Fortsetzung 2. Tag Shanghai
Gold und vor allem Rot sind die dominierenden Farben, nicht nur in diesem Jadebuddha Tempel. Letzteres symbolisiert das buddhistische Glück und es ist ja nicht das Schlechteste, „für den Rest der Tour“ vom Glück verfolgt zu werden. Da kommen wohl goldene Zeiten auf uns zu.
So sind auch diese Wunschzettel/Gebetszettel, den Unterschied und warum die da hängen werde ich wohl noch lernen, in Rot gehalten.
Diese Tempel haben immer so eine hohe Schwelle am Eingang, wo man übrigens auch nicht drauflatschen soll. Das gehört sich nicht und bringt womöglich Unglück. Da muss man drübersteigen und so sperrt man durch die Schwelle die bösen Geister aus. Weil die haben nämlich keine Knie, sind daher nicht so beweglich und kommen daher nicht rein, müssen draußen bleiben, erzähle ich feixend.
Doch wieder verdirbt mir der Ty den Spaß und meint: „Hast Du eigentlich schon mal an dir selber und wo wir gerade dabei sind auch an mir und dem Tiger runtergeschaut? Haben wir etwa Knie? Was soll uns das also sagen?“
Oh, Schei… die meinen ja uns!
„Aber wir haben die überlistet. Dass böse Geister im Rucksack reingeschleppt werden, damit rechnen die nicht.“ rückt der kleine Tiger ganz altklug mein Weltbild wieder gerade. Cleveres Kerlchen der Zwerg. Und jetzt sind wir drin!
Da wollen wir mal schnell aus unserer List Profit schlagen und uns mal einige der „Figuren“ näher betrachten. Noch haben wir uns nicht sattgesehen... Fängt ja gerade erst an.
Ganz stilecht arbeitet man hier mit einer Bambusleiter.
Ja, wir sind in Asien. Ein bisschen sperrig, aber können wir daheim mit unseren dürren Stängeln wohl eh nicht nachbauen. Bleiben besser dabei, die nur als Pflanzstäbe zu verwenden. Dafür reicht auch unsere Botanik.
Viel wird hier mit Räucherstäbchen rumgekokelt. Beim Gebet sollen damit die Wünsche in den Himmel aufsteigen. Da nimmt man direkt mal mehrere. Doppelt hält besser. Aber doppelt macht man hier nicht. Immer eine ungerade Zahl sollte es sein. Einer steht für Einheit und drei für das Streben nach Gleichgewicht. Und die Reste schmeißt man, bevor man sich etwa auch noch Brandsalbe für die Finger wünschen muss, in eine Sammelstelle rein, wo die noch einige Zeit munter weiter vor sich hin räuchern.
Solche vergleichsweise kleine alte Fleckchen historische Erde sind es, Gebäude wie dieser Tempel, die sich hier in der Megastadt als Kontrast gegen die gigantische Moderne wehren, umzingelt von Wolkenkratzern.
Und in diesem Wolkenkratzergewirr fahren wir jetzt zum nächsten Kleinod, dem Yu-Garden, einem der berühmtesten Gärten Chinas. Das will ich jetzt aber auch mal sehen, ob das nicht wieder nur ein billiges Werbeversprechen ist, um den Teddy hier hinzulocken.
Ty aber zieht ein Ass aus dem Ärmel und verblüfft mich mit chinesischem Wortschatz. Angeblich erwartet uns nun „Freude“, denn das heißt dieses „Yu“ und soll den kritischen Teddy verstummen lassen. Schon seit 1559, also fast schon 500 Jahre, soll das mit der Freude hier so sein.
Das wissen aber offenbar auch andere und so tummeln wir uns jetzt zwischen recht vielen „Freudesuchenden“.
Und so ist es jetzt das erste Mal, dass ich lieber individuell hier wäre, als im Gruppenverband. Andererseits würde ich dann insgesamt wohl nicht so viel Verschiedenes von Schanghai zu sehen kriegen. Da nehme ich also das Übel der zahlreichen „Aida-Paddel“ zwischen noch vielen anderen Touristen und dem ein oder anderen Chinesen auf mich, mache eine Faust, bzw. Pfote in der Tasche und schaue mich um.
„Augen zu und durch“ wäre jetzt verkehrt, denn ist schon alles prima angelegt hier.
Insbesondere wenn man sich die Leute wegdenkt,
hat der damalige Schöpfer das schon gut hingekriegt. Und von seinem Aussichtspunkt da oben, konnte er aus 12 Metern Höhe ganz Schanghai überblicken.
Heute könnte er nur bis zum nächsten Wolkenkratzer schauen und würde sich ärgern, dass man ihn beim Grundstückskauf besch… hat. Nix mehr mit unverbauter Lage.
Allein etwa 4000 Hochhäuser sind schon entstanden. Und da meint man nur die ab 10 Stockwerke...
--- Fortsetzung folgt ---
Und da verlassen wir China, zumindest „Festlandchina“
in Richtung Land der aufgehenden Sonne
Durchstreifen zunächst aber noch ein historisches Viertel
und schauen uns dann mal die Sache von oben an
und da oben sind wir dem Ty ausgeliefert und der zwingt uns seine Heimatkunde auf,
also wer gegen wen,
warum die Chinesen die Japaner gar nicht so dolle leiden können u
und warum wir an "China" noch lange keinen Haken machen können, obwohl wir jetzt erstmal ins Ostchinesische Meer entlassen werden.
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