16. Februar 2024 – Samana/Dominikanische Republik, 28 Grad, leicht bewölkt
Im März 2023 haben wir einen faulen Tag in Samana gehabt, kleiner Spaziergang, Ort angeschaut – es war nicht einfach, sich mit dem Bild anzufreunden. Ich kenne viele Leute, die an den wunderschönen Stränden Urlaub machen. Besonders beliebt ist wohl die sogenannte „Bacardi-Insel Cayo Levantado“. Dort gewesen bin ich noch nicht. Ihr kennt mich ja, am Strand liegen ist mal ganz schön – aber ich will immer was entdecken und vor allen Dingen auch hinter die Kulisse der schönen Karibikwelt schauen. Nicht um mit den Finger drauf zu zeigen, was dort nicht so toll ist, sondern die dort lebenden Menschen in ihrem natürlichem Umfeld zu sehen. Zu erleben, das es ganz viele Leute dort gibt, die ums Überleben kämpfen und trotz alledem es irgendwie schaffen, einen kleinen Job auszuüben und sei es nur der Verkauf von etwas Obst oder Getränke.
Beim Frühstück meldet sich der Kapitän, wir sollen schnell schauen – da pustet ein riesiger Meeresbewohner eine Wasserfontäne nach der anderen in die Höhe und fasziniert stehen wir an der Reling und verfolgen auch das schlagen mit Schwanzflosse. Toll!
Samana bemüht sich sehr, das Image des Ortes aufzuwerten. In den letzten Monaten wurde die Uferpromenade neu gestaltet und sie kann sich zeigen lassen. Auch die Situation der Vermüllung hat sich etwas entspannt. Die Stadt ist an dem Thema dran, aber da ist jeder gefordert. Auch wir Touristen. Immer wieder sehe ich, dass gerade die Raucher ihre Kippen einfach lassen und das war es dann.
Erstmal stehen wir an zum Tendern, was sehr gut geklappt hat.
Das Boot gleitet durch die seichten Wellen und am Port angekommen, entdecke ich 2 hübsche Uniformierte. Der Reiseleiter ist so nett und macht ein Foto von mir mit den beiden. Mit dem kleinen Van fahren wir durch die Stadt Samana und wir überlegen, ob wir nach dem Ausflug noch ein wenig bummeln werden. „Klar, machen wir!“ kommt die Ansage von meinem Mann.
Vorbei an den bunten Häusern und der strahlend weißen Kirche Santa Barbara sehen noch an vielen Stellen die Folgen des zerstörerischen Sturmes von vor einem Jahr.
Ich muss ein wenig in mich hinein grinsen, es scheint Waschtag zu sein. Überall hängt Wäsche um trocknen, entweder auf einer Leine oder einfach über das Fenstersims gelegt. It’s friday.
Unser heutiger Ausflug geht nach Sanchez. Die kleine Stadt mit rund 25.000 Einwohnern ist über eine leicht kurvige Straße entlang der Küste zu erreichen. Der Reiseleiter ist ein sympathischer Mann und erklärt uns viel, zwischendrin ist er richtig witzig und macht seine Späße mit uns.
Unterwegs sehen wir schöne Ferienhäuser, hohe Palmen, aber auch kleine Ansiedlungen und wir halten an einem Strand. Plötzlich ist die Touristen Polizei da, ob die uns begleiten? Von hier aus kann man auf Stegen ein Stück in den Mangrovenwald hinein laufen – natürlich geführt. Das Naturreservat ist sicher eine tolle Sache, denn, so wie uns der Reiseleiter erzählt, gibt es dort Höhlen, Seen und viele verschiedene Pflanzen.
So richtig passt das, was wir am Strand sehen nun nicht dazu. Wir erfahren, dass der Müll über die Flüsse in die Bucht gelangen und wenn es hohe Wellen gibt, wird alles an den Strand geworfen. Man kommt kaum nach, mit dem aufräumen.
Nächster Halt ist bei einer Familie, die sich einen Broterwerb gesichert hat. Sie stellen Kokosöl her.
Die Maschine ist schon betagt, aber sie funktioniert einwandfrei und ich muss sagen, das Öl riecht richtig gut. Die Katze schleicht um uns herum und etwas abseits entdecke ich eine kleine Schildkröte – könnte ebenfalls ein Haustier sein. Die kleine Kirche ist glaube ich, auch ein Begegnungszentrum für die Bewohner dort. Tische und Stühle sind ebenso vorhanden wir ein Altar bzw. ein Rednerpult.
So, wir haben Sanchez erreicht. Am Ufer das gleiche Bild wie bei den Mangroven. Der Ort hieß ursprünglich Las Canitas und seit 1866 heißt er Sanchez – benannt nach einem der Gründerväter der Dominikanischen Republik, Francisco del Rosario Sanchez.
Sanchez ist auch die Stadt der Garnelen, sieht man an dem bunten Denkmal am Park. Da hätte ich schon Lust, irgendwo welche zu essen. Dafür bleibt aber keine Zeit hier. Wir bummeln etwas herum und sehen wieder viele große bunte Gemälde an den Häusern.
Dann geht es zurück nach Samana und wir verabschieden uns von dem super Reiseleiter. Bummeln ein Stück die neue Promenade entlang, auf der Suche nach dem Kiosk, an dem wir letztes mal was getrunken haben. Er ist den nicht mehr da und jetzt??
Gegenüber sehen wir ein Lokal und einen Minisupermarkt, dort kehren wir ein. Die Wahl war richtig, es ist ganz hübsch dort. Die Chefin kommt, fragt, was wir trinken möchten und versucht mit ein paar Brocken englisch mit uns zu reden. Das kühle Bier kommt schnell, die Etiketten dezent mit Servietten umwickelt. Dies haben wir doch schon mal erlebt hier und ich schaue mich um. Toilette, very clean. Der Miniladen überschaubar und im Innenbereich kann man auch sitzen …
Es wird Zeit, wieder zur Pier zu laufen. Wir tendern ja und zum Schluss werden die Boote so richtig voll – das ersparen wir uns und fahren zeitig los. Den heutigen Abend wollen wir uns wieder den Gelüsten des Essens hingeben – es geht ins Buffalo-Steakhous. Das Menü entspricht meinem Geschmack und das Steak ist so was von zart. Der Nachtisch war auch mal was besonderes, da ich keine Creme brulee haben wollte. Ich bekomme eine Art Kuchenstück, Schokolade kombiniert mit Avocado und Granatapfelkernen dekoriert. War nicht übel.
Ein letzter Blick noch auf die tolle Crew dort, die immer aufmerksam war und ich denke, ich sehe einige recht bald wieder.
Zum Abschluss des Tages suchen wir das Theatrium auf, dort können wir noch einen Teil der Show „Musical Dreams“ anschauen und verabschieden uns von der Band Overseas in der AIDAbar. Ach, Abschied nehmen ist immer schwer. Ein kleiner Trost bleibt, im Mai werde ich noch eine Kurztour machen – mit der Luna.
In der Kabine sortiere ich ein paar Sachen und morgen haben wir einen Seetag bis wir übermorgen „Auf wiedersehen“ sagen.