Singapur-Fortsetzung
Alle übrigens vom Orchideengarten pünktlich zurück, die Ansprache von wegen "Aussetzen und lost in Singapur hat offenbar gesessen. Nun erstmal Sightseeing. Es geht über diese bekannte Orchard Street.
Schwer was los hier. Jede Menge Leute unterwegs. Irgendwo ist hier das Hard Rock Cafe und auch ein Apple Store zieht die Leute an. Da marschiert sicher auch der „Silent-Party-Typ“ vom Schiff hin, der sich gerade zwischen den Menschen mit seinem aufgesetzten Kopfhörer tummelt.
Präsidentenhaus, noble mit Pflanzen gestylte Bauten
und viel „was weiß ich nicht noch alles“ gibt es in diesem Areal.
Weiter entlang der Beach Road, aber kein Beach weit und breit. Scheint eine alte Straße zu sein, eine der ersten wohl, denn früher war hier tatsächlich mal der „Beach“. Doch Singapur vergrößert ja ständig seine immer knapper werdende Landfläche durch Aufschüttung und so ist diese „Beach Road“ mittlerweile mitten in der Stadt.
Vor dem altehrwürdigen Raffles Hotel wirkt alles wie aus einer anderen Zeit. Dort ist wohl noch Kolonialzeit. Jedenfalls empfängt ein „Turbanträger“ die ankommenden Fahrzeuge.
Wer weiß, wie die da drinnen rumlaufen?
Ist ja auch gar nicht so einfach und vor allem kostet es einige Bündel Singapur Dollar, wenn man hier überhaupt ein eigenes Fahrzeug haben möchte. Da hat man zur Verkehrsteuerung, bzw. Begrenzung einen finanziellen Riegel vorgeschoben. Und was für einen dicken Riegel... Um sich überhaupt mal ein Fahrzeug zu kaufen, geschweige denn zuzulassen, braucht man ein Kaufzertifikat und die werden streng limitiert versteigert. Momentan ist man allein dafür schon mal schnell 100000 Dollar quitt. Und da rede ich von US-Dollars. Dann fehlt aber immer noch das Auto dazu. Kostet dann noch mal eine Menge Schotter, denn die Steuern beim Kauf sind mehr als happig. Insgesamt lohnt sich die Verkehrsbegrenzung also wohl nicht nur wegen des Verkehrsflusses. Rappelt also kräftigst in der Staatskasse.
Nichtsdestotrotz überrascht der Reiseleiter nun mit der Aussage, dass als Konsequenz daraus „BMW“ hier sehr verbreitet ist. Wie jetzt? Ja, nicht trotzdem, sondern gerade deswegen. „BMW“ = Bus, Metro, Walking… Galgenhumor, Super.
Mit dem Bus fahren wir nun das Arabische Viertel an, steigen aus und der Reiseleiter bringt uns zur Moschee. Wandgemälde an bunten Häusern,
Fressstände, die Sultan Moschee,
eine kleine Welt für sich, als Kontrast eingebettet in eine Wolkenkratzerkulisse.
Lage und Aussehen der Stadtviertel für die ethnischen Gruppen, also Chinesen, Malayen, Inder, Moslems und andere, wie sie heute noch zu sehen sind, ließ dieser „Raffles“ schon bald nach seiner Ankunft Singapur genau so bauen. Außerdem verfügte er, dort durchgehend sog. „Shop Houses“ zu bauen (unten Geschäftsräume mit überdachtem Gehweg, oben Wohnung), wie er sie von der malaiischen Insel Penang her kannte.
Und nun lässt sich auch der Muezzin nicht lumpen und begrüßt uns mit dem bekannt leidenden Rufen. Also wegen uns braucht der nicht mehr lange leiden, wir sind gleich wieder weg.
Nächste Station ist jetzt die Waterfront Promenade mit Blick auf Marina Bay Sands. Okay, hier waren wir schon mal, aber egal, man kann nie genug Fotos von der Fellbande haben.
Das Hotel soll übrigens noch um eine 4. Säule verlängert werden. Ist morgen, wenn wir da drauf wollen, aber wohl noch nicht fertig.
Drüben auch wieder dieser wasserspeiende Merlion, das offizielle Wahrzeichen.
Dieser Raffles war schließlich nicht der erste hier mit Ansprüchen. Ein Prinz nämlich soll hier schon 1299 gelandet und ein Königreich gegründet haben, das Königreich „Singapura“. Kaum angekommen, will er im dichten Dschungel einen Löwen gesehen haben, die es dort eigentlich niemals gab. Okay, damit der jetzt nicht vollkommen blöd dasteht, wird es wohl eher ein malaysischer Tiger gewesen sein, hat er halt vor lauter Schreck und Buschwerk die Streifen nicht gesehen oder er hat wie unser einen Pullover getragen. Als sich der erste Schreck gelegt hatte, fand er es eigentlich gar nicht so übel, eher als ein gutes Omen und entschied, den Ort fortan "Löwenstadt" zu nennen. Singha (siṃha "Löwe") und Pura (pura "Stadt"), bedeutet also Löwenstadt. Und seither gibt es in Singapur eben doch einen Löwen. Aber nur im Namen. Denn der Merlion da drüben ist ein Fabelwesen mit Löwenkopf und einem Fischkörper als Symbol für die Freiheit.
Und jetzt ist die große Stunde gekommen, auf die wir nun 3 Wochen warten mussten. Hätte längst erledigt sein können, wo wir auf dieser Reise doch schon überall waren, aber irgendwie waren die nicht auf uns eingerichtet. Bisher nur einen einzigen chinesischen Windsack gefunden, und das auch nur im Cruiseterminal in Japan. Also jetzt ab nach Chinatown. Last Chance.
Halt auf dem Parkplatz und zum Glück kennen wir uns hier schon aus. Los geht`s. Wenn nicht jetzt wann dann? Unten am bunten Sir Mariamman Tempel vorbei.
Für die Besichtigung haben wir keine Zeit, drinnen wird aber eh gerade feierlich geräuchert,
Qualmschwaden ziehen auf die Straße. Und die „Hindu News“ sind eh gerade vergriffen.
Nicht so tragisch, haben ja sowieso keine Zeit zum Lesen und uns über das aktuelle Hinduistische Weltgeschehen zu informieren
Dann schwenken wir eben unberäuchert ein in die Haupt-Straße von Chinatown.
Blick links, rechts, oben, unten, werden die Stände effektiv mit 5 Augenpaaren abgescannt.
Das zahlt sich aus, führt zum erlösenden Moment. „Da, ich hab`s!“ Tatsächlich hat die Trägerin aus der Erinnerung heraus den Laden von damals gefunden. Und tatsächlich hängen die da an einem Ständer und noch dazu in verschiedenen Farben! Da tüten wir direkt mal 3 Stück ein, damit wir dem heimischen Wind und Wetter beruhigt entgegensehen können. Beute gemacht! Welch krönender Abschluss der Reise. Und mitten rein in die Glückseligkeit muss der Ty natürlich wieder stänkern, ist überzeugt davon, dass die „schon bei der Heimkehr im Aldi-Prospekt als -Angebot der Woche-“ zu finden sind. Ist mir jetzt aber auch egal. Die haben dann keine solche Story drum herum wenn sie jetzt mit einen fernöstlichen Hauch von China im Ruhrgebietswind flattern.
Doch ich werde es den anderen niemals erzählen, dass der „Ty“ da nicht so ganz Unrecht hat. Denn kaum zuhause angekommen, werde ich feststellen, dass diese flatternden Koi-Karpfen mittlerweile im Überfluss im Internet angeboten werden. Habe ich also alle umsonst „kirre“ gemacht. War vor der Reise noch nicht so, ich schwöre! Oder ich habe den falschen Suchbegriff eingegeben. Wahrscheinlich aber war ein Handelsreisender bei uns an Bord, der immer einen Tick schneller als wir war, alles aufgekauft hat und jetzt im Netz verhökert.
Gut übrigens, dass wir das Bezahlen nicht vergessen haben, denn sonst hätten die uns da oben verewigt…
Ja, die hier in Singapur sind da nicht so zimperlich. Und mit Stockhieben „verschwartet“ worden wären wir sicher auch noch. Hoffentlich aber dann erst nach dem Denunzierungs-Foto, denn sonst fällt das Lächeln in die Kamera sehr schwer.
Ordnungsgemäß bezahlt aber sitzt die grundehrliche Fellbande wieder wohlbehalten im Bus und nun ist auch Schluss mit diesem letzten Ausflug.
Diesen halben Tag haben wir also schon mal erfolgreich über die Latte gefaustet und morgen dann…
--- Fortsetzung (und letzter Teil) ---
In diesem letzten Teil, dem Abreisetag, sind wir noch in Singapur,
genießen die Aussicht und blicken zurück,
ziehen ein Fazit der Ausflüge,
haben noch kleinere Erlebnisse bei der Heimreise
und ziehen am Ende aber auch noch ein ganz persönliches Fazit…