Mittwoch, 13.12.2023
Muscat
Liegezeit von 7.00 bis 17.00 Uhr
Gegen 9.30 Uhr verlassen wir gemeinsam mit unseren jungen Damen die Prima. Wir möchten gerne eine kleine Rundfahrt mit dem Taxi unternehmen, insbesondere zur großen Sultan-Qabus-Moschee, die für Besucher nur bis 11.00 Uhr geöffnet hat.
Bereits kurz nach Verlassen des Schiffes werden wir von Taxifahrern angesprochen. Sie bieten eine 3 stündige Rundfahrt für 35,00 Euro pro Person an. Obwohl wir keine Ahnung haben, erscheinen uns die insgesamt 140,00 Euro sehr viel und wir lehnen dankend ab.
Also steigen wir in den bereitstehenden kostenfreien Hafenshuttlebus, der im Hafengelände von Muscat behördlich vorgeschrieben ist, und hoffen auf eine günstigere Möglichkeit am Hafenausgang.
Die richtige Entscheidung, denn zu viert zahlen wir nun für die 3 stündige Tour 60,00 Euro.
Unser erster Stop die große Moschee. Bereits beim Verlassen des Taxis rüsten wir uns für den Besuch. Wir Damen bedecken unser Haupt mit den mitgebrachten Tüchern. Auch sonst sind wir zum Glück vorschriftsmäßig gekleidet, denke ich, knöchellange Hosen und langärmelige Oberteile.
Für den Moscheebesuch leisten wir uns zusätzlich noch einen einheimischen Führer für 40,00 Dollar, denn wir haben ja nun mit der günstigeren Taxifahrt gespart.
Die zusätzlichen Kosten bereuen wir nicht, denn der nette, wenn auch etwas distinguierte Herr erzählt uns viel. Die Moschee ist eine der weltweit Größten und wurde 2001 eröffnet. Der kleine Gebetssaal für die Frauen, den wir zuerst besichtigen, wirkt bescheiden. 750 Frauen können hier beten. Er erklärt mir, dass die Größe auch vollkommen ausreichend ist, denn die Frauen hätten ja auch weniger Zeit zum Gebet in die Moschee zu kommen. Schließlich müssen sie sich viel um Haushalt, Herd und Kind kümmern. Ach so, ja klar.....
Der Saal für die Männer hingegen bietet Platz für 6500 Gläubige und ist sehr imposant. Von der Decke hängt einer der größten Leuchter der Welt, verziert mit vielen Swarovski Kristallen. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist nur der Leuchter in der Scheich Zayyid Moschee in Abu Dhabi größer.
Wir betreten den Raum durch eine der drei großen hölzernen Eingangstüren. Handgeschnitzt, erklärt er uns.
Beim Betreten werde ich übrigens mit strengem Blick und eindeutiger Geste vom "Türsteher" darauf hingewiesen, auch meinen obersten Blusenknopf ordnungsgemäß zu schließen. Also den Knopf, der sich wirklich ganz oben an der Knopfleiste befindet und einem geschlossen praktisch den Hals abschnürt. Peinlich berührt komme ich der Aufforderung natürlich sofort hektisch nach. Ich falle so ungerne auf!! Meine Töchter schmunzeln nur. Ihre Mutter wieder.
Obwohl ich jetzt zwar kaum noch Luft bekomme, kann ich dennoch den Gebetsraum bestaunen, insbesondere den oben erwähnten Lüster.
Anschließend zeigt er uns die Waschräume der Männer und erklärt uns, wie man sich genau vor dem Gebet zu waschen hat.
Wir laufen etwas durch die schönen Außenanlagen und werden danach noch zu Kaffee, Tee und Datteln eingeladen. Ein junger Mann trägt Verse aus dem Koran vor.
Gratis obendrauf gibt es noch ein kleines Buch auf deutsch: " Islam verstehen, eine kurze Darstellung seiner Prinzipien, Werte und Geschichte".
Bestimmt, lese ich das auch irgendwann mal durch.
Mit dem Taxi fahren wir weiter zum Royal Opera House Muscat, das wir allerdings nur von außen bzw. den Eingangsbereich besichtigen. Wir laufen kurz durch die angrenzende Opera Galeria, ein Einkaufszentrum und in den Eingangsbereich des angegliederten Music Museums, in dem uns unser Taxifahrer unbedingt ein Buch zeigen will. Was es mit diesem Buch auf sich hat, haben wir leider nicht verstanden, zumal dieses auch in französischer Sprache war. Wir rätseln noch heute.....
Anschließend kurzer Stop an einem Strand, und dann vorbei am "alten Tor zur Stadt" weiter zum Sultanspalast Al alam.
Das Gebäude mit seiner blau weiß goldenen Fassade wurde 1972 erbaut, dient hauptsächlich repräsentativen Zwecken und ist nur von außen zu besichtigen.
Vom Parkplatz aus laufen wir über den schönen Vorplatz, machen unsere Fotos und sind froh als wir wieder im klimatisierten Taxi sitzen.
Weiter geht es zum Fort Al Jalali und Al Mirani, die im 16. Jahrhundert von den Portugiesen erbaut wurden.
An unserem letzten Halt, dem Souk von Matrah, verabschieden wir uns von unserem netten Taxifahrer, denn von hier aus kann man gut zu Fuß zurück zum Hafen laufen.
Doch bevor wir das tun, gehen wir selbstverständlich noch durch den Souk. Unsere "kleine Große" ist begeistert und im Gegensatz zu unserer "großen Kleinen" kein bisschen gestresst davon, immer mal wieder auf die angebotenen Waren von den mehr oder weniger nervigen Händlern eindringlich hingewiesen zu werden. Der "Handel-Virus" hat sie erwischt.
Während der einzelne Herr und unsere Fex lieber an irgendwelchen stillen Ecken warten, will sie nun noch unbedingt einen dieser Fake-Schals "erhandeln". Ohrringe hat sie schon in einem der zahlreichen Goldläden erstanden.
Tatsächlich schafft sie es auch. Statt der ursprünglich geforderten 25,00 Euro geht er schließlich für 7,00 Euro in ihren Besitz über. Diese "Gabe" hat sie auf jeden Fall nicht von mir geerbt, denn Handeln ist so gar nicht meins....
Ich freue mich, nutze ihre Fähigkeiten schamlos aus und verlasse mit dem ein oder anderen schönen, leider vermutlich allerdings auch unnötigen Andenken einige Zeit später den Souk. Aber das Gefühl ein vermeintliches Schnäppchen gemacht zu haben, ist einfach so unbeschreiblich befriedigend.......
Zurück auf der Prima gibt es für uns Damen erstmal Currywurst. Der einzelne Herr verweigert sich. So langsam wird er doch etwas quengelig.
Zur ersten Vorstellung besuchen wir die Show: "Let´s get loud". Gefällt uns gut.
Nach unserem Abendessen im Weite Welt, ziehen wir weiter zur Lanaibar. Aber leider, wie die letzten Abende, ist es laut und voll.
Nach einem kurzen Getränk an der Poolbar verabschiede ich mich alsbald auf unseren Balkon.
Der einzelne Herr ist noch etwas mit seinen/unseren Mädels unterwegs.
Gönn ich ihm!