29. und 30. November 2023 – Seetage nach Ho-Chi-Minh-City, 27Grad, wechselhaft
Ich liebe Seetage, gemütlich ausschlafen, nicht viel frühstücken und dann trennen sich die Wege. Mein Mann genießt die Sonne und ich bin wieder dem Genuss verfallen auf der Bella. Pünktlich 11 Uhr nehme ich auf dem hohen Stuhl im Sushi-Restaurant platz zum Sushi-Workshop - wieder mal. Aber wie heißt es so schön "Übung ist der Weg zum Perfektionismus".
Handschuhe an, einen Klacks Mayonnaise drauf und gut verteilen. Vor mir liegt die Rollmatte, ein Schale mit Wasser und die Zutaten für die Rollen, die wir drehen werden. Rolle 1: Noriblatt, Reis drauf verteilen (was Geduld erfordert, der Reis klebt ordentlich zusammen), etwas Mayonnaise drauf und Gurkenstreifen. Ordentlich rollen und dann folgt Nr. 2: Reis zu einem Rechteck drücken, Surimi- und Mangostreifen drauf und schön fest zur Rolle drehen. Einmal in Sesam drücken, fertig. Nr. 3: Lachsstreifen etwas überlappend auf die Matte legen, die langstieligen Pilze platzieren und den Lachs rollen. Zum Schluss kommt noch ein Noriblattstreifen rum. Nr. 4 ist schnell gemacht. Reis zurecht drücken und oben drauf kommt ein Stück Thunfisch.
Nun kommt das große scharfe Messer dran, die Rollen in 8 Teile schneiden. Das Lachsteil einmal durchschneiden, hochkant stellen, Lachs hübsch zu einer Art Blumen umknicken und oben schauen die Pilze raus. Thunfischteil bleibt komplett.
Stäbchen greifen und ich lasse es mir schmecken. Vorweg gab es ein Gläschen Sekt, zum Essen wählte ich einen Pflaumenwein und als Geschenk gab es eine AIDAkochschürze. Ich freue mich schon auf die nächste Reise, das werde ich wieder flott die Rolle rollen.
Als ich auf dem Pooldeck bin, wundere ich mich, dass unser Schiff vor Singapur langsam fährt. Da wollen wir doch gar nicht hin. Dann kommt eine Durchsage, Pooldeck räumen, vor den Restaurants im Außenbereich werden die Stühle aufgestapelt.
Es gibt einen medizinischen Nofall – ein Helikopter soll kommen. Das Schiff wartet, Rettungshubschrauber kommt nicht … dafür ein Rettungsboot. Der Passagier wird samt Ehefrau und Gepäck aufgenommen und ich hoffe so sehr, dass dem Mann geholfen werden. Das ist übrigens einer der Gründe, weshalb ich die Kreuzfahrten mit AIDA mache. Sollte irgend ein medizinisches Problem auftreten, man spricht deutsch auf dem Schiff. Das ist schon mal beruhigend und es wird alles in die Wege geleitet, dass einem geholfen wird. An Land gibt es dann verlässliche Partner, die sich um das weitere kümmern.
Den Nachmittag verbringen wir mit Kartenspielen und ein Nickerchen machen, wir verpassen ja nichts. Im Theatrium wird wieder fleißig geprobt, damit bei den jeder Handgriff sitzt.
Vor dem Essen noch schnell ein Deckrunde und nach dem Abendessen gehen wir zu Wanda, diesmal klappt es mit dem Auftritt auf dem Pooldeck und zum Schluss gibt es viel Applaus für sie.
Ich treffe Wanda nach dem Auftritt und sie freut sich, dass das Publikum so toll mitgegangen ist.
Für uns heißt es, jetzt aber sputen und ab in die Almhütte. Wir haben Glück und bekommen noch 2 freie Plätze. Ja, beim Karaoke ist hier immer was los und ich muss sagen, das war Spitze, das war der Hammer – Dankeschön, Bitteschön. Gerne kommen wir wieder und bejubeln die mutigen Passagiere, die hier auftreten und zeigen, dass auch sie singen können.
Kleine Bemerkung noch, ich habe die Liste auf Papier vermisst. Ich finde es schade, wenn die Leute die ganze Zeit auf ihr Handy schauen müssen, um die zu sehen, welchen Song sie auswählen können. Moderne Kommunikation hin oder her. Aber ein Platt Papier vor sich und man kann die Titel lesen - und nicht so winzig, wie auf dem Handy.
Gut gelaunt gehen wir auf die Kabine und mein letzter Gedanke ist: Morgen können wir wieder ausschlafen – Seetag.
Wir sind an Seetagen manchmal etwas planlos und lassen uns einfach treiben.
Höhepunkt des Vormittags war zweifelsohne der Vortrag von Lektor Adrian Geiges. In Stichworten kann ich wiedergeben, was wir alles erfahren haben. HCM war ein Mann voller Geheimnisse und eigentlich weiß niemand, wann er geboren wurde. Es wird vermutet, er rund 50 verschiedene Namen benutzt und er war ein weitgereister Mann. War in Frankreich, Amerika und England unterwegs, bis er schließlich er schließlich nach Vietnam zurückkehrte.
Der Straßenhandel ist ebenso ein Thema wie die Kinderarbeit beim Vortrag. Es gibt interessante Einblicke in das Leben der Bevölkerung dort, der Wirtschaft und der Sehenswürdigkeiten. Wir waren ja 2014 und 2018 dort gewesen und ich bin sehr gespannt, was sich in der Stadt getan hat in der Zwischenzeit.
Zur Mittagszeit gehen wir aufs Pooldeck und die Offizieren servieren uns Butter-Chicken. Ein sehr schmackhaftes Gericht.
Den Nachmittag vertrödeln wir und ich schaue vom Bett aus, was bei der nautischen Fragestunde geboten wird – irgendwie bin ich müde.
Ein wenig hängen wir am Abend in der Anytime Bar rum und lauschen den Songs, die Gitarrist Viktor zum besten gibt.
Mehr geht heute nicht mehr, denn morgen früh müssen zeitig aufstehen und das heißt: Wecker stellen auf 5.30 Uhr, denn der Ausflug beginnt um 7 Uhr. Sachen sind gepackt und schnell Licht aus machen.