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Nach einem schnellen Mittagessen begannen wir unseren Stadtspaziergang mit den Hauptzielen Akureyrarkirkja und botanischer Garten.
In Akureyri hatten die Einwohner Mitleid mit den Abfallbehältern. Sie sollten in den Nächten und auch tagsüber im Winter nicht frieren. Warme Islandpullover helfen durch die harten Zeiten.
An diesem Tag hatte niemand dicke Islandpullover nötig. Es war warm … Besonders warm wurde uns, als wir die Akureyrarkirkja anvisierten. Es ging bergauf. Nicht 50 m, nicht 100 m, viel weiter … Aber wir kamen an. Standen vor der Kirche und verschnauften erst einmal. Und waren enttäuscht – geschlossen … Und bis wir den richtigen Standpunkt zum Fotografieren fanden …
Rund um die Kirche Baustellenhinterlassenschaften. Nach rd. 84 Jahren war es Zeit für eine Generalüberholung. Aber auch so beeindruckte das schlichte Gotteshaus. Das Äußere soll an die felsige Landschaft des Fjords erinnern. Schlicht, einfach, auffallend und trotzdem perfekt in die Gegend passend.
Und weiter leicht bergauf. Mit einer Verschnaufpause. Dort, wo wir nach unten und über den Fjord schauen konnten. Zu unserem Glück war die einzige Bank frei. Für uns und andere, die kurz nach uns kamen.
Nur noch einige Schritte und wir betraten den Lystigarður Akureyrar. Lustgarten? Könnte sein … je nach dem, was man sich darunter vorstellt. Auf diesem Terrain wurde vor ca. 115 Jahren ein Park angelegt und 1957 zum botanischen Garten erweitert.
Er gilt als einer der nördlichsten botanischen Gärten der Erde. In ihm sahen wir Pflanzen aus verschiedenen Kontinenten; speziell aus der Arktis, den nördlichen Regionen und dem Hochgebirge. Selbstverständlich gab es einen Teil mit isländischer Flora.
An diesem Tag feierte ganz Island das 80-jährige Jubiläum der Republik. Aus diesem Anlass trafen sich viele Inselbewohner im botanischen Garten,
in dem verschiedene Bands auftraten.
Nach einem längeren Spaziergang in dem wunderbar gepflegten Garten machten wir uns auf den Rückweg. Zunächst fiel uns – wie auf dem Hinweg – ein imposantes Gebäude auf.
Es erinnerte von der Größe her an eine Schule; richtig, ein Gymnasium und von den Ursprüngen her eine der ältesten Bildungseinrichtungen Islands.
Auf unserem Spaziergang an Rande des botanischen Gartens hatten wir den Eindruck, dass sich hierhin eher die wohlbetuchten Einwohner der Stadt zurückgezogen hatten.
Gepflegte, nicht gerade kleine Grundstücke. Eine Villa gefiel uns besonders gut:
Gediegen, mitten im Grünen. Nicht weit davon ein Kirchlein, die katholische Kirche St. Peter's.
Ein ehemaliges Wohnhaus, das vor ca. 70 Jahren von der katholischen Kirche erworben und später zu einer Kirche umgebaut wurde.
Ein wenig später sahen wir die Rückseite der Akureyrarkirkja.
Sie bewachte von oben herab unsere AIDAsol.
Nun aber weiter bergab. Vorbei am auffälligen RUB 23,
einem Restaurant, in dem sich vorwiegend alles um den Fisch dreht. In Akureyri schienen sich die Restaurantinhaber die schönsten Gebäude unter den Nagel gerissen zu haben. Wie das BAUTINN.
Was dem Einen recht ist, ist dem anderen billig. So wunderten wir uns auch nicht darüber, dass im Götubarinn
in einem repräsentativen Gebäude der durstigen Kundschaft Wundervolles angeboten wird. Die Übersetzung von Götubarinn lautet ganz einfach Straßenbar. Tja, auch kleine Bauten können gut aussehen.
Das TURNINN, übersetzt der Turm. Virkisturn als Bezeichnung wäre passender gewesen – Türmchen. Aber egal. In diesem ehemals pinken Häuschen wurde frühe Eiscreme an den Mann, nein, auch an die Frau und Kinder gebracht. Das Geschäft lief vermutlich im hohen Norden nicht optimal. Was macht man in einer derartigen Situation? Man ändert den Geschäftsgegenstand. Statt Eiscreme nunmehr Kebab. Aber pink passt nicht zu Kebab – ein neuer Anstrich musste her ...
Lassen wir das mit den Fress- und S…buden … in dieser Fußgängerzone. An einigen Stellen haben sich Künstler an Hausgiebeln verewigt. Wie hier:
Ach nee, schon wieder eine Fressbude … Die auch in Island unvermeidliche Hot Dog – Bude … Schon wieder futtern? Nee, das bewahrten wir uns besser für unser Schiff auf, das wir nunmehr ansteuerten. Unterwegs wurden wir charmant aufgehalten.
Logisch, dass wir bei dieser netten Aufforderung „Stehen bleiben bis grün erscheint“ (logisch – das war die Herzchen-Übersetzung!) folgten und erst nach dem Farbwechsel die Straße überquerten.
Kurz nach Erreichen der AIDAsol begann das Ablegemanöver. Bei optimalem Wetter. Es begann eine phantastische Fjordfahrt.
Bei unseren bisherigen Island-Kreuzfahrten waren wir uns bei der Rückfahrt durch den Eyjafjörður bewusst, dass wir länger bis zum den nächsten Island-Besuch warten müssten. Dieses Mal nicht – am Folgetag wartete der nächste Hafen dieser traumhaften Insel auf uns. Aber zunächst einmal genossen wir ausgiebig die Fjordfahrt
bis unsere Mägen mopperten: „Zeit für Nachschub“. Wie üblich gehorchten wir und genossen beim Vertilgen von Teilen des Spanien-Buffets die an uns vorüberziehenden, mit Schnee bedeckten Berge.
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