15. Februar 2023 – Cartagena, 17 Grad, bewölkt
„Nun greif ordentlich zu“, höre ich meinen Mann beim Frühstück in meine Richtung flüstern. Er kennt mein Essverhalten am frühen morgen. Ein kleines Stück Brot, Belag drauf und eine Tasse Kaffee und ich bin fertig – während er mit Genuss sein Omelett verspeist. Heute werde ich seiner Bitte folgen und esse ein wenig mehr. Das hat was mit unserem gebuchten Ausflug zu tun … Andere Passagiere sitzen leicht blass am Tisch, wir haben etwas Wellengang.
Bereits 2022 waren wir mit der Stella in Cartagena gewesen und haben damals die Stadt zu Fuß erkundet. Der Hafen liegt ziemlich zentral und so ist das kein Probleme, die berühmten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Das Rathaus ist unübersehbar und von dort aus sind wir damals zum Römischen Theater gelaufen. Sollte man auf jeden Fall einmal besucht haben. Die Sicht ist Klasse, wenn man zum kleinen Turm dort oben läuft, die Stadt liegt einem quasi zu Füßen. Empfehlenswert ist auch der Genuss eines Asiatico – ein Espresso mit süßer Kondensmilch im unteren Bereich und Milchschaum oben drauf, dazu ein Stück Kuchen und das schmeichelt den Gaumen.
Um 10.30 Uhr sitzen wir im Bus und unser Reiseleiter erzählt, was es alles interessantes heute zu sehen gibt. Ich höre nur mit halben Ohr hin, da wir schon einiges kennen und bin gespannt auf den ersten Halt. Im Mittelpunkt steht die Zahl 43 und man sieht sie schon, wenn es auf die Ausfahrt der Schnellstraße zugeht.
Es ist die einzige Fabrikationsstätte des bekannten Licor 43. Also ich schätze ihn sehr. Denn wann immer ich Eierlikör selber herstelle, kommt ein ordentlicher Schuss dieses bekannten Licor dazu. Nicht über die Schreibweise wundern, normalerweise schreiben wir ja Likör aber dieser hier wird eben anders geschrieben - spanisch!
Die Fabrikationsanlage ist außen bunt gestaltet und gleich vor dem Eingang wehen uns herrliche Düfte entgegen.
Lavendel und Thymian leuchten violett und die Bitterorangen verbreiten auch einen Hauch von Duft. An der Palme hängen Blütendolden und die Bougainville ist wunderschön anzusehen.
Seit 1946 wird der Licor in Cartagena hergestellt. Das Rezept wird gehütet wie ein Schatz und nur wenige Personen kennen die Zusammensetzung dieser goldfarbenen Flüssigkeit.
Der Rundgang beginnt in der Vergangenheit – also in verschiedenen kleinen Nischen gibt es alte Foto und Beschreibungen zur Geschichte. Auch alte Gerätschaften sind ausgestellt, was mir gefällt.
Zwischen drin wartet eine Verkostung auf uns. Es gibt den Licor43 mit Erdmandelmilch, der erst 2016 kreiert wurde.
Der Geschmack ist samtig. Beliebt ist auch der Drink Licor43 einfach nur mit Milch – da habe einmal ordentlich zugelangt, aber kein Kopfweh bekommen. Der Cocktail mit Ginger Ale und Limette ist auch sehr süffig. Bei den hübschen Gläsern bin ich schwach geworden und kaufte 2 Stück für Zuhause. Übrigens, wenn man Glück hat, kann man in Deutschland auch den Licor43 mit dunkler Schokolade ergattern. Himmlisch lecker!
Wir dürfen noch einen Blick in die Abfüllhalle werfen. Die Flaschen werden unaufhaltsam befüllt und gehen dann auf die Reise in verschiedene Länder. Es war ein interessanter Halt in der Fabrik.
Die Tour geht zurück ... Der Himmel ist verhangen und als wir wieder am Hafen ankommen, machen wir uns trotzdem nochmal auf dem Weg in die Stadt. Einfach laufen, schauen und sich mal setzen.
Einen Asiatico trinken und später in einem kleinen Bistro sich bei einem kleinen Bier kurz aufwärmen. Fazit: Ich habe tatsächlich noch ein paar interessante neue Stellen entdeckt auf unserem Spaziergang.
Zurück an Bord heißt es, schnell auf die Kabine und frisch machen für unser nächstes Event. Wir stehen pünktlich um 17.30 Uhr in der Anytime Bar zum Sail a way um 18 Uhr.
Die Canapés stehen bereit, der
Champagner ist eingeschenkt - „Rossini einmal anders“ kann
starten. Die Küchencrew des Rossini hat alles so lecker
Beim Nachtisch gingen mein lieber Mann ich getrennte Wege … er wählte die süße Variante und ich genoss die kleine Käseauswahl. Boaaahhh, was war ich satt, als wir aufstanden.
Da tat der Gang in die AIDA Bar und das anschließende Schunkeln bei den Liedern des Shanty-Chors ganz gut. Seemannslieder erklangen und das Publikum ließ sich nicht lumpen und sang auch kräftig mit.
Ich habe keine Ahnung, wann wir das Licht in der Kabine gelöscht haben – aber eins war sicher, wir waren wirklich müde von diesem ausgefüllten Tag.