21. November 2023 – Bangkok/Laem Chabang, 30 Grad
So, dass hat nun wirklich gut getan, mal auszuschlafen. So eine lange Anreise steckt doch in den Knochen und dann noch der Klimawechsel – das muss der Körper verarbeiten. Gut, wenn man ein paar Jahre jünger ist, kann es vielleicht anders sein. Aber über das Alter reden wir jetzt nicht.
Eigentlich wollten wir unseren guten Freund mit seiner Frau aus Bangkok treffen, wir haben uns ja eine Weile nicht mehr gesehen. Damit wir mehr Zeit verbringen können, haben wir das Treffen aufs Ende der Reise verschoben und dann werden wir gemeinsam nach Jomtien bei Pattaya fahren und im Restaurant des kleinen Hotels essen, in dem wir zweimal vor den Asienreisen übernachtet haben. Würden wir gerne wieder machen, aber bei dem ganzen Streikgedöns bei der Bahn, dem Flughafenpersonal und den Piloten ist uns eine eigene Anreise nicht ganz geheuer. „Denk dran, wenn du zu spät kommst, ist das Schiff weg!“, ist ein beliebter Spruch meiner Mutti, deshalb sind wir meist schon vorher in Kiel, Warnemünde und Hamburg angereist. Pfiffig war sie schon, die Mutti.
Alternative als den Tag ohne faul auf dem Pooldeck herumzuhängen, wäre ein Ausflug. Im Terminal haben wir gestern gesehen, dass man günstig mit einem Bus ab Hafen nach Pattaya fahren kann. Da waren wir bisher nur einmal Abends gewesen, es war brechend voll dort. Mal schauen, was sich da tagsüber tut. Der Bus hat noch freie Plätze und fährt pünktlich los, um 9.30 sind wir on the way. Wo Ampel fehlen, gibt es trotzdem die Möglichkeit, den Verkehr zu regeln – die vermummte Frau winkt, wir können fahren.
Unterwegs gibt es genug zu schauen, Tempel, kleine Läden, schöne Fächerpalmen und die Baustellen im Ort.
Für mich jedes mal sehr beeindruckend, die Verkabelungen – unglaublich, dass dort alles funktioniert.
Vor einem großen Einkaufszentrum ist Endstation und von dort aus erkunden wir die Stadt. Viel los ist nicht, die freie Liegen und eine Unmenge an Sonnenschirmen warten auf Touristen.
Ich glaube, die kommen erst über die Feiertage im Dezember. Inzwischen wird dort alles schön hergerichtet, Blumen werden gepflanzt, der Brunnen sieht gut aus. Viele Restaurants entlang der Straße sind geschlossen, vielleicht öffnen sie auch erst am Abend? Was uns auch auffällt, sind die hohen Häuser, wahrscheinlich Hotels oder Appartementanlagen?
Aber es gibt auch wunderschöne kleine Häuser mit Vorgärten und filigranen Eingangstore.
Thailand verbinde ich immer mit leckerem Essen und so landen wir in einem kleinen Restaurant und ich kann endlich mein geliebtes Pad Thai essen und ein Chang Bier trinken. „Das hat mir gefehlt, die letzten Jahre – die thailändische Küche ist einfach sehr schmackhaft!“, hört mein lieber Mann von mir. Er kennt meine Vorliebe für exotische Speisen.
Erschlafft vom laufen und gut essen, lassen wir uns in einem der unzähligen Massagesalon auf die bequemen Sessel fallen und unsere Füße werden bearbeitet. „Boah, das tut so gut“, flüstert mein Mann mir zu. Die junge Frau lächelt, ich glaube, sie habe erraten, was er sagte. Sie hat die Sache wirklich gut gemacht und bekommt noch ein Trinkgeld von uns. Darauf ist sie angewiesen, denn der Lohn ist nicht berauschend in dem Job. Den größten Teil davon behält der Ladeninhaber.
Auf dem Rückweg zur Mall laufen wir ein Stück am Strand und dort, wo die Liegen stehen, ist alles picobello geputzt, aber abseits schwimmt der Müll in den Wellen …
Wir ergattern ein Platz oben im Bus und man könnte fast meinen, das wäre ein Salon – alles so schön plüschig, ich mag diese Busse.
Ich schaue aus dem Fenster, sehe einen großen Flieger vor einem Einkaufszentrum und springende Delphine zieren die Straßenlaternen.
Gegen 15 Uhr erreichen wir wieder den Hafen und suchen uns später ein Plätzchen an der Ocean Bar, mit Blick auf die Umgebung und den traumhaften Sonnenuntergang.
Zum Glück, es kommt keine Durchsage, dass noch Passagiere vermisst werden, denn 16 Uhr war „Alle an Bord“. Dann werden wir sicher pünktlich um 18 Uhr auslaufen und wir hören das erste Sail away der Reise.
Nach dem Abendessen ist das Pooldeck gut besucht, der Welcomesekt wartet, die Lasershow läuft und auf der Bühnen stehen dann Hotel Direktor Stefan Weder und Chris Geng, der Enterainment Manager. Sie verbreiten gute Laune und der Urlaub kann beginnen.
Die AIDAstars sind super gut, die Show gefällt mir – nicht nur mir, die anderen klatschen auch mächtig Beifall.
Und dann entdecke ich später einen lieben Menschen, DJ Markus ist an Bord – das ist echt ein Gewinn. Er sieht mich, wir winken uns und später habe ich kurz Zeit, mit ihm zu sprechen. Wiedersehen ist einfach toll – und weil wir morgen früh schon den ersten Hafen anlaufen werden , geht es bald auf die Kabine. „Neeee, wir liegen nicht im Hafen“, es wird doch dort getendert. Wir müssen uns anstellen …!“, sind die letzten Worte meines Mannes, dann macht er Licht aus – Gute Nacht. Mein letzter Gedanke ist, hoffentlich regnet es nicht beim Tendern – das hatte ich schon mal und es war ein feuchtes Erlebnis.