9. Februar 2024 – Seetag auf dem Weg nach La Romana, 26 Grad, leicht bewölkt
Das hat nun wirklich gut getan, nach 3 Tagen voller neuer Eindrücke, endlich ausschlafen und etwas die Füße schonen.
Nach dem Frühstück bummeln wir etwas durch das Schiff und landen im Theatrium, da gibt es heute die nautische und technische Fragestunde mit Kapitän Tobias Wirsig und dem leiten den Ingenieur Christian Rosenthal.
Also die zwei passen zusammen und die Veranstaltung wird nicht so ein trockenes Ding. Damit meine ich nicht, dass die zwei trinken – bei Leibe nicht, aber sie haben den gleichen Humor und es gibt auch was zu lachen. Nach kurzer Zeit flüstere ich meinem Mann zu „ich geh dann mal in die Küche, bis später!“ Er nickt und meint, ich soll es mir schmecken lassen.
Ein Gläschen Sekt zum Empfang im Buffalo Steakhouse und dann beginnt auch schon die Kochschule „Fleisch“.
Ich jetzt wieder, ich muss einfach auf jeder Reise eine machen. Heute zum Beispiel ist ein Koch da, den ich noch nicht kenne.
Er hat eine ganz nette Art, spricht aber nur englisch. Gut, für mich kein Problem – und zur Not ist noch Anja dabei und übersetzt ins deutsche. Rasch duftet es nach dem gegrilltem Fleisch verschiedener Sorten und das Tatar als Vorspeise hat vorzüglich geschmeckt.
Danach habe ich das Bedürfnis zu ruhen und strecke mich ein Stündchen aus. Es gibt doch so ein Sprichwort, das meine Mutti öfters nach dem Essen angewandt hat: „Nach dem Essen sollst du ruhn, oder 1000 Schritte tun!“ Sie entschied sich immer gegen die Schritte. Mein Mann ist wieder im Sportbereich und arbeitet Kalorien ab.
Die Zeit bis zum Abendessen, überbrücken wir mit Kartenspielen und aufs Meer schauen. Es kräuselt vor sich hin und so müssen wir keine Angst um unser Getränk haben. Alkoholfrei ...
Und heute Abend erleben wir etwas, was man ja nicht auf jeder Reise erlebt: Es gibt eine Farewell-Veranstaltung während der Reise, die für uns noch nicht zu Ende ist. So mit Torte, Sektbuffet und Verabschiedung durch den Kapitän. Vor dem Restaurant ist die „Routentorte“ beliebtes Fotomotiv, aber auch die Ergebnisse des Obstschneidens.
Es gibt kleine Köstlichkeiten und ich lange zu, obwohl ich noch nicht richtig Hunger habe. Sogar ein Stück der fruchtigen Zitronentorte gönne ich mir heute noch.
Kurz vor 19 Uhr geht die Sonne unter und so schnell sind die Stunden auch ohne große Aktionen dahin gerauscht.
Zur Prime Time ist das Theaterium richtig voll. Annett hat einen stattlichen Mann eingeladen. Es ist der Sicherheitsoffizier Roland Struck. Unter uns, ich stehe auf Tattoos und seine muskulösen Arme sind einen Blick wert.
Er berichtet Dinge aus seinem Leben, das er zu 50 % ein Thailänder sei und in Hamburg geboren ist. Jetzt lebt er aber in Thailand und das er mal ein vorzeigbarer Personenschützer war, kann man sich ja vorstellen – so wie er aussieht. „Man, da kannste aber trainieren, das wird bei dir nicht mehr klappen“ bekommt mein Mann von mir hören. „Sei froh, dann müssen wir keine neuen Hemden kaufen“ - er, mein Schwabe.
Das
Sektbuffet wird vorbereitet und rasch
Heute erfahren wir, dass die Crew aus 632 Mitglieder aus 31 Nationen besteht. Boah, das hätte ich nun nicht gedacht. An erster Stelle liegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Philippinen, dann kommen die Inder, gefolgt von Indonesiern und an 5. Stelle stehen die Crewmitglieder aus Sri Lanke. Interessant ist auch die Aufstellung der Passagiere: 2.025 Personen sind an Bord, von denen 1145 Durchfahrer sind und 880 waren vor ein paar Tagen neu aufgestiegen, so wie wir auch. Spannend ist das Verhältnis der Geschlechter: 957 Männer und der Rest sind Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 51,78 Jahren – holla – Es sind auch 96 Kinder an Bord. Bei den Passagieren kommt der Kapitän auf 22 Nationen, in Führung liegt Deutschland, dann kommt Österreich, die Schweiz, die Niederlande und aus Polen sind 9 Personen an Bord. Soviel zu den Zahlen, die interessant waren.
Die Bühne kühlt nicht ab, wieder ein Umbau und dann steht die Band Overseas auf der Bühne und begleiten die Crewmitglieder, die für uns Passagiere singen. Alles Live – und es gibt sehr viel Beifall.
Und sogar Annett gibt ihr Bestes … – der Song ist gesanglich eine echte Herausforderung. Sie schwingt die Hüften, hält das Mikro fest in der Hand und folgt aufmerksam der Melodie und dann, an einer bestimmten Stelle kommt ihr Einsatz.
Es ist nicht einfach, ein einziges Wort dort in die Melodie einzufügen. Das erlösende Wort lautet „Tequilla“ - nichts davor und nichts danach – nur das eine Wort. Später wechselt sie das Wort mal aus, dann hören wir Vodka von ihr. Oh lieber Himmel, sie reißt alles raus, sie hat es drauf und das Publikum mitzunehmen und belohnt wird sie mit langanhaltenden Applaus und es wird um eine Zugabe gerufen! Wir sind schwer beeindruckt.
Nach dieser Veranstaltung bleibt uns nichts anderes übrig, wir gehen an die Bar und bestellen uns einen Tequilla. Oh, der kratzt schön im Hals – alles desinfiziert. Ich mache ein Foto und schicke es unseren Freunden, denn mit ihnen haben wir IMMER, wenn wir gemeinsam unterwegs waren, um 17 Uhr desinfiziert. Warum? Damit wir keine Probleme mit Magen und Darm bekommen und die Rache Montezumas uns in Frieden lässt.
Kleine Runde drehen wir noch und dann ab auf die Kabine, der Ausflug morgen früh startet um 9 Uhr. Und da wir schon mal in La Romana gewesen sind, fahren wir nach Santo Domingo. Ach, klingt das nicht schön karibisch???