Taiwan
So ist es noch dunkel als wir Taiwan erreichen und langsam in den Hafen von Keelung einlaufen.
Teddy gibt bekannt:
Wir erreichen gerade die „Republik China“.
„Uiih, wieder China, da wird sich der Ty aber freuen!“, meint der unbedarfte Tiger. Doch der Name täuscht. Ganz so ist es nicht.
„Ja, China, aber die „Republik China“,
nicht die „Volksrepublik China“. Das ist der wesentliche Unterschied, auch wenn der eine oder andere und vor allem aber die eine Seite es gerne nicht so hätte und es für die „nur ein China“ gibt. Wird eben nur nicht von allen so gesehen!“
Eigentlich wurde der Staat „Republik China“, nach einer Revolution und der Absetzung des Kaisers, nämlich nicht auf dieser Insel hier, sondern 1912 in „Festlandchina“ ausgerufen, also da wo wir vor fast 10 Tagen die Reise begonnen haben. Und Taiwan war zu dieser Zeit gar nicht dabei bei der „Republik“, denn das hielten gerade die Japaner besetzt. Die Insel war Teil deren Kaiserreiches, hatten es 1895 zuvor den Chinesen abgenommen. Ich hab euch doch gesagt, dass das hier alles zusammenhängt!
Und es wird noch doller, man könnte fast sagen „verwirrender“. Denn trotzdem sind wir jetzt, auf dieser Insel, in der also eigentlich ganz woanders gegründeten „Republik China“ und auf diesem „Festland“, wo sie eigentlich gegründet wurde, ist es jetzt die „Volks“republik. Klingt seltsam, kam aber so:
Und während wir Kurs auf das Hafenterminal nehmen,
bringe ich mal schnell noch die Fellkumpel weiter auf Kurs. Damit die auch wissen wo wir denn hier überhaupt sind und warum wir bei manchen Gebäuden auch besondere Geschichte besichtigen und warum manche Dinge, welche erst in Peking waren, nun hier sind.
1945, zum Ende des Pazifikkrieges, nach der Kapitulation Japans, wurde die Insel Taiwan (damals noch: Formosa „die Wunderschöne“) erstmal wieder an die Republik China, also damals noch „Festlandchina“, mit deren Chef Chiang Kai-shek übergeben. Alles wieder gut also, China wieder komplett und Taiwan als weitere Provinz erstmals in diese Republik eingegliedert. Aber eben nicht sehr lange (und auch niemals in die nun entstehende „Volksrepublik China“).
Denn jetzt brach auf dem chinesischen Festland wieder der Bürgerkrieg zwischen der herrschenden „Kuomintang“ und den „Kommunisten“ aus. Und anders als in den vergangenen Jahrzehnten, war die kommunistische Bewegung mittlerweile mächtiger und übernahm das Ruder. Der geschlagene Chiang Kai-shek zog sich komplett, samt der ja nicht abgewählten, also eigentlich noch existierenden Kuomingtan-Regierung, den Streitkräften, vielen hochgebildeten Eliten mit „know how“, wesentlichen Elementen des Staates also und als „Starthilfe“ noch dazu mit den Goldreserven der „Bank of China“ und erheblichem Staatsvermögen, als „Republik China“ auf die Insel Taiwan zurück.
Die Republik ist also zum vergleichsweise kleinen Taiwan umgezogen, welches nun mit einigen kleineren Inseln die alleinige „Republik China“ wurde, „China light“.
Auf dem Festland gründeten die Kommunisten hingegen die Volksrepublik China und nennen die „umgezogene“ Republik China auf der Insel seither weder „Republik“, noch „Taiwan“, sondern nun “National-China“.
Die „Kuomintang“ aber sahen sich auch von Taiwan aus weiter als einzig legitimierte, weil gewählte Regierung des ganzen China. Und die Kommunisten da drüben auf dem Festland hielt man nur für ein vorübergehendes „Übel“ und erwartete die Wende, wenn es denn mal Wahlen der Bürger des gesamten Chinas gäbe. Für die „Übergangszeit“ setzte man die Neuwahlen des Parlaments daher erstmal unbefristet aus, wollten abwarten. Bei der letzten gesamtchinesischen Wahl 1948 gewählte Abgeordnete sollten ihre Mandate bis zur erhofften Vereinigung Chinas unter der Verfassung der Republik China behalten. Ist heute als „das lange Parlament“ bekannt.
Je länger aber das dauerte, desto mehr Parlamentsmitglieder starben darüber und so musste man notgedrungen die immer mehr werdenden leeren Parlamentsstühle füllen und zum Nachersatz wenigstens kleine Ergänzungswahlen zulassen. Noch dazu hatte die weiter von Chiang Kai-shek geführte Staatspartei Kuomintang, wegen der „drüben“ gemachten unangenehmen Erfahrungen, in der Anfangszeit der kommunistischen Bewegung, große Sorge vor Unterwanderung und beließ es daher beim Einparteienstaat. Nur zögernd ging man später zur Demokratie über, ist heute aber einer der demokratischsten Staaten Asiens.
Taipeh/Keelung
Unterdessen haben wir angelegt und an der „Süßkartoffel“ festgemacht. Denn so beschreiben Einheimische die Form ihrer Insel. Wir sind im Norden der Kartoffel, in der Hafenstadt Keelung, die sich „Tschilung“ ausspricht. Übersetzt heißt das „wohlhabender Grund“ und da sind wir auf diesem Boden also richtig, haben schließlich satte 1000 Taiwandollar dabei...
Eigentlich aber wollen wir nicht Keelung, sondern Taipeh besuchen, den Hauptort der Insel Taiwan, die Hauptstadt sowie der Regierungssitz der heutigen „Republik China“.
Zwar eine Millionenstadt, aber dennoch nur die viertgrößte Stadt des Landes. Doch gemeinsam mit Neu Taipeh, dem Landkreis der die Hauptstadt komplett umschließt, bildet man den größten Ballungsraum der Insel, umgeben von den mittelprächtig hohen Bergen des Yangmingshan-Nationalparks und dann passt es wieder. Überhaupt bestehen hier 70% der Fläche aus Bergen, z. T. bis zu knapp 4000 m hoch.
Auch die Mehrzahl der großen Unternehmen im technisch hochentwickelten Taiwan befindet sich hier. Insbesondere mit Computern, Spezialchips mit einem Marktanteil von 90% und Halbleitern dominieren sie den Markt. Auch wenn der kleine Tiger sich zwar etwas unter „Chips“ vorstellen kann, aber nicht versteht, wie man denn mit einer halben Leiter Geschäfte machen kann. „Wer kauft denn so was?“ habe ich jetzt dennoch keinen Bock, ihm das zu erklären.
Früher war die älteste Stadt der Insel Tainan die Hauptstadt. Doch die Lage im Süden passte den Besatzern aus Japan nicht, sie wollten die Nähe zu ihrem Land und verlegten ihre Hauptstadt daher nach Taipeh.
Da unsere Leute vom Frühstück zurück sind, kann es jetzt endlich losgehen. Diesmal mit Original-Pass! Haben diese gestern extra dafür wiederbekommen. Kurzer „Face- und Fellcheck“ aber Vorsicht! Schon im Vorfeld wurde in der „Aida Heute“ ausdrücklich darauf hingewiesen, kein Obst, keine Nahrungsmittel, auch nicht solche aus dem „Markt Restaurant“ mitzunehmen! Genauso wie auch E-Zigaretten ist die Einfuhr hier streng verboten und im Terminal werden wir erst verbal und dann noch durch zahlreiche Schilder und Aufsteller darauf hingewiesen.
Die Strafen sind offenbar auch drastisch.
Beim „Fellcheck“ fällt der Blick auf den Rucksack, ein kurzes Stutzen der Sicherheitsleute, aber dann ist der Weg frei. Der wohlgenährte Ty ist über meine Äußerung „Bestimmt haben die dich für einen Krapfen gehalten“ sichtlich angefressen, beruhigt sich nach dem Einsteigen in den Bus aber schnell. Denn wir haben einen Platz am mittleren Ausstieg ergattert und da kann der Rucksack für unseren Panoramablick auf eine Ablage gestellt werden.
Und als Sahnehäubchen spricht die Reiseleitung auch noch deutsch, warum weiß ich nicht mehr. Die Show kann beginnen, lasst uns den Panoramablick genießen.
Das Beste von Taipeh (KEL01)
Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne
Halbe Stunde etwa und wir erreichen Taipeh. Das erkennen wir daran, dass wir in der Ferne diesen Turm Taipeh 101 sehen. Ansonsten sind wir ja in einem Ballungsraum und da ist der Übergang der Städte fließend. Ähnlich wie bei uns im Ruhrgebiet. Da weiß man manchmal auch nicht ob man noch in der einen oder doch schon in der anderen Stadt ist.
Als erstes steht das Nationale Palastmuseum auf dem Programm.
Farbenfroh und kunstvoll, aber auch gut bewacht.
(Das zweite auf dem Bild ist wohl eine Art Grundstein (zumindest steht etwas Ähnliches drauf))
Löwe und Grundstein passiert, liegt es jetzt vor uns, dieses Gebäude vollgestopft mit lauter "geklauten" Sachen...
Drinnen liegen, stehen und hängen z.T. bis zu 3000 Jahre alte
wertvolle Schätze rum, welche mal von einem Kaiser aus vielen Teilen Chinas zusammengetragen wurden.
„Oh“ meint der Ty „endlich mal was ohne Politik, einfach mal nur schauen.“
Na ja, nicht ganz. Denn wenn der Chiang Kai-shek die kostbaren Stücke, neben den ganzen Gold- und Währungsreserven, damals nicht bei seiner Flucht vom Festland nach Taiwan mitgenommen hätte, dann hätten wir hier jetzt gar nichts zu schauen, hätten dafür nach Peking, in die „verbotene Stadt“ gemusst. Denn da kommen die her. Das wird die in Peking ganz schön ärgern und ich weiß nicht, was die jetzt überhaupt noch für Reste dort haben. Denn gerade die besten Stücke hat der einfach mitgenommen, über eine halbe Millionen Objekte. Trotzdem werden wir unten von seinem Vorgänger „Sun Yat sen“ begrüßt,
dem Gründer des kaiserlosen China, der „Republik“, damals 1912.
Hier gibt es so viele Gänge, Etagen und Räume, da sehe ich schon, dass 1 ½ Stunden Besichtigung zu kurz sind, um auch nur ansatzweise alles anzuschauen. Aber sonst wäre der Tag ja rum und wir wollen doch noch woanders so vieles sehen. Doch wenigstens die berühmtesten Wertgegenstände können wir bewundern und ein paar Eindrücke sammeln.
Mit „Audioguide“ lotst uns der Reiseleiter auch gezielt zu diesen Exemplaren, dem Jadekohl und dem Fleischstein, detailgetreue Darstellungen von diesen Nahrungsmitteln.
Hätten wir doch sonst nie gefunden. Oder doch? Da wo die meisten Leute sich drängeln, da muss es ja was zu sehen geben. Aber erstmal drankommen.
So, Pflichtprogramm erledigt, genug der Führung, der Rest an Objekten ist Zugabe, wir gehen ab jetzt eigene Wege. Den Treffpunkt werden wir ja wohl später wiederfinden. Die Funkverbindung bricht ab, bis dahin nur noch schauen, Hintergrund entbehrlich.
Jade, Bronze, Porzellan, Möbel und Gemälde.
Wahllos streifen und irren wir durch die Gänge und schauen mal hier, mal da. Nur schön muss es sein oder eben interessant.
Vieles wird wohl regelmäßig ausgetauscht, denn zwar ist das Museum riesig, aber für die halbe Millionen Objekte reicht es trotzdem nicht.
Aber uns reicht es - genau jetzt. Zum Glück, denn wir haben ja ohnehin keine zeitliche Wahl.
Einsteigen und kurze Fahrt zum Heiligen Schrein der Nationalen Revolutionären Märtyrer oder kurz genannt Märtyrerschrein, einer Gedenkstätte für gefallene chinesische Soldaten, natürlich auch wieder groß und protzig.
Na, uns soll es recht sein. Haben wir wenigstens Platz, denn gleich ist Wachwechsel und den will offenbar nicht nur unsere Busbesatzung sehen.
„Den Kriegstoten im Kampf für die Republik China“ ist sie gewidmet, diese Gedenkstätte. Und so steht in chinesischen Schriftzeichen schon am Eingang über dem Torbogen: „Der Duft/Ruhm hält ewig“
„Geistertafeln“ von etwa 390.000 Menschen sind in dem Gebäude. Von Menschen, die im Verlauf der bewegten Geschichte, unter anderem während der „Xinhai-Revolution“, die zur Ablösung des Kaisers geführt hatte, dem „Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg“, bei dem auch viele Festlandchinesen wegen der Besatzung auf Seiten der Japaner gekämpft hatten, dem „Chinesischen Bürgerkrieg“ und der „Ersten und Zweiten Krise in der Taiwanstraße“ getötet wurden. Da kam einiges an Opfern zusammen.
Und beim Letzten haben wir die „Konflikte“, die noch heute beschäftigen. „Festlandchina“, also die heutige Volksrepublik, ist nach wie vor wenig begeistert, dass die „Nationalchinesen“ hier seit 1949 ihr eigenes Ding machen und es kam und kommt immer wieder, auch aktuell und sogar vermehrt, zu teils auch gewalttätigen Konflikten, manchmal auch um kleine Inseln, die jede Seite für sich beansprucht. „Festlandchina“ beharrt darauf, dass es „nur ein China“ geben kann und auch nur gibt, und dass „dieses eine China“ eben von Peking aus geht. Diese „Ein China Politik“ hat sich dann auch nach und nach zu Gunsten der Volksrepublik, bei mittlerweile fast allen anderen Staaten durchgesetzt. Entgegen früherer Haltung, wo der Rest der Welt damals zunächst noch Taiwans Selbstverständnis folgte, dass sie mit ihrer von allen Chinesen gewählten Regierung der legitime Nachfolger der 1911 auf dem Festland gegründeten Republik China sind.
Aber jetzt sieht man es, vor allem auch die USA, pragmatischer, brach diplomatische Beziehungen zur taiwanesischen Republik China ab, kündigte deren UN-Mitgliedschaft zugunsten der Volksrepublik und nahm stattdessen offizielle Beziehungen zu dieser auf. Man sieht jetzt, wohl auch wegen Größe und Bedeutung, einzig die „Volksrepublik als wahren Nachfolger der Republik China“, obwohl Taiwan in seiner wechselvollen Geschichte wohl mal kurz eine Provinz Chinas, aber niemals Teil der neuen Volksrepublik ab 1949 war. Das vergleichsweise kleine Taiwan fügt sich nach außen erstmal mehr oder weniger in diese Ansicht.
Als interessante Folge des schwelenden „Taiwan-Konflikts“ treten Nationalmannschaften bei internationalen Wettkämpfen, so auch bei Olympia, seit den 1980er Jahren unter dem Namen Chinesisch Taipeh an, dürfen dabei weder ihre Flagge zeigen noch ihre Nationalhymne spielen.
Geehrt werden hier an dieser Stätte interessanterweise auch die Gefallenen des Feldzugs Chiang Kai sheks innerhalb Chinas. Da verübten seine Truppen „im Zuge der Einigung“ auch viele Gräueltaten und Massaker gegen Kommunisten. Aber das diente ja dazu, die Zersplitterung zu beseitigen, Einheit herzustellen, also alles zum Wohle der Republik. Na ja, halt ein besonderer Blickwinkel der Geschichtsbetrachtung.
Diese ganzen Gedenktafeln aber, seit 1998 dürfen hier zusätzlich auch zivile Volkshelden außerhalb von Kriegen verewigt werden, sehen wir jetzt nicht, denn wir sind hauptsächlich wegen dem Wachwechsel hier. Lesen hätten wir die Tafeln auf denen auch Geschichte erklärt wird, ohnehin wohl nicht. Der emigrierte Chinesenbär Ty jedenfalls, eignet sich nicht als Übersetzer.
Schauen wir uns lieber noch mal kurz bei den Nebengebäuden um.
Die Pagode nennt sich laut Plan wohl „Trommelturm“. Über dem Platz gegenüber steht noch mal die Gleiche, -nennt sich „Glockenturm“.
Und ich glaube „normale“ Dächer und Ziegel kennen die hier nicht. Es sind überall diese tollen Figuren darauf.
Und daheim ist man schon stolz, wenn die Ziegel mal nicht einfach nur Rot oder Braun sind.
Jetzt aber die stündliche Ablösung der Ehrengarde. Dafür bilden die Besucher gerade das Spalier und Sicherheitskräfte sorgen dafür, dass es auch so bleibt. Ist aber jetzt weniger das Einläuten einer verdienten Pause für diejenigen die zuvor starr und stramm gestanden haben, sondern eine traditionelle Weise für ostasiatische Kulturen, einen geehrten Vorfahren oder eine Gottheit zu verehren. Passt also genau hier hin. Und da passt es auch, dass alle Besucher durch direkte persönliche Ansprache aufgefordert werden, zu diesem Anlass jetzt die Kopfbedeckung abzunehmen.
Nicht so die Soldaten, für die geht es jetzt los. Die bisher starren „Wachsfiguren“ können sich tatsächlich bewegen. Hätten wir es nicht erwartet, hätten wir uns wohl erschreckt. Mit den blankpolierten silbernen Helmen marschieren sie mit absoluter Präzision und synchronem Bewegungsablauf Richtung Schrein.
Das militärische Zusammenschlagen der Hacken übrigens hatte der Kai shek damals von Hitler, den er vor allem bezüglich der Reichseinigung- und Erweiterung als Vorbild erachtete, übernommen und seinen Truppen antrainieren lassen. Langsam wird mir der bizarre Typ unheimlich.
Die hier oben warten schon geduldig auf die sicher ersehnte Pause.
Die Garde zackig ausgewechselt
ist der Zauber jetzt vorbei.
Und während die „Neuen“ sich jetzt eine Stunde lang regungslos die Beine in den Bauch stehen müssen,
kommt in unsere Truppe Bewegung, wir entfernen uns, allerdings durcheinander, unpräzise und schnell.
Auf dem Weg zum Mittagessen kommen wir noch am bekannten Grand Hotel vorbei, eines der Wahrzeichen.
Sieht mit seinen 87m aus wie ein riesiger Tempel und war sogar mal das höchste Gebäude Taiwans. Heute ist es wenigstens noch eines der höchsten Gebäude dieses traditionellen Baustils. Vor allem aber ist es nicht nur außen, sondern wohl auch innen ein Prunkgebäude, ein repräsentatives 5 Sterne Hotel vor allem auch für Staatsgäste.
Gäste sind wir im Staat Taiwan zwar auch, aber da scheint es Unterschiede zu geben. Der Bus fährt einfach vorbei und gegessen wird woanders, ein Lokal in einem feineren Einkaufszentrum. Es ist eingedeckt und ja, es gibt sie auch hier wieder, diese Tische mit der Drehplatte in der Mitte. Scheint Standard zu sein, keine Erfindung vom Chinesen bei uns daheim, sondern tatsächlich authentisch.
Und wieder klappt es nicht bei allen mit der Adaption fernöstlicher Stäbchenkultur, gegenüber wird sich diskret beschlabbert.
Der Reiseleiter hatte vorgewarnt. Natürlich gibt es auch heute „Chinesische Küche“. Bei einer früheren Reisegruppe, hätten aber durchaus auch von ein paar notorischen „Motz-Seefahrern“ der aktuellen Reise stammen können, seien da schon mal rebellische Töne angeklungen. Man wollte hier zum Mittag ein ordentliches „Schiii-nitzel“. Ob der das extra so chinesisch ausgesprochen hat? Seitens meiner Leute kann ich für deren Geschmack übrigens feststellen, dass sich nach deren Meinung das Essen, je weiter wir kommen, persönlich immer schmackhafter entwickelt.
-- Fortsetzung folgt --
Und da geht die Besichtigung weiter...
-Erstmal zu einem Tempel, ziemlich alt, mittlerweile von hohen Häusern umgeben
-und da hat man aber auch tief und verschwenderisch in den Farbkasten gegriffen
- es gibt viel buntes Papier
-und auch nicht so buntes -einen Strafzettel
-wegen der nicht so loyalen Ignoranz eines der Mitfahrer, gehen jetzt wenigstens wir durch das "Tor der Loyalität" zu einer gewaltigen Gedenkhalle
-erleben dort den nicht immer unstrittigen Ruhm des Chiang Kay-shek
-legen einen (fast) glaubensfreien Stopp am Taipeh 101 ein
-Und werden später unter den Augen der Göttin der Barmherzigkeit aus dem Hafen von Keelung geleitet
Ab in den Süden, nach Kaohsiung...