachigkeit des Landes.
Kurz vor dem Anlegen passieren wir eine der vielen stadtnahen Schären mit einer Badeidylle am Sonnabend Nachmittag.
Unsere Anlegestelle ist noch ziemlich neu und eine von acht möglichen in Helsinki. Da die Entfernung bis in die Innenstadt rund drei bis vier Kilometer beträgt, verzichten wir, anders als unsere Freunde, auf den morgigen Shuttle und wollen uns zu Fuß auf den Weg machen.
18.06.2023. Sonntag. Nach dem Frühstück testen wir auf dem Balkon die Außentemperatur. Es wird warm. Kurz nach 10:00 Uhr läuft die „Norwegian Dawn“ ein.
Wir verlassen wenig später das Schiff und orientieren uns, indem wir immer der Wasserkante folgen. Das maritime Graffiti ist mir ein Foto wert.
Dem Restaurant mit Sauna „Löyly Helsinski“ steigen wir aufs Dach und schauen zurück.
Ein weiters kleines malerisches Idyll.
Manche Finnen nutzen den Sonntag Morgen, um ihre Teppiche im Ostseewasser zu reinigen. Typisch Finnisch ist die Teppichwaschanlage.
Es ist nur eine kurze Entfernung. Arbeit und Relaxen liegen eng beieinander. Ein Mini-Beachclub. Und der Champagner-Laster von „müde & schön duhn“ ist auch schon da.
Wir sparzieren weiter entlang der Wasserkante durch den Kaivopuisto-Park und kehren im Café Ursula auf einen Latte Macchiato und eine heiße Schokolade ein. Auf der Insel Klippan, die in wenigen Minuten mit dem Boot zu erreichen ist, liegt die Jugendstilvilla mit einem der beeindruckendsten und traditionsreichsten Restaurants Helsinkis, dem „Saaristo“. Schaut euch auf keinen Fall im Internet die Fotos von den Speisen an. Große Speichelsturzgefahr.
Wir folgen den Verlauf der Promenade, auf der die Friedensstatue von Essi Renvalli steht, und sehen das nächste feine Restaurant „NJK“ in einer Villa von 1900, gelegen auf der Insel Vaalkosaari. Hierhin kann man auch mit der eigenen Yacht kommen.
Vom Olympiaterminal, wo die Silja Serenade zu ihrer Reise zu den zu Finnland gehörenden Åland -Inseln ablegt, haben wir einen schönen Blick auf die Skyline von Helsinki. Wer gern Riesenrad fährt und in die Sauna geht (Sauna ist übrigens das einzige finnische Wort, das es in den internationalen Wortschatz geschafft hat), kann es hier kombinieren. Eine der Gondeln ist mit einem Saunaofen ausgestattet und kann halbstundenweise gemietet werden.
Die Alte Markthalle von Helsinki bedient ihre Kunden seit 1889 und ist die älteste Markthalle in Helsinki. Das Sortiment der Einzelhändler umfasst Käse, Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch, Gemüse, Obst, Gewürze, Kaffee und Tee sowie kleine Geschenkartikel und Tischdekorationszubehör.
Der Zentralmarkt „Kauppatori“ liegt um die Ecke direkt am Hafenbecken und ist ein belebter und beliebter Platz für KKK = Kunst, Kitsch, Kaffee.
Auf der anderen Straßenseite befindet sich das „Helsingin Kaupungintalo“, also das Rathaus, das in einem renovierten Gebäude des 19. Jahrhundert untergebracht ist.
Auf dem Markt steht auch das älteste öffentliche Denkmal Helsinkis, der „Stein der Kaiserin“ oder finnisch „Keisarinnankivi“. Wer die Inschrift auf dem Obelisken lesen kann, weiß, dass die Kaiserin Alexandra Fjodorowna (Imperatrici Alexandrae) vom 29.05. (XXIX Majj) bis zum 10.06.1833 (X Junii MDCCCXXXIII) die finnische Hauptstadt (Metropolin Finlandiae) das erste Mal besucht hat (primum adventanti).
Die Uspenski Kathedrale ist schon von Weitem gut sichtbar. Sie thront über der Stadt auf der Halbinsel Katajanokka. Die Uspenskin katedraali, was übersetzt so viel wie »Maria-Entschlafens-Kathedrale« bedeutet, ist das größte orthodoxe Bauwerk des westlichen Europas.
Der Grund für dieses Bauwerk liegt in der Geschichte des Landes. Große Teile Finnlands gehörten zu Schweden. Als Ergebnis des Finnischen Krieges wurden durch den Vertrag von Fredrikshamn 1809 viel Land an Russland abgetreten. Ab 1812 war dann Helsinki Hauptstadt des russischen Großfürstenreiches Finnland. Im Zuge der Gründung einer Verwaltung kamen auch viele Russen ins Land. Zum einen brauchten die orthodoxen Gläubigen einen Ort für ihre Gottesdienste, zum anderen war die Kathedrale aber auch eine Demonstration der Macht Russlands über das neu eroberte Gebiet.