Fortsetzung Phu My/Vung Tau
Ein kurzer Blick ins Innere des Guan Yin Tempel muss auch mal reichen und uns soll es recht sein, stehen hier zwischen Pflanzen und Blüten,
auch genug andere Figuren,
und Schrifttafeln draußen herum.
Längst haben wir es aufgegeben, die einzelnen Bedeutungen, geschweige denn die Namen zu erfragen. Den Ehrgeiz können wir nicht mehr an den Tag legen. Nach nun schon fast 3 Wochen in dieser asiatischen Welt ist das Plüschhirn an seiner Aufnahmekapazität angelangt. Also machen wir es wie der Tiger seit fast 3 Wochen schon, beschränken uns einfach auf schön, toll, bunt, komisch, interessant und der Teddy kann nur hoffen, dass jetzt nicht irgendeiner aus unserer Combo trotzdem noch ne blöde Frage stellt.
Doch, eine kann ich beantworten! Da hinten rechts sind die Toiletten. Und da finde ich es für einen so züchtigen Tempel zwar sehr offenherzig aber doch praktisch, dass man hier nicht an den nach unten offenen Türen rütteln muss, sondern direkt beim Reinkommen den freien Blick hat, wo da noch was frei ist.
Genau da wo man keine zwei Füße und eine heruntergelassene Hose sieht. Und Stehpinkler sind auch direkt enttarnt. Da sind die Füße in die andere Richtung gestellt und in der Regel keine Hose sichtbar.
Das ist jetzt zum Beispiel nicht schön oder toll, aber komisch und interessant. Auch ohne Gottesnamen kann sich so ein Tempel also lohnen.
Ob sich hier auch die sonderbare bis grausame Geschäftsidee der drei vietnamesischen Frauen lohnt?
Die verkaufen unter den Augen der Göttin der Barmherzigkeit, anscheinend ohne Mitgefühl, kleine Vögel die in Käfigen eingepfercht sind.
Tatsächlich nun erbarmt sich jemand und kauft für 5 Dollar direkt 10 Stück davon, einfach um sie zu befreien. Ja und da fliegen sie davon in die wohl nur kurze Freiheit. Denn der Lektor klärt auf: Danach werden sie wieder mit Futter angelockt, die Qualen im engen überfüllten Käfig wohl schon wieder vergessen, sind sie ruckzuck wieder zum X-ten Mal in der Gefangenschaft. Das geht wahrscheinlich so lange, bis das Vogelleben beendet ist. So was nennt man dann wohl „Spatzenhirn“. Traurig aber wahr. Und so ist in diesem Falle gut gemeint nicht wirklich gut, denn man hat einfach nur die Tierquälerei unterstützt. Das Mitgefühl treibt hier unbewusst seltsame Blüten. Wie barbarisch man hier mit Tieren umgeht, werden wir später leider nochmal auf dem lokalen Markt sehen.
Danke Träger, brauchst jetzt nicht wieder mit der ausgelutschten Nummer kommen: „Da könnt ihr mal sehen wie gut ihr es habt…“ Das wissen wir auch so, braucht man nicht wieder drauf herumkauen. Tiger noch immer im naiven Glauben einer erfolgreichen Befreiung, werden jetzt auch unsere Leute mit Futter angelockt. Angelockt zum Bus, Fahrt zum Mittagessen.
Aber erstmal noch verscheuchen wir die gerade „freigelassenen“ Vögel...
Ihr üppig Mahl sollen sie nun bekommen. Direkt am Meer liegt die Location und das erfreut, wie es auch beim Essen überzeugt.
Wow, diese Location toppt noch die von Da Nang. Luftige Terrasse, Blick aufs Meer und tolles Essen.
Damit geht es dann auch direkt los, ohne lästige Warterei.
Da bleibt jetzt noch Zeit für die Fischbecken mit allerlei Meeresgetier, sogar Haie. Der Besitzer ist aber wohl kaum Aquarianer. Allen Getiers hier dürfte eines gemeinsam sein: Das Meer sehen die nur noch aus der Entfernung und es besteht da eine gewisse Verbindung zur Küche. Das sagen wir dem kleinen Tiger aber mal nicht, der hat gerade so einen Spaß und nur er hält das nicht für die „Analoge Speisekarte“,
sondern für eine Art kostenlosen Zoo.
Der Zoobesuch ist beendet, das nächste Ziel steht an. Meine Güte, was wir heute alles zu sehen kriegen. Diesmal ist es die Villa Blanche, das Weiße Haus, dort oben auf der Anhöhe.
Manche sagen wohl auch Weißer Palast von Vung Tau.
Ist ein Beispiel für französische Kolonialarchitektur und warum hier französisch gebaut wurde brauche ich ja nun nicht mehr zu erklären, hab ich ja schon, werfe ich dem Ty einen vielsagenden Blick zu. Zwischen 1898 und 1916 wurde es gebaut, also schon gut 100 Jahre alt das Gemäuer.
Halben Hügel hoch und da ist ein Parkplatz. Der kleine Rest wird zu Fuß erklommen. Ist jetzt auch nicht schlecht, denn im Wald am Wegesrand und später auch auf dem Parkplatz turnen Affen rum.
Deren allgemeine Vorliebe für Touristengepäck ist uns bekannt und auch diejenige für einzelne Gegenstände darin, z. B. Plüschteddys. Also tauchen wir mal ab, sind ja schließlich keine Lockmittel. Und wenn der Träger jetzt auch noch auf den Rucksack aufpasst. Denn die Affen sind groß, wahrscheinlich dreist und wenn Rucksack weg, dann die ganze Fellbande weg. Aber ähnlich wie der Rucksack auf Trägers Schultern hängt, so hängt der Träger an den Teddys und daher brauchen wir uns keine großen Sorgen machen, dass wir in den Wäldern und dem Dschungel Vietnams verschwinden. Der Träger passt so was von auf.
Ja, nett hatten die es hier, und die Bilder zeigen, dass die Bewohner sich dabei noch von vorne bis hinten bedienen und den „Kolonialherren“ haben raushängen lassen. Und dass sie das typische Klischee von Kolonialherren erfüllt haben, dafür stehen auch die riesigen Elfenbeinzähne da.
Kunst, Design, Möbel, Eleganz, alles da. Ob das hier schon immer so war weiß ich aber nicht, denn die Sache ist heute ein Museum und soll auch die Geschichte und Kultur von Vung Tau und Vietnam zeigen. Da gehören die Franzosen natürlich mehr als nur dazu.
Schon von der Eingangsterrasse aus, aber auch aus den Fenstern in der 1. Etage hat man heute noch immer einen super Blick auf die umliegende Landschaft und das Meer.
Und während die anderen noch im Erdgeschoss und der 1. Etage rumwandeln, habe ich jetzt den Eingang zum Keller gefunden. Wahrscheinlich sind wir die einzigen Entdecker, denn sonst ist keiner da. So schauen wir uns mal in Ruhe in der Küche um und öffnen mal die Ofenklappe. Aber hier hat wohl ewig keiner mehr gekocht, ist eiskalt.
Draußen und im weiteren Gelände sieht man noch einige kleine Pavillons und Häuschen, führen auch Wege hin, aber ich weiß jetzt nicht, ob man da auch reingehen kann. Da locke ich den Träger mal erst gar nicht hin. Haben ja auch nicht so viel Zeit und da ist ja auch noch die Sorge der Fellbande vor einem hinterlistigen Überfall der Affenbande die hier auf dem Parkplatz herumschleichen.
Zugegebenermaßen sind die nämlich mehr als wir und viel größer. Weil sonst würden wir aber...!
Also Rückzug und wir fahren erstmal ein ganzes Stück über Land.
Dass wir hier auf einer asphaltierten Straße fahren ist keinesfalls so selbstverständlich. Nur knapp ein Drittel sind von dieser Beschaffenheit und ohnehin nur 13 Prozent in gutem Zustand. Und da sind als Mangel nicht nur Schlaglöcher mit gemeint. Keine geringe Anzahl von Dörfern ist hier nicht selten auch mal wochenlang wegen unpassierbarer Straßen von der Außenwelt abgeschnitten. Wir jetzt nicht, der Bus rollt.
Und wir rollen auch. Bevor ich weiter erzähle muss ich nämlich unterbrechen.
Die Fellbande ist jetzt fast 2 Wochen auf B e t r i e b s a u s f l u g, auf See...
Und in der --- Fortsetzung --- dann
steigen wir ab einen (touristisch aufbereiteten) Tunnel der Viet Kong,
der einen ganz unbeabsichtigten „Eindruck“ hinterlässt,
zwischen den Fledermäusen misslingt mir leider ein Scherz,
und als erprobte Tunnelratten kriechen wir wieder ans Tageslicht zur Schadensaufnahme.
Der besuchte Markt ist dann teilweise sehr „lokal“…,
im Bus erzählt die Einheimische noch einen „lokalen“ Witz,
und dann haben wir Vietnam auch erledigt.
Auf nach Singapur und vorher erleben wir noch die Tücken der „Arrival Card“