9. Mai 2024 – Kiel, Wetter: 15 Grad, leicht bewölkt
Komisch, heute werden wir alle früh wach, ist bestimmt die Aufregung vor der Abreise. Aber ausgeruht sehen wir nicht aus – brauchen wir etwas Erholung nach dieser Reise …?? Ich fange den Sonnenaufgang ein, es ist 6.34 Uhr. Die Heckwelle ist dezent und über dem Wasser liegt ein feiner Dunst.
Im Bad ist etwas Gedränge und dann geht es frühstücken. Es ist viel los, wenn alle Passagiere gleichzeitig das Schiff verlassen, aber wir finden noch einen vierer Tisch und verabschieden uns von der Crew im Weite Welt Restaurant.
Uns bleibt etwas Zeit und so genießen wir noch die Sonne auf unserem Balkon, machen ein paar Fotos und dann heißt es AIDAsehen.
Mutti hat fast immer fast geweint, wenn wir von Bord gingen. Es hat ihr so gut gefallen, dass sie gerne länger geblieben wäre oder recht bald die nächste Reise antreten würde. Wir trösteten sie immer, denn meist habe ich an Bord als Überraschung schon die nächste Reise gebucht und die Vorfreude bei ihr konnte beginnen.
Auf dem Vorplatz trifft das Abholauto ein und meine Große verabschiedet sich. Weil meine Schwester nicht weit entfernt von ihr wohnt, wird sie gleich mitgenommen und braucht am Ende nur eine kurze Strecke mit der Bahn fahren. Meine Kleine und ich begeben uns zum Bahnhof und hängen dort eine Zeit rum, bis unser Zug fährt. Ein Glück, wir müssen nur einmal umsteigen, aber die Fahrt dauert trotzdem fast 10 Stunden – zum Leidwesen meines Kindes, das ja nicht so begeistert ist vom Bahn fahren.
Zu allem Unglück bleibt unser Zug zwei mal unterwegs stehen, weiß der Kuckuck warum und schon ist der Anschlusszug davon gerauscht. Da tröstet mich auch nicht das kleine Schokotäfelchen. Ich habe irgendwie ein gestörtes Verhältnis zur Bahn und wage immer wieder, mich auf ein Abenteuer einzulassen ...
Wie gut ist es, dass sie einen guten Freunde hat – er kommt mit dem Auto angefahren und holt uns am Umsteigebahnhof ab und irgendwann sind wir im Heimatort angekommen. Eine rasche Umarmung, schlaf gut und mein Mann empfängt mich mit den Worten … „schau mal Schatz, der Sekt steht kalt, trink einen Schluck und dann erzähle, was ihr alles getrieben habt!“ Die Nacht war lang, ich zeige ihm meine Geburtstagsgeschenke, erzähle von den Abenteuern und es gibt viel zu lachen. Es ist so wie früher. „Schön, dass ihr diese Mutti-Erinnerungstour gemeinsam gemacht habt!“ Da hat er recht, sie war wirklich dabei, wir haben an sie gedacht, über sie gesprochen und an der Route teilhaben lassen. Was bleibt, sind unvergessliche Momente und ein Blick zurück ist wohltuend. Wie hier auf das Jahr 2014 und schon damals gab es den Glitzerpulli, den ich mit Freude trage auf AIDA ...
Jetzt schauen wir mal, wann sich wieder die Gelegenheit ergibt, dass wir 4 zusammen eine AIDAreise machen werden – schön wäre es. Mit diesem Gedanken endet meine Reiseerzählung und jetzt hat meine Geschichtenschreiberei erst mal Urlaub … Im Januar 2025 wird es neue Storys geben und es ist mir stets ein Vergnügen, euch Leser auf meine Reisen mitzunehmen. Klar sind die Teile manchmal etwas lang und ausführlich beschrieben. Aber in der heutigen Zeit, die einfach so dahin rast und oft voller schrecklicher Nachrichten sind, tut es gut, einfach abzutauchen. Den Blick auf andere Dinge lenken, die Gedanken schweifen zu lassen, sich von Eindrücken begeistern lassen und vielleicht seine Träume zu verwirklichen – den Mut haben, eine Kreuzfahrt zu machen, egal wohin, egal wie lange – Neues entdecken ist bereichernd. In diesem Sinne, AIDAsehen, bis demnächst wieder, wenn es heißt „Sie haben Uuuuurlaub!“
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