
Fortsetzung Taiwan-Kaohsiung -Fo Guang Shan Kloster
Zur Belohnung nun wieder ein buddhistischer Akt des Gebens. Ich „gebe Hoffnung“, Hoffnung auf Mittagessen.
Leute, lasst uns zurückgehen, der Weg ist weit. Es geht leicht bergab und draußen ist schönes Wetter. Schauen wir uns mal unten in der Eingangshalle um und danach gibt es zur Belohnung ein „schmackhaftes vegetarisches Mittagessen“.
Der zieht sich auch zurück, macht wahrscheinlich auch Mittag. Oder ist das nur der Blickwinkel? Jedenfalls Tschüss Buddha.
Keine Zeit mehr für die Kunstgalerien im Obergeschoß und auch nicht für die unterirdischen Paläste. Sind eh noch nicht alle fertig, bzw. geöffnet, müssen wir in 4800 Jahren noch mal wiederkommen. Mal sehen ob wir das zeitlich einrichten können. Nur alle 100 Jahre wird nämlich einer der 48 Räume eröffnet. Buddhistische Kunstwerke und zeithistorisch wertvolle Objekte wurden und werden aus aller Welt gesammelt und für die dauerhafte Aufbewahrung in so einem unterirdischen Palast gelagert und ausgestellt. Das optimistische Ziel dabei ist es, die menschliche Kultur, den Glauben der Menschen und ihren Lebensstil für die Nachwelt zu bewahren. Na ja, Platz scheint hier zumindest vorhanden. Erklärt wird das Projekt der 48 Untergrundpaläste aber schon mal in einem zugehörigen Museum, wahrscheinlich hier unten im Museumsgebäude.
Stattdessen schauen wir uns jetzt da unten, also in der Eingangshalle, mal im kommerziellen Bereich um. Mit anderen Worten: Souvenirläden. Viel Kram, manches sieht edel aus, anderes eher kitschig, halt Klimbim. Ob das hier buddhistische Gartenzwerge sind? Ich erkenne da durchaus Parallelen…
Nun endlich Wiedervereinigung mit unserer Einheit, großes Happening zum Mittagessen. Und wir heute mal dabei, allerdings unter dem Tisch.
Riesen Saal, ein bisschen Kantine, aber bei so vielen Bussen ist das halt so. Doch Ambiente ist verzichtbar, Hauptsache die Sache läuft, zieht sich nicht wie Kaugummi und der Hunger treibt die prompt gelieferte Ware rein. Die wissen jetzt nicht immer was sie essen, aber es schmeckt und irgendwie sind die dann auch halbwegs satt. Und der Nachtisch ist jetzt neuerdings immer in so Geschenkpapier eingepackt.
Ist wie beim Überraschungsei. Spaß, Spannung, fehlt nur noch was zum Spielen. Und später mal, in Vietnam, werden die optisch sogar mal ganz toll überrascht. Weil das Auge ja mit isst. Aber alles lecker hier, Teller leer, morgen gibt`s schön Wetter.
Na dann mal weiter jetzt, ab ins Fo-Guang-Shan-Kloster. Liegt oben auf dem Berg, links neben dem Museumsgelände. Asphaltierte Straße, statt Büßerpfad, wir fahren die 5 Minuten mit dem Bus hoch. Es hat sich kaum gelohnt zu setzen, sind schon da.
Der Gipfel des Fo-Guang-Shan-Berges aber ist schon besetzt, da steht eine 36 m hohe Statue des Amitabha-Buddha (Weisheit).
Weise ist es, jetzt schnell ein Foto von unten zu machen, denn der Weg zum Kloster führt von hier über Stufen nach oben und im Moment ist es gerade günstig die Sache mal halbwegs ohne „störendes“ menschliches Beiwerk abzulichten, als „Lost Place“ quasi.
Die Mönche haben übrigens auch ein offenkundiges Interesse daran, nicht so lauffähigen Leuten Teile ihres Klosters zu zeigen und so gibt es hier sogar einen Shuttle Service mit Golfkarren oder auch Pkw.
Zwar ist das dann nicht der „Weg der tausend Buddhas“, die hier zwischen der gepflegten Botanik stehen, aber er führt zum Ziel. Für uns jedoch ist dieser Treppenweg das Ziel
und so wir werden wir vorbeigeschleppt an den gespendeten Buddhastatuen, die wegen „Geschenk“ und „Stiftung“ ganz unterschiedlich sind.
Sogar diese 2 lustigen Gesellen fanden bei der Aufstellung Berücksichtigung.
Die Mönche haben eben auch Humor und schon unten hat es „gemenschelt“, als gerade welche mit Rucksäcken vom Einkaufen zurückgekommen sind und sich auch ganz versiert im Zusammenklappen und Einladen eines Kinderwagens zeigen.
Hier oben gibt es viele Tempel, Unterkünfte, eine Universität und was weiß ich noch alles.
Man kann auch hoch zur Buddhastatue laufen. Für alles braucht man jedoch Zeit und die hat man nicht als Gruppe, aber auch nicht als Individueller ausreichend, wenn man denn mehrere Dinge als nur, wie z. B. hier Fo-Guang-Shan sehen will.
In der Haupthalle
erwartet uns eine in dieser Konstellation wohl beliebte und daher häufige Combo. Drei große Buddha-Statuen von „Amitabha“, flankiert von „Mahasthamaprapta“ und „Avalokitesvara“, und sie alle symbolisieren Weisheit.
„Weise hoch 3“ also treten wir irgendwann nun den Weg nach unten an.
Damit wir uns auf dem Riesengelände mit Wegen und Pfaden trotz großer Weisheit nicht etwa verlaufen, nehmen wir dazu denselben Weg auf dem wir eben noch hochgeschleppt wurden.
Im Vorbeifahren hatte ich eben noch so einen kleinen Teich gesehen. Da wollen wir mal vorbeischauen und etwas Natur in diesen etwas tempel- und statuenlastigen Tag bringen.
Doch auch hier unten wird das Habitat der Fische und Schildkröten für eine Insel mit Statuen genutzt.
Sieht aber gut aus, kein Mensch da, gibt auch eine Toilette, der Anblick von Wasser treibt halt, aber weil da ein Schild mit 2 Hasen an der Tür hängt, gehe ich nicht mit.
Mit dem Google Translator übersetzen wir in der Zwischenzeit mal die komischen Schriftzeichen auf dem Hasenschild am Toiletteneingang. Toiletten-Hase, da erwarte ich jetzt feixend neue Munition gegen die Nervensäge mit den langen Ohren. Aber unglaublich was der uns übersetzt. Tatsächlich geht es um das gerade abgelaufene chinesische Jahr des Hasen. Und da steht nun: „Niedlichkeit bringt Segen!“ Die können doch nicht unseren Hasen meinen! Das darf der jedenfalls nie erfahren!
Und nun erwarte ich statt deren Erleichterung Erleuchtung, was denn da hinter der einen Ecke ist, wo dieser Weg hinführt.
Und er führt zum Friedhof.
Hier also sind die ganzen Jünger und Gelehrten bestattet, die nun auch nicht mehr die 4800 Jahre bis zur Vollendung der 48 Untergrundpaläste warten konnten, aber im Leben sicher ihren Anteil dazu beigetragen haben.
Gütig und weise erlöse ich nun den Träger von weiteren Exkursionen in die Welt der Fo-Guang-Shan und gönne ihm durchgeschwitzt ein wenig Erholung auf dem unbequemen Sitz im Bus.
Tiger freut sich schon, denn jetzt geht es an einen großen See, den Lotus-See. Das da außer den Seerosen und den Schildkröten wieder viele Tempel und Pagoden auf ihn warten, das verschweige ich erstmal. Wird aber zumindest schön bunt und das ist ja was für den Kleinen.
Der Schweiß noch nicht ganz getrocknet, sind wir auch schon am Parkplatz. Einen Moment aber müssen wir noch warten, erst muss ein Bus wegfahren, der Parkplatz ist voll. Das lässt ja hoffen, dass wir uns am See nicht einsam fühlen und nicht etwa Idylle aufkommt.
Weniger idyllisch, aber doch ein wenig typisch, die Straßenszenerie auf dem Weg zum See.
Übrigens hätte die Fellbande jetzt gerne eine Melone von ganz unten. Das würde sicher was ins Rollen bringen...
--- Fortsetzung folgt ---
Und da werden wir am Lotussee erstmal mit falschen Flötentönen begrüßt,
besichtigen eine flatternde bedruckte Plane,
decken falschen Zauber auf,
haben dann aber doch eine super bunte "Happy Hour",
begegnen dem „dunklen Krieger“,
und die Weisheiten welche Konfuzius in seinem dreistöckigen Tempel verbreitet,
können nicht alle überzeugen…