8. Mai 2024 – Kopenhagen, Wetter: 11 Grad, leicht bewölkt
Es ist noch früh am morgen, als ich die Augen aufmache und ja, ich hatte Glück. Die Sonne war um 5.10 Uhr aufgegangen und 24 Minuten später stand ich auf dem Balkon, um den Sonnenaufgang zu fotografieren.
Große Eile haben wir nicht, die Luna kommt erst um 12 Uhr in Kopenhagen an. Sehr gemütlich frühstücken ist angesagt und dann sitzen wir vier auf dem Balkon und schauen auf die Küste. Ich besorge uns noch die Tickets für den Shuttlebus, der uns ins Stadtzentrum bringt.
„Super, jetzt kommen wir auch mal in das Kastell!“ flüstert meine Schwester. Da waren wir noch nie drin gewesen und wenn ich ehrlich bin, eine interessante Anlage, deren Errichtung und Ausbau 1667 abgeschlossen worden war.
Von oben sieht es aus, wie ein Stern mit 5 Zacken, eingerahmt von einem Wassergraben. Im Innenbereich stehen Gebäude, die militärisch genutzt werden.
Die Schaufenster der kleinen Läden sind hübsch dekoriert und es gibt so unendlich viele kleine Cafés und Restaurants, dass wir am liebsten schon jetzt irgendwo einkehren würden.
Ganz in der Nähe liegt auch die Frederikskirche mit der schönen Kuppel, die wir vor langer Zeit mal besichtigt haben. Überhaupt, gibt es zu Kopenhagen viele kleine Storys. Was hatten wir für Wetter hier – von praller Sonne bis strömenden Regen. Wenn es regnete, meinte unsere Mutter, wir müssen noch mal nach Kopenhagen kommen, aber dann bitte wieder mit Sonne. 2012 zum Beispiel, wir machten eine nette Tour mit ihr, Stadt anschauen und auch eine Kanalfahrt, bis zu deren Beginn es nicht regnete. Wir stehen am Anleger, es gibt keinen Steg wie bei AIDA und das Boot schaukelte sanft auf dem Wasser. Ein leiser Aufschrei: „Kinder, ihr könnt alles verlangen, aber da steige ich nicht ein. Stellt euch vor, ich rutsche ab und lande im Wasser!“ hörten wir. Die beiden kräftigen jungen Männer fackelten nicht lange, packten ihre Oberarme und hoben sie geschwind aufs Boot und was macht sie? Sie schenkt ihnen ein bezauberndes Lächeln und zu uns sagte sie:“Was steht ihr hier herum, sucht bitteschön einen Platz für uns.“ Brav wie wir Täubchen sind, machten wir das – ganz vorne mit wunderbarem Ausblick und 2 Minuten später war es erledigt mit der Sicht, es goss in Strömen und ich bibberte schon, wie der Ausstieg sein würde. Uff, alles verlief unkompliziert, Regen fast vorbei, Mutti zufrieden und wir Kinder erleichtert.
Kurz vor fünf heißt es, wir müssen zurück zum Bus, damit wir noch genügend Zeit zum schick machen haben und Koffer packen, denn morgen werden wir wieder in Kiel ankommen. Wir wollen ja nicht hetzen, denn das auslaufen um 19 Uhr werden wir noch mitnehmen, bevor wir essen gehen. Früher war es immer so, dass Mutti sich auf das Bänkchen vor dem Bett setzte und sie meinte: „ So Kinder, jetzt räumt mal schön und dann gibt es noch was ordentliches auf den Teller und hinterher noch Sekt. Also macht hin!“ Wir sind folgsam und alles klappt wie am Schnürchen.
Vom Balkon aus genießen wir noch den letzten Blick auf die Stadt und dann wartet das Weite Welt Restaurant auf uns.
Im Theatrium laufen die Vorbereitungen für das Farewell. Das Sektbuffet ist angerichtet und dann läuft die Verabschiedung durch Hoteldirektorin Eva und Entertainmentmanager Sascha. Schade, dass die Reise schon fast zu Ende ist. Es gibt noch eine Zugabe, Crewmitglieder kommen auf die Bühne und singen für uns „we are the world“. Meine Schwester und ich sind ganz sentimental und wischen uns über die Augen – es sind die Erinnerungen an die vergangenen Reisen.
Anschließend bleiben wir noch etwas sitzen und schauen uns die Abba Show an. Ja, sie ist schön, aber gerne erinnere ich an die alte Version, bei der es nicht so viel drum herum gab. Okay, man muss mit der Zeit gehen und so werden auch Shows sozusagen modernisiert. Die Songs sind die gleichen und es wird fleißig mitgesungen.
Die Jugend ist plötzlich verschwunden mit den Worten, „wir sehen uns nachher oben!“ Meine Schwester und ich bleiben in der Almhütte hängen und dort wird grölend gesungen, schließlich steigt da gerade die Malle Party.
Der Hase auf dem Bett schreckt irritiert hoch, als wir auf die Kabine kommen – es ist 2 Uhr! Wir packen noch das restliche Zeugs in die Koffer, die Mädels sind irgendwo. MyAIDAheute für morgen überfliege ich noch kurz und bleibe an einer Info hängen: „Wussten Sie, das …“ sich täglich 128 Köche um Ihr leibliches Wohl kümmern? … wir täglich 15.000 Teller für Sie spülen? … unsere Barkarte über 60 verschiedene Cocktails beinhaltet? … unsere Lebensmittel auf über 2000 Quadratmeter gelagert werden? 5.015 Minuten Entertainment. Wo waren Sie dabei? 250 Minuten Shows – 110 Minuten AIDA Prime time – 1.245 Minuten Sportaktivitäten mit Ihren Gastgebern – 1.080 Minuten Live-Musik mit Ihren Musikern – 2.340 Minuten Betreuung unserer kleinen Gäste … Interessant zu lesen und jetzt machen wir das Licht aus – müdeeeeee. Die Nacht wird kurz, morgen kommen wir in Kiel an.
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