Da es zwischenzeitlich High Noon geworden ist und die Temperaturen in Richtung 38 Grad marschieren, beschließen wir, unsere weiteren körperlichen Aktivitäten auf ein Minimum herunterzufahren. So bleiben wir unten am Fluss, wo ab und zu ein Hauch von Wind zu spüren ist, und orientieren uns in Richtung Schiff, wo zwei eisgekühlte Gin Tonic auf uns warten.
Auf unserem Weg passieren wir den Praça do Comércio. Der Platz ist 30.600 qm einer der größten Portugals. Der Platz des Handels erhielt seinen Namen, um auf seine Funktion in der Wirtschaft von Lissabon hinzuweisen.
Das Herzstück des Ensembles ist das Reiterstandbild von König José I., das 1775 in der Mitte des Platzes eingeweiht wurde.
Durch den 1873 fertiggestellten Triumphbogen können wir das rege Treiben auf der Rúa Augusta sehen. Für einen Besuch der Einkaufsstraße ist es dort zu voll. So verzichten wir auf diesen Abstecher.
Im östlichen Schenkel des U-förmigen Gebäudekomplexes sind einige Cafés und Clubs beheimatet.
Die angrenzende Metrostation heißt „Terreiro do Paço“ (Palasthof), wie der Platz mit seinem alten Namen noch allgemein bekannt ist, da er den „Paço da Ribeira“ (Königspalast von Ribeira) bis zu seiner Zerstörung durch das große Erdbeben von 1755 beherbergte.
Nur 200 Meter vom Ufer des Tejo entfernt befindet sich die Catedral Sé Patriarcal, auch Igreja de Santa Maria Maior genannt. Die Kathedrale der Erzbischöfe ist der älteste und bedeutendste Sakralbau des gesamten Landes. Sie wurde im Jahr 1147 an der Stelle einer arabischen Moschee errichtet und wurde zum Symbol der Rückeroberung durch die Christen.
Kleiner Palazzo „Chafariz d'El-Rei“ ist ein elegantes 5 Sterne Hotel aus dem 19. Jahrhundert und war das Zuhause einer aristokratischen Familie.
Bevor wir um sieben zum Essen gehen, mache ich noch ein „Schönwetterfoto“ von der Alfama mit der großen Barockkirche Igreja de Santa Engrácia aus dem 17. Jahrhundert, die aber erst im 20. Jahrhundert vollendet wurde und nie als Gotteshaus genutzt wurde, weil sie nun als „Panteão Nacional“„Nationales Pantheon“ dient. Begraben ist hier neben Staatspräsidenten, Schriftstellern und Helden der portugiesischen Geschichte auch der Fußballer Eusébio
Des Weiteren sehen wir das im romanischen Stil errichtete Kloster „São Vicente de Fora“, das 1147 von Alfons I. gestiftet und an die Augustiner übergeben wurde. Ab 1590 wurde es erweitert und im manuelinischen Stil umgebaut. Herausragend ist die Ausschmückung des Klosters mit weltweit den meisten Azulejos.