Eine Flusskreuzfahrt ist immer etwas anders. Irgendwie chillig und tiefenentspannt.
Für uns nicht die erste, aber dafür mit Eindrücken, die uns begeistert haben.
Vor allem, weil die A-Rosa Alva nur 80 Meter lang ist und nur etwas mehr als 60 Kabinen mit insgesamt max 126 Gästen hat.
Angefangen mit der reibungslosen Abwicklung im Vorlauf, war auch die Anreise (trotz des für uns ungünstigeren Flughafens) ein Kinderspiel.
Die Organisation am Flughafen in Porto wirkte etwas fahrig und wenig eingespielt.
Das trotz der Tatsache, dass sich dies hier Woche für Woche wiederholt und wir eigentlich am Ende der Saison unterwegs waren. Im Anschluss stellte sich jedoch heraus, dass wohl von einigen Gästen die Koffer fehlten und es dadurch zu Verzögerungen kam.
Wir wurden in Porto von Joke empfangen die sehr gut deutsch sprach und uns die ganze Reise bei jedem Ausflug begleitete.
Das fand ich persönlich super.
Gleiches galt für unsere liebe, immer lächelnde Busfahrerin Paula, die schnell zum Liebling der Gruppe avancierte.
Der Transfer zum Schiff ging mit etwas 30 Minuten Fahrtzeit absolut in Ordnung.
Schade jedoch, dass man trotzdem erst um 15:00 Uhr an Bord durfte und wir bei strömenden Regen auf der Straße abgesetzt wurden. Mein Verbesserungsvorschlag: zukünftig zumindest leihweise Regenschirme verteilen zumal niemand einen Schirm im Handgepäck mitnehmen konnte. Die Schirme waren übrigens bei anderen Reedereien Standard und standen an der Rezeption, wie wir beim Durchqueren der s
Selbigen sehen konnten.
Der Check-In verlief schnell und ohne jede Aufregung. Man wurde sogar zur Kabine begleitet auf der die Koffer bereits standen.
Die Kabine selber war etwas kleiner als das, was wir gewohnt waren. Es fehlte irgendwie ein Meter zum Bewegen und etwas mehr Stauraum. Aber für die Kleidung einer Woche ging es dann doch in Ordnung.
Im TV gab es deutsche TV Sender (man muss dazu aber erst einmalig ein Programm deinstallieren und neu installieren), eine Karaffe für Wasser welches man an zwei Automaten zapfen kann (mit und ohne Blub) und die Empfänger mit Kopfhörern für die Landausflüge. Dazu (zumindest in unserer Kabine) sowohl rechts wie links am Bett Steckdosen und USB Anschlüsse.
Selbige auch nochmal unter dem TV rechts. Die Kabine, die letzte am Achterschiff auf der steuerbord Seite und war absolut ruhig. Die Kabine wurde zweimal täglich vom Housekeeping besucht. Morgens gereinigt und abends die Betten aufgeschlagen und ein Leckerchen hinterlassen.
Achtung !!!
Die Kabinen am Bug sind entschieden lauter. Zum einen befinden sich da die Bar, das Restaurant und die Küche, aber auch die Stromaggregate.
Da nachts grundsätzlich nicht gefahren werden darf, würde ich bei der Kabinenwahl weiter nach hinten tendieren.
Sowohl Restaurant als auch die Bar sind ausreichend groß, jedoch ist mir die Bestuhlung im Restaurant entschieden zu eng. Das Essen wird zwar mittags und abends am Tisch serviert aber Salat holt man sich vom Buffet.
Das Pooldeck ist ebenfalls groß genug und verfügt über einen beheizten Pool.
Zudem gibt es ein kleines Vordeck mit Bestuhlung für (jetzt mal geschätzt) ca 20 Gäste.
In der Bar gab es lediglich ein Klavier an dem sich abends ein mitreisender (nein, da fehlt kein "s") Klavierspieler versuchte. Das war das komplette Abendprogramm. Keine Unterhaltung, kein Quiz oder Spiele (doch, die standen im Schrank und konnten ausgeliehen werde)...nix.
Wer Party erwartet, ist bei der falschen Reederei.
Da war auf einem Schiff der Scenic Flotte weitaus mehr Stimmung.
Wo wir gerade bei der Bar sind...
Essen und Trinken war auf Schiffen schon von jeher wichtig.
Auf der Alva war das Essen durchweg geschmacklich gut. Es gibt grundsätzlich ein Fisch, ein Fleisch und eine vegetarische Auswahl.
Das Menue besteht aus Salat, einer Suppe, einem Hauptgericht und Nachtisch .
Suppe und Hauptgang wurden ebenso serviert wie auf Wunsch ein Kaffee im Nachlauf. Dazu gab es Rot- und Weißwein und einen Rose. Mineralwasser wurde ebenfalls automatisch gereicht.
Auf Wunsch wurden aber alle anderen Getränke von der Bar geholt. Somit war Bier oder Cola auch kein Thema. Es gibt aber keine ! Fanta oder vergleichbares.
7 up und Säfte waren jedoch zu bekommen.
Die Cocktail Auswahl hielt sich sehr in Grenzen.
Zurück zum Essen. Dies war geschmacklich, wie erwähnt, gut. Manchmal leider nicht ganz heiß.
Zudem waren mir die Portionen entschieden zu klein. Ja ich esse gerne.
Brauche jetzt auch keine Berge, werde aber gerne satt. Mit Hunger ins Bett ist nicht so meins. Es gab zwar die Möglichkeit den Hauptgang nochmals zu bestellen, jedoch klappte dies nur an zwei Abenden und war ansonsten gerade aus.
Der Nachtisch schmeckte oftmals nur nach süß.
Das Frühstück war reichhaltig und bestand aus mehreren Sorten Brot, Brötchen, Wurst, Käse, Fisch, Müsli, Obst, Marmelade, Tomaten, Gurken usw.
Dazu leckere Champions und eine Omelett Station an der man sich auch ein Spiegelei machen lassen konnte.
Dazu eine Liste mit täglich einem besonderen Highlight welches man am Tisch bestellen konnte.
Apropos aus. Wer meine letzten Berichte von der MS 6 gelesen hatte, kennt deren Problematik mit dem Baileys. Das scheint auf der Alva ähnlich zu sein. Gefühlt an jedem zweiten Abend...sorry..alle.
Warum, frage ich mich, kauft man dann nicht mehr ein ?
Bitte nicht falsch verstehen, kann passieren. Aber nicht 2 oder 3 mal in einer Woche. Wenn man ihn nicht ausschenken möchte, kein Problem.
Dann aber bitte von der Karte nehmen.
Kaffe, Kakao, Cappuccino und Tee in etlichen Sorten gab es rund um die Uhr am Automaten. Dort fanden sich auch ein paar Kekse und ein paar Äpfel.
Die Ausflüge waren absolut in Ordnung.
Sowohl von Länge als auch vom Preis.
Zwei Ausflüge sind integriert und ebenfalls lohnenswert. Man muss sich bewusst sein, dass man sich im Nirgendwo befindet. Da gibt es keine Alternativen oder Leihwagen. Also Ausflug buchen oder an Bord bleiben, was aber bei der Landschaft eine Schande wäre.
Die Landschaft, der enge Flusslauf und die beeindruckenden Schleusen sind das absolute Highlight der Reise und die Tour alleine Wert. So etwas habe ich persönlich noch nicht gesehen.
Fehlt eigentlich nur noch die Crew, welche die Bank durch nett, offen und hilfsbereit war. Sich in deutsch zu verständigen war überhaupt kein Problem und auch auf Ausflügen wurde alles übersetzt.
Die Kabine war sauber und man freute sich, wie überall auf der Welt, über ein freundliches Wort, Lächeln oder ein "kleines Dankeschön".
Ach...Mitreisende gab es auch.
Hier erstaunlicherweise mit wenig Ausbrüchen und Gezeter. Nachdem sich jeder seinen Platz im Restaurant oder Bus erkämpft hatte, blieben die Plätze auch ohne Handtücher frei.
Den ein oder anderen Ausreißer gab es zwar, wurde aber eher belächelt.
Ansonsten war der gut geschulte Deutsche pünktlich und zuverlässig und wir konnten immer pünktlich starten.
Ach..wir hatten eine kleine Gruppe Mädels aus den USA an Bord, die aber lustig mitzogen.
Die Abreise verlief entspannt wie die Anreise. Koffer vor die Kabine eine Stunde vor Transfer, um 9:00 alle von Bord. Die Bordrechnung musste am Vorabend beglichen werden. Umschläge für Trinkgeld kamen automatisch auf die Kabine. Am Flughafen hieß es dann halt Zeit totschlagen. Der Flug rüttel- und schüttelfrei schneller als geplant und der Transfer in Frankfurt zum Auto rekordverdächtig.
Somit sind wir wieder daheim. Versuchen nach wie vor wieder fit zu werden (der fleißige Leser ist informiert) und planen inzwischen die nächste Reise die bereits in knapp 3 Wochen startet.
Fazit: Flusskreuzfahrten gerne immer wieder mal. Das Douro Tal ist ein absoluter Hammer und A-Rosa hat wenig falsch gemacht aber vieles richtig.
Wer mal eine Woche Zeit für etwas ausgefallenes hat, sollte die Reise definitiv machen. Man kommt gechillt und (erstmals nach einer Kreuzfahrt) nicht schwerer nach Hause.
Damit ist in 3 Wochen aber Feierabend
Gruß Detlef
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