
4. Dezember 2024 – Muscat 28 Grad sonnig
Ach du meine Güte, wir haben himmlisch gut geschlafen und auf den letzten Drücker noch das Frühstück genießen können. Einen Platz im Restaurant zu finden, kein Thema. Die meisten Mitreisenden sind unterwegs, denn es gibt hier rings um Muscat und im Ort selbst viel zu besichtigen. Bei den vergangenen Besuchen haben wir bereits einiges erkundet – auch außerhalb. Es lohnt sich auf jeden Fall einen Ausflug zu machen, wenn man die Region noch nicht kennt. Der Name der Hauptstadt des Omans ist auch unter dem Namen Maskat bekannt und er bedeutet: Ort des Fallens. Schaut man auf den Ort passt die Bezeichung, die Berge fallen steil ab und auch die Nutzung als Ankerplatz ist treffend.
Unser Plan heute, runter vom Schiff, entsprechend gekleidet natürlich. An der Gangway bekommen wir eine Landgangskarte ausgehändigt und dann sitzen wir schon im kostenlosen Transferbus, der uns zum Hafenausgang bringt. Zu Fuß einfach im Hafen losmarschieren, das läuft nicht und ist streng verboten.
Am Eingang müssen wir uns den Weg freikämpfen. Taxifahrer mit großen bunten Plakaten werben für Touren und nennen die Preise. Schaut man ein wenig verhalten, siehe da, der Preis sinkt plötzlich.
Unschlüssig stehen herum und überlegen, gehen wir nach rechts oder links weiter. Links siegt, also auf zur Corniche. Es ist die Promenade entlang des Wassers und sie nimmt kein Ende. Oft sind wir hier gelaufen, bis die Füße nicht mehr wollten.
Die Sonne meint es gut mit uns und ich bin froh, dass wir uns Hüte aufgesetzt haben. Der Wind weht seicht von Meer her und die Möwen suchen am Ufer nach pikanten Häppchen. Auf der anderen Straßenseite entdecke ich einen Laden und es rutscht mir raus, „schau mal, der Name, erinnert er dich an jemanden?“
Ein wenig Abkühlung im Souk ist prima. Aber ehrlich, man muss manchmal einfach geradeaus schauen. Alle paar Zentimeter steht jemand vor dir und zeigt dir wunderschöne Dinge. Mal ist es ein Schal, ein Weihrauchschälchen, Seife, Messingvasen und so weiter. Manchmal bin ich auf den Reisen schwach geworden und habe was gekauft. Meine Mutti hat sich über den schönen rosafarbenen Schal so gefreut und ich konnte mit einer hübschen weißen bestickten Bluse beglückt werden.
Wir wechseln die Straßenseite und laufen im Schatten und überlegen, steigen wir den Berg hoch zum Fort oder einfach sich weiter treiben lassen. Die Entscheidung wird uns abgenommen. Eine Taxe steht am Straßenrand und ein freundlicher Mann kommt auf uns zu. Wir kommen ins Gespräch und er ist sehr überrascht, dass wir uns die Zeit nehmen, mit ihm zu plaudern. Er erlebt es oft, dass Touristen ihn harsch anfahren. Nun ja, das kann ich irgendwie schon verstehen, denn manchmal sind die Taxifahrer wirklich lästig. Mein Mann und ich schauen uns an, was heißt, den nehmen wir! Der nette Mann nennt keinen Preis, wir sollen ihm geben, was wir wollen und das machen wir. In der Taxe ist es angenehm zu sitzen und der Fahrer erklärt uns viel während der Fahrt. Immer wieder fragt es, ob er anhalten soll, damit ich ein Foto machen kann und an Stellen, wo ich nicht aussteigen kann, öffnet er mein Fenster, fährt langsam und so gelingen doch einige gute Fotos. Auch die bekannte weiße Weihrauchschale, das Symbol der Stadt, kann ich einfangen.
Ein kurzer Halt und den Platz kennen wir. Von hier aus kann man wunderbar auf den Hafen schauen und sieht in der Ferne unsere Stella liegen.
Vor uns liegt das „Ancienne Port de la Ville“, was aus dem französischem übersetzt, das alte Stadttor bedeutet. Nicht weit entfernt thront oben auf dem Berg das Forts Mirani.
Der Taxifahrer erzählt uns, dass viele internationale Firmen hier ansässig sind und wir sehen auf der Fahrt bekannte Firmenschilder an Gebäuden. Nach zwei Stunden Rundfahrt treffen wir vor dem Hafen ein und bedanken uns für die tolle Tour. Der ausgemachte Preis wird gezahlt, es wird nicht nach gezockt und so bekommt der Fahrer noch ein Trinkgeld von uns.
„Das war jetzt aber gut oder?“ frage ich meinen lieben Mann. „Ja, und es war auch mal interessant, zu zweit irgendwo durch die Gegend gefahren zu werden. Das war sehr entspannt und seinen Preis wert!“ Der Transferbus zum Schiff kommt und dann entledigen wir uns der Hüte und dem Rucksack und ab, hoch zur Poolbar und was erfrischendes trinken.
Der Balkon ruft und wir machen es uns gemütlich. Kleines Nickerchen und heute heißt es, zeitig essen gehen, denn wir wollen ja Crsto singen sehen und hören. In der abendlichen Dämmerung fällt unser Blick auf die erleuchtete Weihrauchschale, wunderschön.
Jeden Abend entscheiden wir, wo wir denn essen wollen. Heute ist uns nach dem East Restaurant, denn Themenabend ist: Teppanyaki. So lecker, man wählt die Beilagen und das Fleisch aus, dann wird alles auf einer großen heißen Platte gebraten und zum Schluss wählt man eine Soße dazu aus. Da fällt mir ein, einmal während einer Reise saß ein Mann bei uns am Tisch und regte sich auf, dass AIDA rohes Fleisch und ungegartes Gemüse anbietet. Das könne man gar nicht kauen. Ich überlege kurz und frage, wo er sich bedient hat. Er deutet auf einen Auslagenbereich.... „ah, da hätten sie den dort Teller abgeben müssen, damit das alles gebraten wird. Es ist ein Schild dort angebracht.“ Er schaut mich an und sagt, er sei doch wirklich blind gewesen und bedankt sich. „Dann weiß ich jetzt Bescheid und ich geh noch mal hin und lass mir was braten.“ So was kann vorkommen und sein Abend war gerettet.
Kurz nach 19 Uhr gehe ich nach draußen, denn die Stella hat abgelegt und die Lichter Muscats, diesem schönen Ort im Oman, verschwinden in der Ferne. Die Sichel des Mondes hängt am Himmel und wird von einem Stern bewacht.
Rechtzeitig schaffen wir es, noch zwei Plätze im Theaterium zu ergattern. Es ist mächtig was los, als sich um 21.15 Uhr der digitale Vorhang teilt und Crsto lässt das Schiff beben mit seiner Musik. Wir Zuschauer pfeifen und klatschen, singen mit und er hat uns alle voll im Griff. Der Mann ist ein Vulkan, so heiß!
An der Poolbar finden wir noch 2 freie Hocker und hören dem Gitarristen Viktor zu. Herrlich, die frische Luft, das kühle Getränk und dezente Musik nach dem Feuerwerk im Theatrium sind gut.
Gute Nacht, Licht aus!