17. März 2023 – auf dem Weg nach Ponta Delgada, 24 Grad leicht bewölkt
Beim Frühstück studieren wir das Tagesprogramm, denn an Seetagen wird sehr viel geboten um die Passagiere zu unterhalten. Eltern können schon ab 9 Uhr mit den Kindern im Kids Club gemeinsam etwas vorbereiten für das Entenrennen. Lektor Adrian Geiges, der vier Jahre in einer Favela in Rio des Janeiro gelebt hat, erzählt vom Alltag der Bürger dort. Auch von seinen Begegnungen mit zwielichtigen Personen. Ein interessanter Einblick auf die andere Seite Lateinamerikas und gibt es Gemeinsamkeiten mit der Dom. Rep. und den anderen Ländern der Karibik? Wir werden zu dem Vortrag gehen.
Ich schaue kurz auf unsere Heckwelle, die doch etwas zerfetzt aussieht. Aber ehrlich, man muss irgendwann auch mal merken, dass der Atlantik eben kein Ententeich ist sondern ein bewegtes Meer. Aber solange riesige Schlangen auf dem Pooldeck auf den Beginn der Küchen-Aktion „Burger&Co.“ warten, kann es so schlimm mit dem Seegang nicht sein.
Die Offiziere sind bereit und das Büffett ist eröffnet. Ich bange etwas um die weißen Hemden und Hosen, dass sie Flecken abbekommen. Ich drücke ihnen die Daumen. Auf jeden fall schein es Gabor und Olli heute viel Spaß zu bereiten, die leckeren Gerichte unter das Volk zu bringen.
Ich habe mich für einen Burger entschieden, der pikant war und war erleichtert, dass ich ihn ohne zu kleckern verspeist habe. Meist passiert mir das Missgeschick, wenn ich einen Döner beim laufen esse, meist sind die Schuhe dann bekleckert. So ist es halt.
Den Rest des Nachmittags verbringen wir im Innenbereich des Schiffes. Es windet und so richtig gemütlich ist es nicht auf dem Pooldeck. „Endlich Zeit mein Buch weiter zu lesen“, murmelt mein Mann vor sich hin. Ich sortiere die Fotos auf meinem Handy, muss auch mal sein. Zwischendurch schaue ich kurz draußen nach, was sich tut und die Gischt spritzt auf und ich sehe auf dem Wasser so eine Art Regenbogen.
Auf Deck 5 befindet sich niemand mehr, ist ja bald Abendessenszeit. Stichwort, wir müssen uns auch noch umziehen. Die kurze Hosen meines Mannes landet im Schrank, denn die hat im Restaurant nichts suchen.
Zum Sonnenuntergang schaffe ich es, ihn einzufangen und dann lasse ich mir die koreanische Küche schmecken – ist Themenabend im Weite Welt Restaurant. Gegen Ende von Olli's Prime Time schaffen wir es ins Theater. Aber plötzlich steht Olli hinter dem Tresen der kleinen Bar und zeigt, dass auch er einen ordentlichen Cocktail machen kann. Ich bekomme einen überreicht und ja, er ist gelungen – Prost Olli.
Das Theatrium leert sich nur leicht, denn heute Abend singt sie für uns: Terri Green. Was ich echt toll finde, sie ist so herrlich natürlich und weil das Schiff leicht schaukelt, zieht sie erst mal ihre Schuhe aus und dann bekomme ich Gänsehaut, als sie anfängt zu singen.
Songs von Donna Summer und Barry White sind zu hören. Aber auch eigene Lieder, die sehr erfolgreich waren. So erreichte ihre Single „Night to Remenber“ in der Kategorie Soul Charts den Platz 1 in Großbritannien. Es gibt auch ein neues Album von ihr mit dem Titel „What a feeling“. Das Publikum ist begeistert und so gibt noch eine Zugabe. Ich hoffe, wir werden sie nochmal auf der Bühne erleben dürfen.
„So, und jetzt?“ frage ich meinen Mann. Blick in das Tagesprogramm – ja, das ist prima. Es gibt noch eine Veranstaltung, bei der es „etwas“ leiser zugeht. Die Silent Party ist meist geprägt von ein paar schrägen Tönen, tanzenden Menschen die sich aber nicht immer nach der gleichen Musik bewegen. Sieht irgendwie urig aus. Ich hole mir keinen Kopfhörer und genieße es, einfach an der Bar zu sitzen und das ganze zu beobachten.
Als wir auf dem Weg zur Kabine noch in die AIDA Bar reinschauen, ist dort leider nicht viel los. Schade, denn die Band ForTune bietet heute fetzige Rockmusik. Einen Moment verweilen wir, klatschen Beifall und dann geht es aber abwärts für uns.
Gute Nacht, morgen ist wieder Wasser schauen angesagt.
18. März 2023 – auf dem Weg nach Ponta Delgada, 21 Grad leicht bewölkt
Der Atlantik kühlt die Luft so langsam ab und ich frage mich, ob ich auf den Azoren einen Pullover brauche und Socken? Aber wollen wir mal keine Memme sein,das ist eine leise Vorahnung, was uns zu Hause erwarten wird.
Heute ist der Global Recycling Day und im Faltblatt „myAIDA heute“ gibt es dazu was zu lesen. Einmal habe ich eine Tour durch die Katakomben eines AIDAschiffes gemacht. Hieß glaube ich Inside-Tour. Da konnte ich mit eigenen Augen sehen, nicht fotografieren, wie aufgeräumt und perfekt organisiert es in der „Abfall-Abteilung“ aussieht. Die gesammelten Wertstoffe werden alle aufbereitet für die ordnungsgerechte Entsorgung durch zertifizierte Unternehmen in den Häfen. Pressen drücken alles zusammen: Karton und Papier. Dann auch Metall und die vielen Behältnisse aus Glas wie Wein- und Bierflaschen sowie sonstige Gläser werden zerkleinert. Legt das Schiff in einem Hafen an, kommt die Entsorgungsfirma und übernimmt das Recyclingmaterial zur weiteren Verarbeitung. Auf dem Schiff gibt es auch einen Umweltoffizier, der diese Dinge koordiniert. Soviel zum Thema Recycling on Bord.
Zu dem Thema passt auch die heutige Küchen-Aktion „Scharfe-Ecke Deluxe“ auf dem Pooldeck. Himmel nein, heute konnte Kleckeralarm angesagt sein.
Die Weißhemden verteilen Currywurst an hungrige Passagiere. Und schaut man genau hin, lässt sich erkennen: Die Schalen für die köstliche Wurst sind nicht aus Papier sondern aus Porzellan. Abwaschen und wiederverwenden – das ist eine gute Sache. Wer keine Wurst wollte, konnte auch Steak mit Mango-Ananas-Chili-Chutney oder Penne all'Arrabiata wählen. Alle Gericht hatte eine richtige gute Schärfe. Lecker.
Ich suche mir ein windgeschütztes Plätzchen und tanke Frischluft. Der Abend wird sicher lang werden … das Programm bietet so manche attraktive Unterhaltungsangebote.
Während des Abendessens können wir einen schönen Sonnenuntergang vom Restaurant aus sehen und vor 22 Uhr ergattern wir noch freies Plätze im Brauhaus. Was es gibt? Karaoka und die Stimmung ist wieder so fröhlich und wir habe jede Menge Spaß.
In meinen Ohren klingt „Dankeschöööön“ und die Antwort der Zuhörer kommt promt „Bitteschöööön“. Man muss es einfach erleben.
Auch die Crew rund um den Restaurantmanager Michel ist gut aufgelegt. Eine sehr sympathische Truppe finde ich und bedanke mich, dass ich sie fotografieren konnte.
Mir kommt ein Fleyer zwischen die Finger für eine Veranstaltung am 23.3. im Buffalo Steakhouse und ich flitze schnell hin und melde uns beide an. Das wird sicher ein toller Abend werden.
Wir überlegen, was wir noch machen können zu so vorgerückter Stunde … und stellen fest, wir sind müde. Das gibt es, auch wenn wir keinen Landgang hatten. Gute Nacht - aber bevor ich das Licht lösche, schaue ich kurz in das Faltblatt mit den morgigen Programm - es wird wieder allerhand geboten, damit keine lange Weile aufkommt. Schauen wir mal ....
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