4. Mai 2024 – Es geht nach Kiel ...
Wir Töchter waren uns einig, wir müssen unbedingt eine „Mutti-Gedenk-Tour“ machen. Und weil es sich anbot und meine zwei Töchter Lust hatten, mit ihrer Mama und der Tante, die Oma-Route zu fahren, buchte ich die Ostseetour. Gut, meine Große war öfters dabei, aber für die Jüngere war es sozusagen eine Jungfernreise. Auf jeden Fall waren wir gespannt, wie es ihr gefallen wird. Ach ja und da wir im Mai 2021 die Reise von Kiel nach Oslo und Kopenhagen mit unserer Mutti machen wollten, war der „Sparsocken“ noch vorhanden. Die Reise war ja wegen Corona gestrichen worden. Das Jahr drauf hat es sich nicht ergeben und leider haben wir sie im Dezember 2022 verabschiedet, als sie ihre letzte Reise angetreten hat. Aber sie ist noch präsent! 2023 war uns noch nicht nach einer AIDAreise in den Norden und so peilten wir das Jahr 2024 an. Ist ja nicht so einfach, alle unter einen Hut zu bringen, meine Schwester und ich sind Rentnerinnen und sind quasi frei, aber die 2 Mädels sind berufstätig.
Also fuhren meine jüngere Tochter und ich aus Süddeutschland mit der Bahn nach Kiel. Ich hoffte, dass das Wetter sich bessert und wir in Oslo und Kopenhagen Sonne haben. Warten wir mal ab.
Unterwegs gab es wenigstens was zu sehen und vertrieben die Zeit mit lesen, essen, schlafen ... Wir haben uns im Hotel am Bahnhof einquartiert, wie immer und am frühen Abend kam meine Schwester aus dem Harz angereist.
Das Hotel liegt günstig und Mutti liebte es dort, zu nächtigen. Sie hatte es am Nachmittag und abends nicht so weit zu laufen, wenn wir was trinken und es wollten.
Irgendwie waren wir geschafft, Tochter hasst Zugfahren, schon als Kind und dann hatten die Züge auch noch Verspätungen. Zum Glück erwischte meine Schwester alle Anschlusszüge und traf wohlbehalten in Kiel ein. Es war das erste mal, dass sie alleine zu einem Abfahrtshafen fuhr – auch eine neue Erfahrung für sie.
Das Wetter war nicht gerade einladend, kalt und der Himmel grau. Als wir am "Blauen Engel" vorbeikamen, platzt es aus meiner Schwester raus: "Du erinnerst dich an den Kaffee, den wir dort getrunken hat. Der war ja so stark, dass Mutti meinte, er könne Tote auferstehen lassen?" Klar erinnere ich mich, was haben wir gelacht. Sie hatte einfach einen unschlagbaren Humor und ich denke, wir werden noch viele unvergessliche Momente auf der Reise Revue passieren lassen.
Wir machten trotz der kühlen Brise einen kleinen Spaziergang und beratschlagten, wo wir denn essen gehen könnten.
Also wenn man an der See ist, steht Fisch auf dem Speiseplan und die Auswahl im bekannten Lokal einer Inselkette war sehr gut.
Meine Tochter freute sich, es ist ja Sparelzeit und es gab tatsächlich Fisch mit Spargel dazu.
Anschließend gab es noch einen Verdauungsgang. Also verhungern muss in der Nähe des Bahnhofs nicht, es gibt viele nette Lokale und Sehenswürdigkeiten
Was immer auffällt, egal, wie meine Schwester und ich uns strecken, gegen meine Töchter kommen wir nicht an. Wir sind einfach klein - wie unsere Mutti.
Im Hotel angekommen, fielen wir müde ins Bett. Meine Schwester und ich hatten uns viel zu erzählen. Das „Kind“ schlief nebenan. Kurzes Telefonat noch mit der anderen Tochter, ob morgen früh alles klappt. Ja, alles prima - dann sind wir komplett. AIDA wartet auf uns.
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