19. April 2023 – Valletta/Malta, 20 Grad, sonnig.
Seit dem Ablegen in Catania hat die Blu bis zum Morgen 220 Kilometer zurückgelegt, bis sie im Hafen von Valletta um 9 Uhr eingetroffen ist. 2018, als ich mit meinem Mann dort ankam, bin ich früh aufgestanden, um zu sehen, wie das Schiff auf die Stadt zusteuert und der Kapitän hatte damals nicht zu viel versprochen. Die enge Passage der Hafeneinfahrt, die morgendliche Sicht auf das Fort und die beiden Stadtteile Senglea und Vittoriosa waren schon vielversprechend. Heute bin ich allerdings nicht so früh aufgestanden, denn die Blu legte erst gegen 9 Uhr an. Diesmal ist der Liegeplatz in Senglea und nicht unterhalb der Altstadt von Valletta. Schauen wir mal, wie wir das hinbekommen, nach dem Ausflug noch die Stadt zu erkunden ….
Meine Tochter ist auf jeden Fall schon mal begeistert von dem, was sie sieht. Der Bus steht bereit und wir fahren zur Abfahrtstelle der Boote, nach Cospicua. Vieles erkenne ich wieder und freue mich total auf die kleine Bootstour.
An der Promenade heißt es aussteigen und wir haben ein wenig Freizeit, die Umgebung des Fährhafens anzuschauen. Die kleinen Jachten liegen im strahlend blauem Wasser und mächtig erscheint die Kirche der unbefleckten Empfängnis. Es ist ein schöner Ort und eigentlich bräuchte man mehr Zeit für einen Bummel.
Damals haben wir noch das Kriegsmuseum angeschaut, bevor es auf die kleinen Boote ging. Unseres ist nicht so aufwendig bemalt, wie das, das wir im Hafen gesehen haben. Aber die Bauweise ist die gleiche und das sind typische Fischerboote auf Malta. Die bunten Teile heißen Luzzus und ähnliche Boote werden Dghajsa genannt. Es schaukelt etwas, bis alle sitzen und dann fahren wir in Richtung Hafeneinfahrt. Rechts und links säumen Häuser und Sehenswürdigkeiten die Strecke. Das Forti Sant Anglu wäre sicher auch mal interessant zu besichtigen, aber dafür reicht der eine Tag nicht.
Unterhalb des Baccara Gardens schlagen leichte Wellen gegen die Felsen. Dort gibt es kleine Höhlen und sogar Häuser sind zu erkennen.
Das Boot fährt eine Schleife und dann steuert es auf die Blu zu und jeder zückt sein Handy oder die Camera, um ein Foto zu machen. Wir natürlich auch.
Als nächstes steht ein Spaziergang durch Vittoriosa auf dem Plan.
„Hier könnte man es gut aushalten“ meint meine Tochter. Ihr gefallen die schmalen Gassen, die schön renovierten Häuser – eben alles und auch das gute Wetter. Klar ist hier alles gut hergerichtet, denn Valletta mit ihren Stadtteilen wurde im Jahr 1990 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Unterwegs fällt unser Blick durch die offene Tür eines Gebäudes, das gerade renoviert wird und wir bestaunen die hohe gewölbte Decke. Und wie wir so dastehen, tritt ein freundlicher Mann auf uns zu, meine Tochter fragt ihn was und schon dürfen wir die Baustelle besichtigen. Er zeigt uns, wo die Küche, das Bad, die Wohnräume sein werden und er ist sichtlich stolz, das wir uns dafür interessieren. „Whoww, nicht übel Mama oder?“ Ich nicke, aber leider fehlt mir das „Kleingeld“ das wunderschöne Haus zu kaufen. Denn nach der Renovierung wird ein Käufer gesucht.
Wir müssen uns sputen, um die Gruppe wieder einzuholen und dann geht es mit dem Bus weiter, nach Marsaxlokk. Kleine Gehöfte, Weinreben, bunte Blumen prägen das Landschaftsbild – so stellt man sich den Süden vor.
Am kleinen Hafen angekommen, haben wir freie Zeit zur Verfügung. Sie reicht für einen Rundgang in Hafennähe. Die Marktstände locken mit frischem Obst, Gemüse, Fisch und auch mit Gebäck. Wir werden schwach und das süße Teile ist sehr habhaft und mordsmäßig lecker. Darauf trinken wir noch einen Espresso und dann ist die Zeit schon rum.
Es geht zurück zur Blu bzw. wer möchte, kann am Lift zu den Baccara Gärten aussteigen und später mit der Fähre rüber zum Anleger der Blu fahren.
Das Ticket für den Lift ist schnell gekauft und ich zeige meiner Tochter, wo ich 2018 überall gewesen bin. Die Altstadt lädt ein, zu schlendern und auch ein Päuschen zu machen. Man hat eine tolle Sicht auf die Stadtteile und beim gemütlichen Spaziergang gibt es auch genug zu sehen.
Ach, Valletta ist einfach schön und „alte Steine“ findet man auch. An der Pjazza Teatru Rjal stehen noch Überreste des ehemaligen Opernhauses.
Wäre jetzt Axel Brüggemann in der Nähe, könnte ich ihn gleich fragen, was das für Säulenköpfe sind. Während einer AIDAreise hat er einen sehr informativen Vortrag gehalten. Mir fällt der Name nicht ein, aber hübsch anzusehen sind sie schon. Irgendwann stehen wir wieder vor dem Lift und dann heißt es – zackig rüber zur Blu.
Wieder am Schiff angekommen, müssen wir uns aber sputen, 30 Minuten um stylen müssen langen. Wir wollen uns einen Platz suchen an der Ocean Bar und einfach nur dort sitzen und schauen, bis um 18 Uhr das Sail away erklingt. In der Anytime laufen die Vorbereitungen für das Event „Rossini einmal anders“. Die Crew war fleißig, die Stehtische sind gedeckt, der Champagner ist da und die Häppchen sind angerichtet. Ladislav unterhält die Gäste – alles gut.
Wir werden nachher im Bella Donna essen und es darf auch etwas mehr sein. Wir brauchen eine ordentlich Grundlage, denn es geht nachher um eine prickelnde Sache. Um halb acht versinkt die Sonne im Meer und es bleibt nach dem Abendessen noch Zeit, dass wir uns die Show „Augenblicke“ anschauen können.
Gesang, Tanz und Akrobatik vereint, lassen uns eintauchen in eine andere Welt. Hat uns gefallen und dann machen wir uns auf den Weg zum abendlichen Höhepunkt.
Diesmal steht der Champagner im Mittelpunkt und wir werden ihn, beziehungsweise verschiedene probieren. Die Flaschen stehen bereit, ebenso die Gläser und es gibt noch kleine Häppchen dazu. Das Faltblatt ist sehr aufschlussreich und da steht, dass man unter anderem vor der Verkostung nicht rauchen sollte und auch keinen Kaffee trinken. Gut, wir rauchen eh nicht und Kaffee zu so später Stunde ist nichts für mich. Hinweis, das Glas sollte am Stil gehalten werden und ein Schwenken ist nicht notwendig, sonst verliert der Inhalt seine Perlung. Insgesamt stehen 5 verschiedene Champagner für das Tasting auf der Liste. Moet Brut Imperial, Moet & Chandon Rose Imperial Brut, Moet & Chandon Ice Imperial, Moet & Chandon Ice Imerperial Rose und J.M. Gobillard & Fils Brut. Oh, es ist ein wenig schwierig, sich zu entscheiden, welcher denn mir am besten mundet. Jeder schmeckt irgendwie – also ich entscheide mich für die ersten 4 und meine Tochter ist der gleichen Meinung. Coco Chanel sagte mal: „Ich trinke Champagner nur bei zwei Gelgenheiten: Wenn ich verliebt bin und wenn ich es nicht bin“. Tolle Aussage; und ich sage: „Ich trinke Champagner, wenn der richtige Zeitpunkt da ist, einen zu trinken!“
Wir gehen noch kurz frische Luft schnappen, schauen in die Anytime Bar rein – die Musik dröhnt, die Leute tanzen = Black & White Party. Ich verabschiede mich, gehe ins Bett, bin heute 13,36 Kilometer gelaufen, da darf ich müde sein.
Morgen ist ein Seetag, ausschlafen ist angesagt und für morgen steht mein Plan auch schon fest: Kochschule Fleisch, abends ins Theatrium und dann zu meiner zweitliebsten Party: es gibt Kopfhörer!
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