09.08.2022. Dienstag. Dritter Seetag. Außer dass es warm ist, gibt es nichts zu berichten.
10.08.2022. Mittwoch Morgen. Zuletzt waren wir am 15. Juni 2019 in Getxo und Bilbao. Damals hatten wir uns entschieden, erst einmal Getxo, das an der Mündung des Nervións am Golf von Biskaya liegt, zu erkunden. Das hatte uns sehr gut gefallen und so wollen wir also auch heute machen. Kurz vor elf verlassen wir das Schiff.
Getxo hat eine hübsche Promenade mit vielen Prachtvillen reicher Kaufleute und Industrieller aus Bilbao und Madrid, die hier ihren Sommersitz hatten, und dem Leuchtturm „Faro Arriluze Itsasargia“.
Je weiter wir uns auf dem Areetako Kaia vom Schiff entfernen desto „touristenfreier“ wird die Promenade. Glücklicherweise bietet sie auch schon Schattenbereiche gegen die immer intensiver scheinenden Sonne.
Von hier haben einen schönen Blick auf den Terminal De Cruceros mit unserem Schiff.
Im Stadtteil Areeta am Ende der Promenade erreichen wir den Nervión, den Fluss, am dem flussaufwärts Bilbao liegt. Wir biegen um die Ecke und sehen die älteste Schwebefähre der Welt, die Puente de Bizkaia aus dem Jahre 1893. Selbstverständlich zählt sie seit 2006 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Da ich meine angeheirate Reisebegleitung nicht von einer „erhöhten“ Flussüberquerung überzeugen kann, nehmen wir den an Seilen aufgehängten Großcontainer und fahren rüber nach Portugalete. Bei der Bedienung des Kassenautomaten hilft uns ein spanischer Rentner. Den Fahrpreis von einem Euro pro Nase habe ich zur Aufbesserung der wahrscheinlich kleinen Rente verdoppelt. Auch wenn das nicht alle Touris gemacht haben, ist es doch ein lukrativer Hinzuverdienst, den wir ihm von Herzen gegönnt haben.
Auf der anderen Seite angekommen, kann ich sogar ein Bild mit unserem Schiff im Hintergrund machen.
Beim letzten Mal sind wir hier den Berg zur Metrostation „Portugalete“ hochgekraxelt. Da die Temperatur mit großen Schritten in Richtung 40 Grad marschiert, entscheiden wir, zunächst dem Fluss bis zur nächsten, vielleicht etwas tiefer liegenden Metrostation zu folgen. Auf dem Platz „Del Solar Plaza“ steht das „Monumento a Víctor Chávarri“, von einem Ingenieur und Geschäftsmann, der viele Metall-, Eisenbahn- und Bergbauunternehmen gründete.
Wir sparzieren dem Flussufer folgend durch den Park von Azeta bis fast bis zur Metrostation „Abatxolo“, die zwar nicht mehr ganz so weit oben im Berg liegt, aber für uns und die Temperaturen ist es immer noch zu hoch. Außerdem hat meine „Nurse“ Angst, dass wir Durchgeschwitzten uns in der extrem klimatisierten Metro eine Erkältung einfangen. Also siegt auch bei mir die Vernunft und Bilbao muss auf unseren Besuch bis zum nächsten Mal warten.
Wir machen uns auf den Rückweg und haben noch einen schönen Blick auf die Andra Maria Basilika. Im Park verweilen wir immer mal wieder unter einem schattigen Baum.
Kurz bevor wir den Fluss zum zweiten Mal überqueren, kommen wir an der Touristeninformation mit einer „Komun publikoak“ (öffentlichen Toilette) vorbei. Das Gebäude macht wirklich was her. Dann setzen wir mit der kleinen grünen Fähre über. Wieder ein Euro für jeden.
Von drüben haben wir eine gute Sicht auf die Skyline von Portugalete.
Vorn an der Flussmündung in den Hafen befindet sich an einer kleinen Mole der Park „Saskibaloi Parkea“ und die Las Arenas Beach „Areetako hondartza“. Von hier können wir unser Ziel schon sehen, aber es liegen noch viele heiße Minuten und Meter Wegstrecke vor uns.
Jetzt auf dem Rückweg präsentieren sich auch die Villen „Palacio Lezama-Leguizamón“ und „Jauregia-Palacio“ in einem schöneren Licht als am Vormittag.
Nun nur noch am „Faro de Arriluce“ vorbei und dann die in voller Sonne liegende unendlich lange Hafenmole bewältigen. Hier hätten wir sogar einen Pendelbus nehmen können, aber wir schleppen uns auch noch die letzte Viertelstunde zu Fuß zum Schiff und freuen uns auf ein schattiges Plätzchen mit einem eisgekühlten Getränk.
Die einheimischen Jungs springen todesmutig vom Dach des Leuchtturms in das Hafenbecken.