17. Februar 2024 – Seetag nach Montego Bay/Jamaika, 28 Grad, leicht bewölkt
Oh, auf dem letzten Drücker sind wir heute im Restaurant aufgetaucht und konnten noch frühstücken. Einen Pluspunkt hat das, ich bin ausgeschlafen und mein lieber Mann scheint auch sehr ausgeruht zu sein. Auf dem Pooldeck ist nicht viel los. Ich frage mich, wo all die Leute sind? Wahrscheinlich packen sie die Koffer, dann ist der Abend frei von Kramerei und man kann sich entspannt bei der Verabschiedung durch den Kapitän zurücklehnen.
So werden wir es auch machen. Ich packe, mein Mann liest sein Buch fertig und dann gehen hoch aufs Pooldeck.
Im Angebot steht ein süffiger Cocktail mit Rum aus Jamaika, den wir natürlich probieren müssen. Wir verabschieden uns von der Crew an der Poolbar und ich flüstere ihnen zu, dass ich in 2 Monaten wieder auf der Luna bin und wir uns sicher sehen werden. Das war nun eine echte Überraschung und sie rufen mir zu: „Bis bald wieder!“
Dann ist auch der letzte Abend der Reise angebrochen. Am Eingang zum Weite Welt Restaurant wird die legendäre Routentorte bestaunt und fast jeder macht ein Foto von ihr. Schön bunt schaut sie aus und …. sie ist nicht angeschnitten!!!!
An der Theke mit den kleinen Vorspeisen wechsel ich noch ein paar Worte mit Alfred, der immer mit einem freundlichen Lächeln dort steht und seine Köstlichkeiten verteilt. Nun aber schnell zum Platz und wir genießen das letzte Abendessen an Bord. „So mein Lieber, ab übermorgen sieht es aber anders aus!“ flüstere ich leise meinem Gegenüber zu. Er schaut etwas betrübt, wo er doch hier so eine große Auswahl an Gerichten hat. „Na ja, du wirst es überleben – so schlecht koche ich nun auch nicht. Und ein Hauptgericht ist doch okay oder?“ Er nickt und fragt, ob ich denn einen Bardolino möchte – gutes Ablenkungsmanöver. Sie sind Ehepaare machmal …
Das Restaurant leert sich schnell, denn es gibt ja den Farewell-Sekt im Theatrium und dann kommt Annett auf die Bühne und dann läuft die Verabschiedung.
Crewmitglieder treten hervor, Kapitän Wirsig ist auch vertreten und ich bin nun ehrlich, dieser Moment ist irgendwie sentimental. Unausweichlich spürt nun jeder – die Reise ist zu Ende. Die Gastkünstler kommen auf die Bühne und dann kommt der spannende Moment, wer wird der SmilingStar auf dieser Reise??? Juhuuuu Bandit aus dem Weite Welt Restaurant wird ausgezeichnet.
Ich gönne ihm diese Ehrung von ganzen Herzen, er ist ein liebenswerter Mensch, ebenso wie seine Kollegen – aber nur einer kann der Star werden. Morgen früh beim Frühstück werden wir ihn noch sehen und wir können ihm gratulieren. Ich habe ihm nicht verraten, dass ich bald wieder komme. Das wird ein Überraschung werden.
In der AIDAbar machen wir einen kurzen Zwischenstopp und sagen der Band auf Wiedersehen. Sie haben uns gut mit ihrer Musik unterhalten und wir bleiben in Kontakt.
Im Theatrium wird zu später Stunde noch geprobt und dann gibt es eine letzte nächtliche Runde über das Pooldeck.
Ich kann nicht anders, ich muss meinen Schatten an die Wand werfen – und „tanze“ mit den Figuren. „Jetzt komm, wir müssen noch die Koffer raus stellen“, erinnert mich mein Mann.
Okay, dann gehen wir halt auf die Kabine.
18. Februar 2024 – Montego Bay/Jamaika, 26 Grad, leicht bewölkt
Der Wecker geht früh, heute bekommen wir noch ein Frühstück und treffen Bandit, gratulieren ihm zu seiner Wahl zur SmilingStar und dann sagen wir Bye-Bye … eine herzliche Umarmung und weg sind wir.
Bei der Abreise ist es alles etwas kompliziert hier, Flughafen-Check-In im Hafenterminal … anstehen, warten und dann zurück aufs Schiff.
Zu warm angezogen, wir suchen einen Schattenplatz und finden keinen. Also bleiben wir im Theatrium sitzen. Es bleibt noch Zeit für einen kleinen Imbiss, wer weiß, wann wir wieder was bekommen.
Anschließend geht die Fahrt zum Flughafen.
Dort heißt es dann wieder in der Schlange stehen, Pass vorzeigen und noch einen Wisch, den kaum einer ausgefüllt hat – egal, irgendwie haben wir es geschafft. Die Maschine fliegt nicht pünktlich ab – so langsam macht sich die Müdigkeit breit. Wir sind ja schon um halb sieben aufgestanden.
Im Flieger sitzt eine Frau hinter mir, die hustet mir ins Genick – ich denke mir meinen Teil.
Das Essen ist okay – das Bier angenehm gekühlt – wir versuchen zu schlafen – ich schaue mir einen Film an – und dann landen wir in Frankfurt.
Etwas erschrocken starren wir auf die vielen Feldbetten und ich frage meinen Mann, was eigentlich los sei. Ich weiß nichts von einer Katastrophe und dann fällt mir ein … Streik, aber wer? Fluglotsen, Bodenpersonal oder Piloten??? Jemand erzählt uns, der Streik beginne in den nächsten Stunden. Himmel, da haben wir ja Glück gehabt, das wir fliegen und landen konnten. Die armen Passagiere, die es nun erwischen wird – die müssen ausharren, auf diesen harten Liegen.
Das Gepäck kommt etwas verzögert und als wir im Zug sitzen, fällt die Anspannung weg. Einmal umsteigen, die bestellte Taxe erwartet uns am Bahnhof und nach 34 Stunden – seit dem gestrigen aufstehen, schließen wir unsere Wohnungstür auf. Willkommen zu Hause!
„Hunger?“ frage ich meinen Mann. Er nickt und kramt weiter seinen Koffer aus. Ich mache was, was schnell geht – Spaghetti mit Knoblauch, Olivenöl und Parmesan. Wunderbar!
Rückblickend können wir sagen, es war eine interessante Reise – die Kombination Mittelamerika und Karibik. Wir haben neue Länder bzw. Städte in neuen Ländern erkundet und sehr viel gesehen. Die Crew war super und der Kapitän einfach Spitze. Die AIDAstars und das Showensemble hat uns gefallen. Musikalische Unterhaltung war Klasse und so können wir von den Erinnerungen zehren, bis es wieder heißt „Sie haben Uuuuurlaub!“
Ich verabschiede mich jetzt erst und wenn ich Zeit habe, gibt es eine neue Folge „Kurztour – Muttigedenkreise auf der Luna im Mai 2024“ bis dahin lasst es euch gut gehen, bleibt gesund, macht schöne Reisen, habt einen schönen Sommer … und ich? Ich werde mich die nächste Zeit um angeschwemmten Müll an der französischen Atlantikküste kümmern, weil ich was für unsere Meere tun möchte - als es gibt keine Langeweile.
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