14. Februar 2024 – Philippsburg/St. Maarten, 27 Grad, leicht bewölkt
Im Vorfeld der Reise haben wir überlegt, wie wir unseren Tag auf dieser zweigeteilten Insel mit einem niederländischen und einem französischen Teil verbringen werden. „Schatz, ich weiß genau, was du machten möchtest!“, kam damals von meinem Mann. Ja, er kennt mich und so machten wir das Gleiche, was wir im März 2023 auch gemacht haben. Eine kleine Tour von Philippsburg nach Marigot und dann geht es zum Flughafen. Aller guten Dinge sind drei und so werden wir heute wieder die Maschinen im Anflug, dicht über den Strand erleben und das Geräusch der Motoren wird alles übertönen.
Neben unserer Luna liegt wieder ein großes Schiff, die Balkone sind leer und oben auf dem Pooldeck stehen Menschen, die zu uns rüber schauen. Auf der Pier ist nicht viel los, das wird sich wohl bald ändern, denn der Parkplatz ist voller Busse. Viele Mitreisende machen Ausflüge, meist zu einem Strand. Das bietet sich ja an, denn das Wasser ist so fantastisch karibisch blau, dass man wenigstens einmal seine Füße hineingesteckt hat. Wir haben das schon gemacht ...
Die Fahrt in den französischen Teil führt uns vorbei an Hügeln, die spärlich bewachsen sind. Für uns zwei ist es sprachlich kein Problem auf St. Maarten unterwegs zu sein. Ich spreche niederländisch und dann können wir beide noch französisch und so erinnern uns die Plakatierungen und Bezeichnungen mancher Läden an Frankreich. Dort sind wir im Sommer oft unterwegs.
Ganz in der Nähe des Regierungsgebäudes in Philippsburg, gegenüber des großen Salzteiches (Great Salt Pond) steht auf einem Kreisverkehr in interessantes Denkmal.
Das Salz spielt eine große Rolle in der Geschichte der Insel – sie war auch als das Land des Salzes bekannt geworden. Die Bronzefiguren zeigen, welche Tätigkeiten mit dem Abbau des Salzes verbunden waren. Ein Mann holt mit einem Spaten das Salz aus dem Boden, Frauen nehmen es auf und 2 Personen tragen gemeinsam das Tablett mit dem gewonnenem Salz fort. Die „Salt Picker“ waren nicht nur die Sklaven, die auf auf der Insel lebten, auch Kinder und Frauen wurden eingespannt und arbeiteten schwer. Das Salz ging dann auf die Reise in fremde Länder und es sollen wohl an 400 beladenen Schiffe pro Jahr gewesen sein, die für den Transport eingesetzt wurden.
Tja, auch hier auf der Insel sind die Bewohner im Valentintagsrausch. Überall findet man Verkaufsstände mit diversen Geschenken … Wir bekamen heute auch ein Geschenk von AIDA. Eine hübsche Postkarte mit karibischen Valentinsgrüßen.
Es gibt einen kurzen Halt mit einer tollen Sicht auf das Meer und dort sitzt eine Mann und schaut etwas ernst.
Die Bronzestatue erinnert auf dem Cole Bay Hill direkt neben dem hohen Fahnenmasten an Mr. William Henry Bell II. Das war sein offizieller Name, aber sonst nannte man ihn „Willy the 7th“ was bedeutete, er war das 7. Kind der Familie. Mit seinen Brüdern und einen Cousin kaufte er im Jahr 1949 das Land Cape Bay Estate. Leider wurde er schwer krank und verstarb ein später mit nur 33 Jahren. Seine Erben haben ihm zu dem Ruhm verholfen, dass er heute dort zu sehen ist. Denn sie haben der damaligen Regierung erlaubt, auf dem Grund und Boden den bekannten großen Flaggenmast zu errichten.
Weiter geht unser Ausflug und wir halten an der Grenze zwischen den beiden Ländern an. Die Landesfahnen wehen im Wind … und dann heißt es Willkommen in Marigot. Wir haben etwas Freizeit, bummeln durch einen Markt. In dem Ort gibt es sehr viele schöne restaurierte Häuser, aber auch das Gegenteil davon.
Oh, das kleine Schwein ist auch noch da und in dem Laden wartet eine vorzeigbare Auswahl an Fleisch- und Wurstwaren.
Angekommen im Bistro de la Mer lassen wir uns nieder, genießen einen leichten französischen Rosé in der gemütlichen Sitzecke. Die Speisekarte ist auch sehr verlockend, aber wir werden nachher ja was essen.
Der Bus steht bereit und wir fahren zurück in den niederländischen Teil der Insel, in Richtung Flughafen. Auf dem Rollfeld stehen ein Menge Flieger, die gerade gekommen sind oder auf den Abflug warten. Meine Güte, hier es ja voll. Am Strand liegen Menschen auf Handtüchern und starren in Richtung Meer. Fotogerätschaften und Handys sind in Alarmbereitschaft. Wir wollen nicht im Sand sitzen und suchen uns in der Sunset Bar einen Platz. Aber einfach rein marschieren, das geht nicht. Schöööön anstehen und warten, bis jemand kommt und sich nach einem freien Tisch für uns umsieht. Ui, da haben wir aber Glück gehabt, es gibt noch ein Plätzchen für uns.
Natürlich muss man was konsumieren, dafür sitzt man dicht am Ufer. Ich entscheide mich für die scharfen Shrimps, wie vor einem Jahr auch. Mein Mann wählt die frittierten Zwiebelringe und Pommes dazu. Ein einheimisches Bier darf nicht fehlen, Prost und dann kommt die erste Maschine schon angeschwebt. Dicht über den Strand hinweg und über die dahinter liegende Straße und dann kommt schon das Rollfeld. Kurze Verschnaufpause und der nächste große Flieger düst auf die Küste zu. An einer Tafel steht angeschrieben, wann welche Maschine kommt – sehr praktisch. Das kühle Bier ist getrunken, die Teller leer und wir bummeln noch eine viertel Stunde durch die angrenzende Anlage, bis es Zeit wird, den Bus aufzusuchen.
Entlang der Küste geht es zurück nach Philippsburg und nach 5 Stunden sehen wir unsere Luna wieder.
Es bleibt uns noch etwas Zeit für das Pooldeck, bevor wir uns aufhübschen. Mein Mann singt leise im Bad „Schatz, du hast die Haare schön …“ und um 17.45 Uhr stehen wir gestylt in der Antime Bar zum Empfang und Beginn von „Rossini einmal anders“. Ich habe keine Ahnung, wir oft wir das schon gebucht haben – aber es gibt Häfen, da bietet es sich einfach an.
Der Champagner perlt in den Gläsern, die Vorspeisen stehen hübsch angerichtet auf langen Tischen und natürlich gibt es passend zum Valentinstag eine pinkfarbene Beleuchtung der Eisfigur. Der Pianist sorgt für musikalische Untermalung und ich muss zugeben, die Stimmung ist doch recht romantisch. Restaurant Manager Leon Walk stellt kurz die Crew vor, die für uns fleißig war und sie bekommen Applaus von uns. Tolle Arbeit!!!! Die Leinen werden gelöst, Sail away erklingt und wir lassen St. Maarten hinter uns. Im Rossini warten wieder Köstlichkeiten, die dekorativ serviert werden – auch die Farbe Pink ist vertreten und wir bekommen ein Herz geschenkt.
Das Menü ist vorzüglich und nach den Pralinen bin ich echt satt an und wenn ich meinen Mann anschaue, sehe ich an seinem Blick, dass auch er sehr zufrieden war mit allem, was uns heute geboten wurde.
Auf dem Pooldeck ist schwer Stimmung. Die Band Overseas unterhält die Passagiere mit Love Songs und so können wir es noch eine Weile aushalten. In der Kabine sieht es etwas chaotisch aus, Klamotten hier, Schuhe da – ich räume noch etwas auf und morgen früh werden in Road Town frühstücken und das sonnige Wetter genießen. Bis dann ...