7. Mai 2024 – Oslo, Wetter. 15 Grad, leicht bewölkt
Oh, heute haben wir aber lange geschlafen, sind ja auch erst sehr sehr spät ins Bett gegangen. Aber die Zeit reicht trotzdem noch, dass wir gemeinsam frühstücken können und dann besprechen wir den heutigen Zeitplan. Auf jeden Fall werden wir einen kleinen Stadtrundgang machen, auf alten Wegen wandeln. Ich werde meine Mitreisenden auf einen Imbiss einladen und dann zurück an Bord gehen. Die Luna legt um 16 Uhr ab und 15.30 Uhr heißt es „alle Mann an Bord“.
Da meine Schwester und ich jetzt schon zum 6. Mal in Oslo sind und ziemlich viel gesehen haben, beschränken wir unsere Tour aufs Stadtzentrum. Klar, der Vigeland-Skulpturenpark, sowie das futuristische Opernhaus und die Schanze am Holmenkollen wären für das jüngste Mitglied sicher auch interessant, aber man kann in dieser kurzen Zeit nicht alles sehen und wer Frauen kennt, ein wenig Läden schauen muss einfach drin sein.
Oft haben die AIDAschiffe an der Festung Akerhus festgemacht, aber diesmal liegen wir wieder in der Nähe eines sehr modern gestalteten Wohnviertels und von dort aus ist die Innenstadt auch gut fußläufig zu erreichen.
Dieses moderne Viertel ist sehr interessant. Früher befand sich dort eine Werft und heute leben da Menschen in lichtdurchfluteten Wohnungen. Entlang der Promenade gibt es bemalte Gebäude und schon erreichen wir die ersten Geschäfte und Sehenswürdigkeiten. Die kunstvoll gestalteten Figuren sind wirkliche Hingucker und dann stehen wir vor dem riesigen Astronauten.
Ich habe keine Ahnung, was für Festivitäten anstehen, entlang der Promenade werden rosafarbene Girlanden aufgehängt, die mich an Kirschblüten erinnern. Dann biegen wir ein in den Karl Johans Gate, die lebhafteste Straße der Innenstadt. Sie wurde nach dem König Karl III Johann benannt. Einen kurzen Halt legen wir vor dem Gebäude ein, das jedes Jahr in aller Munde ist: Nobel-Institut.
Wir verweilen einen Moment und laufen kreuz und quer. Streifen den Vorplatz des Bahnhofes und landen auf dem bekannten Blumenmarkt unterhalb der Domkirche. Alles liegt hier so dicht beieinander, dass man in kurzer Zeit eine Menge sehen kann.
Lachen müssen wir, als wir auf dem Blumenmarkt zwei Tauben beobachten, die auf der Mauer eines Wassertroges sitzen und dann kommt majestätisch eine Ente angeschwommen und die Tiere sind friedlich zueinander.
Es wird Zeit für eine Pause, aber schnell schauen sich meine drei Begleiterinnen die „Edelkutschen“ in einem Ausstellungsraum an – sprich Porsche und Co, dann kehren wir ein. Es gibt kleine Köstlichkeiten und Getränke dazu, so ist ein Geburtstag doch schön oder?
Als wir an der hübschen Dame vorbeikommen, bewundern wir die Taube auf ihrem Haupt und hoffen, sie wird nicht bekleckert. Soll ja vorkommen so was.
Zurück an Bord verziehen wir uns auf unsere Kabine und warten auf dem Balkon auf das Sail away in Oslo. Die Fahrt durch die Fjorde ist entspannend und so haben wir genügend Muße über alte Zeiten zu reden, denn so oft sind wir in dieser Konstellation nicht zusammen. Auf dem Stuhl hätte Mutti gesessen, wenn sie dabei gewesen wäre. Ihr Stammplatz auf dem Balkon um die Aussicht zu genießen.
Zum Abendessen geht es heute ins Steak House und wir sind uns einig, es gibt Vorspeisen und der Hauptgang sind Fleisch und Fisch – so kommt jeder auf seine Kosten.
Und zur Feier des Tages habe ich Muttis Pullover angezogen, den ich im Gang präsentiere. Er ist zwar etliche Nummern zu groß – ich trage 36 und Mutti hatte Größe 42/44. Aber das macht nichts, denn zur Zeit ist es modern, Pullover und Shirts weit und locker zu tragen. Mit gefällt es so.
Die Prime Time mit Sascha haben wir leider nicht ganz anschauen können, denn heute gab es einen interessanten Gast: Kapitän Wirsig.
Im Theatrium ist es wieder rappel voll, eigentlich immer, wenn dort was geboten wird. Wir finden noch an der Luna Bar freie Hocker und können die Tanz- und Artistenshow „Augenblicke“ gut verfolgen. Die Musik und der Gesang passen perfekt zu den kunstvoll ausgeführten akrobatischen Darbietungen.
Im Bett studiere ich noch das morgige Programm für Kopenhagen und dann wird das Licht ausgemacht. Das Meer rauscht leise …