14.11.23
Am Morgen des 14.11. ging es dann von Cais da Lixa zurück Richtung Porto.
Da wir uns im Vorfeld gegen einen geführten Ausflug entschieden hatten, konnten wir gemütlich frühstücken und bereits den ersten Koffer für die Rückreise am Folgetag packen.
Zudem konnte ich noch etwas Kräfte sammeln nachdem es mir am Tag zuvor echt mies ging.
Wir nahmen also die letzte Schleuse unserer Reise und pünktlich um 11:00 lagen wir wieder auf unserem Liegeplatz in Porto.
Zur großen Freude war es auch trocken bei angenehmer Temperatur.
Gerade angelegt zogen wir los Richtung Seilbahn um zu unser erstes Ziel, das ehemaligen Kloster Mosteiro da Serra do Pilar, bequem zu erreichen.
Mit großen Erstaunen mussten wir jedoch feststellen, dass die Seilbahn welche sonst den Hügel hinaufführt, trotz Öffnungszeit, nicht in Betrieb war. Offensichtlich mussten wegen Wartungsarbeiten oder einem Defekt Teile getauscht werden.
Wir gingen also am Flussufer entlang und schauten uns dabei die kleinen Geschäfte an welche auf dem Weg lagen.
Dabei fanden sich doch einige Kuriositäten.
Wir gingen also Richtung Brücke Louis I um die gut 385 Meter auf die andere Flussseite fußläufig zu meistern.
Aus Berichten wusste ich von der Standseilbahn auf der anderen Flussseite welche uns alternativ Richtung Ribeira, dem Altstadtviertel, bringen sollte.
Aber auch hier die große Enttäuschung...geschlossen !
Unser Blick viel auf die steile Treppe, die uns nun hinaufführen musste. Ob das meine Pumpe schaffen würde ?
Die Entscheidung viel dann ganz spontan auf ein Taxi, welches zufällig vorbei kam.
Auf die Frage des Fahrers wo es denn hingehen sollte, schnaufte ich nur "den Berg rauf".
Ein paar Minuten später standen wir für 5€, inklusive Trinkgeld, am Bahnhof Sao Bento und schauten uns die eindrucksvolle Halle an. Für 5€ hätte ich im Leben nicht hinauf laufen wollen.
Wir erkundeten zuerst frei Schnauze die Umgebung und machten uns dann auf den Weg zur großen Kathedrale Se do Porto. Während Susie sich eine Besichtigung gönnte, schaute ich mir das Außengelände an und blieb völlig begeistert bei einem Sänger stehen, der mit seiner Gitarre und unfassbar guter Stimme sein Bestes gab.
Unser nächster Stopp war dann das Hard Rock Café in dem ich mir dann T-Shirt Nummer 46 zugelegt habe. Man ist ja schon irgendwie bekloppt. Aber was soll man machen ?
Susie hatte einen Bericht über die berühmte Bücherei Livraria Lello gelesen in der J.K. Rowling angeblich Ideen zu Harry Potter gekommen seien. Also machten wir uns auf den Weg und standen vor... Menschenmassen.
Ein Betrieb, unglaublich. Gefühlt 5000 andere Besucher hatten offenbar ähnliche Ideen. Man musste jedoch im Vorfeld ein Ticket für 8€ erwerben, welche beim Kauf eines Buches verrechnet worden wären.
Hätte, wäre, wenn.
Zum einen hatten wir kein Ticket, zum zweiten keine Lust uns dort 2 Stunden anzustellen. Im vorbeigehen warfen wir einen Blick in den Laden und sahen neben einer tollen Einrichtung vor allem eins...Menschen.
Ein Foto wurde vom Türsteher mal gleich verweigert.
Wir verzichteten also und zogen weiter zur Igreja dos Clérigos, einer katholischen Kirche mit einem Glockenturm von 76 Metern Höhe, welchen man mit viel Einsatz über die 225 Stufen für 8€ erklimmen kann.
Ich sag mal so, meine Frau hatte laut ihrer Aussage von oben einen wunderbaren Blick über Porto.
Ich in der Zwischenzeit einen wundervollen Kaffee unterhalb des Turmes in einem Kaffee.
Dabei hielt dann auch die uralte Straßenbahn mehr oder weniger direkt vor meinen durchaus bequemen Stuhl und ich konnte ein paar schnelle Bilder schießen.
Jedoch nicht ganz ohne andere Touristen.
Unser nächstes Ziel war dann die Markthalle "Mercado do Bolhão" in der wir uns jeweils zwei frische Fruchtsäfte gönnten und gemütlich durch die Halle schlenderten.
Ich muss gestehen, der Tag schlauchte mich schon ungemein und wir waren lange nicht durch.
Das Café Majestic, welches bereits 1916 in der R. de Santa Catarina eröffnet wurde, gilt als Lieblingscafe von J.K. Rowling in ihrer Zeit in Portugal.
Aber hier war es ähnlich wie in der Buchhandlung Lello.Man verlangte im Majestic zwar keinen Eintritt, aber der Laden war rappelvoll.
Wir zogen also weiter Richtung Ribeira, dem Altstadtviertel von Porto, schlenderten durch die engen Gassen und standen plötzlich vor der oberen Ebene der Ponte Lous I.
Hier fährt eigentlich die "moderne" Straßenbahn aber auch Fahrräder, Scooter und Fußgänger nutzen die Ebene zur Überquerung des Douro.
Der Ausblick auf den Fluss, die Flusskreuzfahrt- und alten Transportschiffe welche früher die Portwein Fässer transportiert haben, war schon genial.
Noch genialer wäre es gewesen, wenn die Gondeln wieder im Betrieb gewesen wären, aber nein...also laufen.
Bergab ist auch nicht viel leichter als rauf.
Also machten wir uns auf den Weg, zurück an Bord. Wir kamen bei Sandeman und einigen kleinen Verkaufsständen an der Promenade vorbei und beschlossen, nach dem Abendessen nochmal auf Tour zu gehen.
Leider wurde daraus nicht wirklich viel.
Zum einen war abends bereits recht früh alles dicht, zum anderen hatte Regen eingesetzt und nachdem die Schirme bereits im Koffer verstaut wurden, waren wir nach 15 Minuten pläddernass und traten den Rückweg an.
Die Uhr zeigte trotzdem etwas über 20.000 Schritte an und ich gebe zu, ich war schon etwas stolz auf mich. Wenn auch völlig fertig, aber stolz.
Also setzten wir uns noch etwas in die Bar und genossen die letzten Augenblicke mit unserer Reisebekanntschaft, bevor es dann völlig fertig ins Bett ging.
Mir hingen die letzten Tage doch noch mächtig in den Knochen und irgendwie war ich froh, dass es am Folgetag Richtung Heimat ging.