07.08.2022. Sonntag Morgen. Da der Douro, also der Fluss an dem Porto liegt, für unsere Schiffsgröße nicht befahrbar ist, haben wir ein Stück außerhalb in Matosinhos am Cruise Terminal des Porto Leixões festgemacht. Da das Wetter zum Nachmittag hin besser wird, gibt es das Bild zum Anleger später.
Wie ihr vielleicht auch aus meinen anderen Reiseberichten wisst, sind wir Shuttle Verweigerer und nutzen lieber die örtlichen Transportsysteme. Hier bringt uns eine recht moderne Straßenbahn nach Porto. Die interessantesten Leute treffen wir häufig an den Fahrkartenautomaten, vor denen entweder wir selber hilflos erscheinen oder wir anderen Ratlosen unsere Hilfe anbieten. Dieses Mal wird uns geholfen, und zwar von einer griechisch stämmigen Australierin, die mit ihrem Münchner Ehemann schon seit Wochen auf einer Autotour durch den Süden Europas ist. Wir fahren gemeinsam bis zum Bahnhof „São Bento“. Nach diesem netten Urlaubsintermezzo trennen sich hier unsere Wege.
Wir bestaunen zunächst die lichtdurchflutete prächtige Bahnhofshalle mit ihren über 20.000 Azulejos. Das bunte Kachelband unterhalb der weißen Stuckdecke stellt vom Ochsenkarren bis zur Dampflok die Geschichte des Transportwesens dar. Die weiß-blauen Fliesen zeigen den ländlichen Alltag und die ruhmreiche Landesgeschichte. Alle Bilder malte bis 1930 der portugiesische Maler Jorge Colaco. Der Bahnhof zählt zu den schönsten der Welt.
Draußen auf dem Bahnhofsvorplatz tobt das Leben.
So ist uns die Rúa das Flores, ein bekannter Touristen-Hotspot zum Einkaufen und zum Schauen, zu überlaufen.
Wir weichen in die Rúa de Monzinho da Silveira aus, um runter an den Douro zu gelangen. Dabei müssen wir feststellen, dass Porto verdammt hügelig ist. Es geht ziemlich steil bergab.
Unten an der Uferpromenade, dem Cais da Ribeira, angekommen, sehen wir den Cubo da Ribeira, eine Brunnenskulptur von José Rodrigues, die Anfang der 1980er Jahre auf dem Praça da Ribeira aufgestellt und kontrovers diskutiert wurde. Ist halt Kunst. Aber die Bevölkerung hat das Werk angenommen und mit dem Slogan „Der Würfel gehört uns“ verteidigt.
Uns ist es auf dem Platz mit dem sonntägigen Treiben zu wuselig und wir nutzen einen historischen Aufzug zur Flucht. Mal sehen wo wir landen.
Wir sind nicht unbedingt dort gelandet, wo wir hin wollten, aber immerhin haben wir einige Meter an Höhe gewonnen, die wir nun nicht mehr raufkraxeln müssen. Es hätte auch gern noch ein Stückchen höher gehen können.
Von hier oben haben wir einen schönen Blick auf die Dächer von Ribeira und den Douro.
In der anderen Blickrichtung sehen wir das Wahrzeichen Portos, die Ponte Dom Luis I. Da meine Frau unter Höhenangst leidet, verzichte auch ich auf eine Brückenbegehung.
Der Aufstieg ist recht verwinkelt und abenteuerlich und führt zum Teil durch altertümliche Gebäude. So erreichen wir die Höhe der oberen Brücke. Angekommen sind wir unterhalb des Bischofspalastes.
Von hier oben haben wir eine schöne Aussicht auf die Altstadt.
An der Zufahrt zum Terreiro da Sé, dem Platz vor der Kathedrale steht das Reiterdenkmal von Vimara Peres.
Die Kathedrale von Porto liegt mit dem Palast des Bischofs auf dem Hügel Pena Ventos und prägt das Panorama der Stadt. Erbaut wurde die Kirche mit der romanischen Fassade im 12. Jahrhundert. Der Vorplatz der Kirche hat sich seit dem Ende der ersten Bauphase im 13. Jahrhundert nur wenig verändert. Die hohen Türme und die Turmspitzen verstärken das Bild einer Festungsanlage.
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