
23. Januar 2019, Hue/Da Nang – sonnig, 20 Grad
Inzwischen haben wir die Hue erreicht und auch hier gibt es wieder jede Menge zu sehen. Was mir gleich auffällt, die Mopedfahrer halten tatsächlich bei den Ampeln an und die Fußgänger können ohne Probleme die Straße passieren. Das kennen wir auch anders aus anderen Städten.
Nun
werden wir hier die berühmte Zitadelle besuchen. Auf dem Parkplatz stehen nicht
so viele Busse, also scheint es auch nicht voll zu sein. In den Souveniershops
warten die Händler auf Kundschaft. Alles macht einen sehr entspannten Eindruck. Gut für uns Fotografen wunderbar, da rennt einem niemand vor die Linse. Hue selbst war von 1802 bis 1945 Sitz der vietnamesischen Kaiser. Die 300 000 Einwohner zählende Stadt am Parfümfluss ist vor allem wegen der Zitadelle ein beliebter Touristenort.
Schon von außen erahnen wir, es wird viel zu sehen geben. Hinter den mächtigen Mauern liegt die alte Kaiserstadt mit dem großen Palast, vielen Pavllions, Gärten, Teichen und Pagoden. Wer die Wege nicht laufen will, kann sich auch gerne fahren lassen. Rikschas in bunten Farben stehen fein säuberlich geparkt am Eingang. Also wir laufen, beschließen wir mit unseren Freunden und los geht es. Puhhh,
welche Ausmaße – riesige Plätze und wir wissen erst gar nicht, wo wir zuerst
hin gehen sollen.
Wir lassen uns treiben, schauen in die historischen Gebäude hinein. Beeindruckend
– doch das feuchte Klima macht auch hier, wie überall in den Tropen, auch vor
Denkmälern keinen Halt und so wuchern die Flechten und Moose an den Wänden und
überwachsen bunte Zeichnungen.
Ständig
gibt es neue Restaurationsarbeiten, ein Kampf ohne Ende wie es scheint. Dank
Spenden und Zuschüsse ist aber auch einiges gut hergerichtet. Auch die Bundesrepublik hat hier eingebracht. Das Gelände ist wirklich sehr weitläufig und man konnte sicher auch gut 2 Tage hier verbringen.
Ich bin echt froh, dass wir hierher gekommen sind. Mit Worten kann man es kaum beschreiben, was wir sehen. Man läuft und läuft, alle paar Meter gibt es wieder etwas anzuschauen!
Ein Bummel noch durch den Garten...
Unsere
Zeit ist rum, wir müssen zum Treffpunkt und es geht weiter.
Ziel
ist die Grabanlage von Kaiser Tu Duc, der 1883 nach 40-jähriger Regentschaft
verstorben ist. Inmitten eines Pinienwaldes, Inseln und kleinen Seen hat der
vierte Kaiser der Nyuyen-Dynastie seine letzte Ruhe gefunden. Zu Lebzeiten
hatte er sich hierher zurückgezogen um zu meditieren. Das weitläufige Gelände
strahlt eine Ruhe aus, die auch uns gefangen nimmt. Fast mystisch wirkt das
große Tor auf uns.
Seit 1993 steht die Anlage unter dem Schutz der UNESCO, jedoch hat auch hier das Klima große Schäden angerichtet.
Aufwendige
Restaurationsarbeiten folgten um heute die „Geisterblende“ wieder erstrahlen zu
lassen. Die Geisterblende soll am Eingang zum Grab verhindern, dass eben böse
Geister reinkommen können.
Inzwischen
hat es angefangen zu regnen, wir sind gut ausgerüstet mit einer Regenjacke und
können so noch draußen herum schweifen. Große steinerne Tiere und Wächter sind
zu sehen und wunderschöne Bonsai-Bäume.
Jetzt
aber zum Bus Leute, wir gehen Mittagessen. Nicht weit entfernt liegt dieses
wunderschöne Restaurant und das Essen?
Lecker … und jetzt sind wir so satt – ein wenig Bewegung zur
Verdauung kommt aber noch. Es geht zurück zur Kaiserstadt. Noch ein kleiner
Rundgang und dann heißt es für unsere Gruppe, zurück nach Da Nang.
Trotz des Regens verlieren wir nicht die Lust am schauen.
Die Schriftzeichen sind beeindruckend. Wie lange das wohl gedauert hat, bis das fertig geschrieben wurde????
Die
Rückfahrt dauert etwa 2 Stunden und die Füße haben Zeit, ein wenig zu ruhen.
Auch hier sind viele Motorräder unterwegs und bei Regen gibt es nur ein paar
wenige Farben bei der Bekleidung. Die Regenhauben sind dunkelblau, Pink oder
Weiß.
Meine Accus von Handy und Camera haben sich verabschiedet, die Powerbank ist aus ratzfatz leer. Es ist ja kein Wunder, alle zwei Geräte haben heute viele Momente einfangen müssen. Meine Devise, lieber mal ein Foto mehr machen als sich hinterher ärgern, dass es viele unscharfe und verwackelte Bilder gibt. Die Straßen sind oft holperig und der Bus fährt nicht immer gerade langsam. Nun ist es egal, wir ja eh bald wieder auf der Vita.
Was für ein toller Ausflug, wir haben einen groben Überblick bekommen über Hue mit seinen Sehenswürdigkeiten. Der Reiseleiter war super und Icmit einer kleinen Gruppe unterwegs zu sein, ist einfach entspannter. Ich könnte mir gut vorstellen, noch einmal hierher zu kommen und dann vielleicht ein paar Tage in Ruhe alles anschauen können. Es gibt so viel – man schafft es nicht an einem Tag. Aber wir sind dankbar, dass wir diesen Tag hatten, auch mit etwas Regen.
Wir sind rechtzeitig wieder an Bord und können uns noch einen Cocktail holen beim Crewshaken. Und was macht das Wetter? Die Sonne scheint wieder.
Später entschwindet Da Nang unseren Blicken und wir beschließen, dass wir wieder ins Theater gehen mit unseren Freunden. Heute tritt Yoolio noch einmal auf. Mal sehen, was er heute auf der Bühne treibt. Kaum steht er im Scheinwerferlicht, geht es schon rasant los. Ich mag es sehr, wenn er seine Ringe und die Kegel fliegen lässt. Es ist ein schwierig, ein Foto zu schießen, denn die Dinger sind rasend schnell unterwegs. Er kann nicht nur Löffel auf dem Kopf balancieren. Es geht auch etwas größer … ein Glas und dann haltet euch fest – sogar eine Liege schafft es auf seine Stirn. Der Mann ist echt der Wahnsinn. Tosender Applaus, Papierschnipsel fliegen durch die Luft – Stimmung im Theater. Danke für die schöne Show Yoolio.
Auf dem Pooldeck hören wir Musik... ah, die White Night Party mit der Band „Live Beats“. Gerne würden wir bleiben, aber wir sind echt so was von müde. Der Tag war lang und morgen ist der nächste Hafen in Sicht: Nha Trang. Und auch dort werden wir wieder unterwegs sein. Gute Nacht.