
24. Januar 2018, Nha Trang – bewölkt, 22 Grad
Nach den Tempeln und der großen Kirche erreichen wir den größten und beliebtestes Martk der Stadt – den Cho Dam Market.
Ui,
schon von außen ist es ein großes Gebäude. Kaum sind wir drinnen, sehen wir, es
gibt auch noch Obergeschosse. Alle kleinen Stände sind vollgestopft bis unter
die Decke. Erstmal umrunden wir das Erdgeschoss. Hier gibt es getrocknete
Tintenfische, Garnelen und anderes Getier aus dem Meer.
Es
„duftet“ etwas nach Fisch, was nicht unbedingt jeder mag. Aber es gibt auch andere Dinge hier, wie wunderbares Reispapier und getrocknete
Hülsenfrüchte sind in reichhaltiger Auswahl im Angebot. Von
Putzzeug, über Küchenutensilien, Kinderspielsachen, Kleidung, Schuhe, Taschen
und Souveniers – man findet alles hier. Ja, und man soll nicht gleich
bereitwillig das zahlen, was auf dem Preisschild steht – handeln ist erlaubt.
Mich macht das Angebot ganz wirr im Kopf und wir verdrücken uns nach draußen. Da können mich auch die winkenden Katzen nicht mehr locken. Insgeheim ärgere ich mich schon, dass ich unterwegs nicht die Katze mit dem "Stinkefinger" gekauft habe. Hier habe ich solche Exemplare nicht gesehen.
Auch hier, wie an vielen anderen Orten findet man diese Tisch, mit Opfergaben an die Hinterbliebenen. Für uns Europäer etwas befremdlich, denn die kleinen Gedenkstätten sind manchmal auch irgendwo auf einer Treppenstufe vor dem Haus oder auf einem Balkon zu finden.
Draußen
gibt es auch noch genug andere Dinge zu sehen. Knoblauch, der in der Sonne
trocknet, rote Lampions und in Glitzerfolie verpackte Süßigkeiten. Auch hier
ist man bereit für den Jahreswechsel.
Niemand hat sich verlaufen, wir sind vollzählig am Bus und so können wir zur letzten Station fahren – Abendessen am Meer.
An der Strandpromenade haben sich Menschen eingefunden, um den Sonnenuntergang zu genießen – oder nach der Arbeit sich zu vergnügen. Man geht spazieren, isst Eis, Kinder turnen im Park herum – eine wohlbekannte Urlauber- und Feierabendidylle.
Das Lokal, das unser privater Touranbieter herausgesucht hat, bietet eine Besonderheit: es gibt selbstgebrautes Bier im Ausschank. Ein wenig erinnert es mich an das Brauhaus auf den AIDAschiffen oder? Auch dort kann man vom Tisch auf die glänzenden Tanks schauen.
Schnell sind die Schuhe ausgezogen und so sitzen wir gemütlich wir unter einem Schirm am Strand und sagen dann mal Prost.
Vorne an der Wasserlinie beobachte ich eine Gruppe junger Leute, als ich ein paar Fotos von den Wellen machten möchte.
Da ja
meist immer einer fehlt auf Gruppenfotos, frage ich, ob ich sie gemeinsam mit
deren großer Kamera fotografieren soll. Ich denke mal, sie haben mich nicht
verstanden, wissen aber worum es geht. Ich bekomme die Kamera und mache
Schnappschüsse von den dreien. Natürlich wollen sie auch ein Foto mit der fremden Frau. Ich dürfe sie auch gerne mit meinem Handy fotografieren, geben sie mir zu verstehen. Ich fasel was von YouTube und Facebook. Kopfnicken und zermonielle Verneigungen zum Abschied.
Auf meinen Reisen habe ich die gute Erfahrung gemacht, einfach auf die Menschen zugehen und ansprechen. Manchmal genügt ein Lächeln, um ihnen zu zeigen, dass man sich für sie interessiert - sei es auf dem Markt am Stand oder jetzt wie hier am Meer. Ich habe dabei schön wirklich lustige Geschichten erlebt. Wie auf der Amazonastour. Dort habe ich einem Mann, der am Straßenrand saß und zu Mittag aß, auf seinen Teller geschaut und sagte "hhhhmmmm". Ehrlich, das Essen sah lecker aus und plötzlich schaute der Mann auf, schob einen Bissen auf die Gabel und hielt sie mir hin. Oh meine Güte, was tun in solch einer Situation? Schon denkt man an Durchfall und schlimme Dinge. Ich nahm die Gabel, roch an dem Essen und ließ den Bissen mutig in meinen Mund fallen. Mein Mann ist fast ohnmächtig geworden. Anschließend meinte er "na, da warst du wirklich cool. Ob ich mir das getraut hätte? Wahrscheinlich nicht!" Am Rande, ich bin nicht krank geworden. Wer gibt mir schon die Garantie, dass es in jedem Restaurant auf der Welt wirklich sooooo pikobello zugeht, niemand nehme ich an. Oh, ich bin vom Thema abgekommen. Zurück zu den jungen Leuten jetzt.
Mein Mann fragt mich, wo die her kämen. Ich habe keine Ahnung, antworte ich. „Dann geh hin und frag mal!“. Ich wieder runter ans Wasser und sage was auf englisch, wie vorhin. Huch, die verstehen ja wirklich rein gar nichts. Der Mann ist clever, hält mir sein Handy vor den Mund, ich wiederhole den Satz. Dann höre ich die Antwort, verstehe aber nichts. Er spricht ins Gerät und dann aha klingt es aus dem Teil .. "We are from China! Nein, englisch können sie nicht!!!" Ich bedanke mich für die Info und gehe nachdenklich zurück zur Liege. Junge gebildete Chinesen, die kein englisch können – ich verstehe es nicht. Die Konversation ist fast gleich schwierig wie in Thailand, da kann ein sehr großer Teil der Bevölkerung auch kein englisch … Hmmmmh. Aber eins muss ich ehrlich sagen, die Menschen sind alle überaus freundlich - egla ob auf der Straße, dem Markt oder sonst wo.
Der
Reiseleiter kommt und wir begeben uns zum Restaurant. Auf einem kleinen Parkplatz
bieten ein paar Leute Seafood an - es sind keine offiziellen Verkaufsstellen.
soviel dazu. Nicht, dass das Angebot schlecht ist, aber man sucht nach einer
kleinen Verdienstmöglichkeit.
Da haben wir es gut getroffen, was für eine tolle Aussicht!!
Das
Essen ist angerichtet – und wieder geben wir uns dem Genuss der vietnamesischen
Küche hin und sind begeistert. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Auf dem
Weg zum Bus haben wir noch die Möglichkeit, ein paar Eindrücke einzufangen,
bevor es zum Hafen geht.
Hier hätte es ich noch eine Weile aushalten können. Die Wellen rauschen leise, das Licht ist so sanft und die Luft noch angenehm warm. Aber irgendwann ist jeder Hafentag mal zu Ende und so trollen wir uns zum Bus.
Der Ausflug war gelungen, ein guter Mix zwischen Kultur und Neuzeit. Dankeschön und das Restaurant war ein toller Abschluss.
Vom Deck aus sehen wir die beleuchteten Pfeiler der Seilbahn rüber zur Insel Hon Tre. Das Riesenrad im Vinpearl Land dreht seine Runde … Hinter dem Hügel geht gerade der Mond auf ...
Und was machen wir jetzt noch? An Deck bleiben, denn die AIDAstars haben noch gleich einen Auftritt und es ist noch angenehm, draußen zu sein. Irgendwann gehen wir zu den BandMates, einfach nur Oldies hören und ein wenig reden.
Kurz bevor das Schiff ausläuft, gehen wir frische Luft schnappen und da läuft eine Lasershow. Ich habe im Programm nichts gelesen – aber gefreut hat es uns doch. Nha Trang liegt hinter uns und wir werden 513 Kilometer mit der Vita zurücklegen, bis wir in Ho Chi Minh Stadt ankommen werden. Da waren wir schon mal mit der Bella gewesen. Also ganz Neuland ist es nicht mehr, jedoch bin ich mir sicher, es gibt neue Winkel und Ecken, die ich sehen werde.
Gute Nacht – keinen Wecker stellen – morgen ist Seetag – nach so viel Kultur ganz gut.
25. Januar, Seetag nach HCM – teilweise bedeckt, 21 Grad
Ach, heute wird bis zum Abend nur gefaulenzt und dann geht es ins Selectionsrestaurant, fein essen mit Jana und Walter. Die Kunst des Kochens und eine pure Verführung – der Nachtisch - man kann nicht immer wiederstehen, auch wenn die Hose schon mal kneift. Und Fotos? Die gibt es heute nicht, ich habe mir eine kleine Pause auferlegt und die Camera kann mal "abkühlen".
Hinterher gehen wir gemeinsam noch in die AIDAbar, ein wenig Kalorien abtanzen und dann ab in die Falle. Treffpunkt für unseren privaten Ausflug in HCM oder auch Saigon ist um 8 Uhr! Rucksack ist gepackt - Gute Nacht.