Mutti: "Mit dem Wetter in Oslo haben wir wohl einen 6er im Lotto gewonnen ..."

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Kabinenkategorie
Meerblickkabine
Kabinennummer
5.167
Reisedatum von
21. Dezember 2023
Reisedatum bis
8. April 2024

5. Mai 2017, Oslo Wetter: 19 Grad, sonnig

Welch ein entspannter Morgen, wir haben mal lange geschlafen. Keinen Sonnenaufgang geschaut, keine Fotos gemacht. Um 9 Uhr sitzen wir am Frühstückstisch und lassen uns verwöhnen. Mutti schäkert wieder mit dem jungen Mann, der ihr den Orangensaft einschenkt und hätte gerne wie gehabt, ein Rührei ohne nichts drin. Wir haben eine spannendes Thema: Oslo und das Wetter. Resümee der vergangenen Jahre:


21. April 2012 Regen und Schneeflocken am Holmenkollen

7. Mai 2014 Regen

2. September 2015 Regen


Und heute sagt Mutti: „Kinder das ist ja wie ein 6er im Lotto: SONNE und vorhergesagte 21 Grad.“ Wir pellen uns aus und tanken noch etwas Sommerbräune bis die Luna den Hafen von Oslo erreicht.


Einig sind wir uns schon, denn nach so viel Regenbesuchen darf auch mal ruhig die Sonne dort für uns scheinen. Bestimmt ist für die Norweger in den Straßen der Hochsommer ausgebrochen – sprich Sommerkleidung an. Und wir? In unserem Koffer ist fast für jeden Anlass was drin – aber eben nichts wirklich an sommerlicher Kleidung. Egal, schöne Frauen entstellt nichts – dann krempeln wir eben die Ärmel hoch.


Schnell sind unsere Decken auf der Liege und wir legen die Füße hoch. Mutti blättert in ihren „Heftchen“ rum und hört mit einem Ohr zu, worüber sich die Kinder unterhalten. Es kommt, wie wir es bereits kennen „... und was habt ihr gestern Abend denn so erlebt?“ Meine Schwester und ich schauen uns an und lachen los. „Mutti, die haben wieder Impalat gespielt!“ Nun lachen wir drei, denn Mutti kennt ja die Story bezüglich des Liedes. Dann zeige ich ihr die Fotos. „Na, da habt ihr euch aber ordentlich amüsiert. Ihr seid aber leise rein geschlichen, denn ich habe gar nicht mitbekommen, wann ihr gekommen seid!“ „Mutti, das ist auch gut so, denn wir wollten dich nicht wecken. Du weißt doch, meist müssen wir noch eine Weile auf den Balkon und tuscheln“, antworte ich drauf.


Der Himmel ist so gut wie wolkenlos und strahlend blau. Je näher wir Oslo kommen, desto mehr Verkehr ist auf dem Wasser. Motorboote, Segelschiffe, Fähren und Kähne sind unterwegs. Oh, Mutti ruft: „Wir werden verfolgt!“ Da schaue ich von meinem Handy auf. Ob das wirklich erlaubt ist, in unserer Heckwelle so dicht kreuz und quer zu fahren? Sieht aus wie ein Training nach dem Motto „wollen wir doch mal schauen, wer hier seefest ist wegen der Wellen“.

Der Oslofjord schlängelt sich durch die Landschaft. Kleine Inseln mit Kiefernbewuchs und bunte Holzhäuser an beiden Seiten des Ufers verleihen der Region ihren Reiz. Die Laubbäume mit ihren zarten grünen Blättern sind Farbtupfer an den Felshängen und das Wasser erscheint uns heute einfach soooo unsagbar blau.

Die letzte Biegung ist erreicht, wir fahren in den Bunnefjord ein, an dessem Ende Oslo liegt. Die Kulisse kommt uns sehr vertraut vor und wir legen wieder unterhalb der Burg an. Was haben wir schon alles gesehen? Mit Mutti 2012 den AIDAausflug „Stadtrundfahrt mit Holmenkollen“ gemacht. Pfui bäh, 10 Grad hatten wir damals und es regnete auch noch teilweise. Am Holmenkollen fielen vereinzelt Schneeflocken. Mutti sagte zur Sprungschanze „Kinder, ich kann mich nur wundern, wie viele da heile runter kommen!“ Alle markanten Sehenswürdigkeiten wie das Schloß, die Oper, das Rathaus, die Hafenumgebung, die Festung, den Vigeland-Park … alles haben wir erlaufen. Was machen wir heute? Mutti gleich, „bei dem Wetter bleibe ich auf dem Balkon, das muss ich ausnutzen. Zuhause habe ich zwar auch eine gute Aussicht, aber keine Burg neben mir und vor allen Dingen keinen schönen Hafen. Ihr lauft mal schön, aber vorher gehen wir noch zusammen einen Salat essen – damit ihr nicht schlapp macht.“ Gesagt, getan – wir sind ja folgsam und pünktlich zum Anlegen wieder zurück auf unserem Balkon.

Von hinten nähert sich ein Schiff der Kriegsmarine und Mutti schaut etwas skeptisch auf die montierten Kanonen. Unten stehen die Hafenmitarbeiter bereit, die Luna fest anzubinden und wir begeben uns schon mal in Richtung Ausstieg. "Bis später dann", rufen wir der Sonnenanbeterin auf dem Balkon zu und dann schnappt die Tür ins Schloss. Am Ausgang hat sich schon ein kleiner Stau gebildet, jeder möchte hier an Land gehen.

Was für ein Glück, direkt am Anleger ist auch die Station für „Oslo by Train“. Ja, da sind wir dabei, bezahlt wird mit der EC-Karte – ein paar Minuten warten und los geht. Mutti steht auf dem Balkon und wir winken uns zu. Der kleine rote Zug ist ein Hop On-Hop Off-Zug, man kann unterwegs ein- und aussteigen. Der erste Halt ist am Revierkaia und auf dem Weg dort hin kommen wir an Gebäuden vorbei, an die ich mich nicht erinnern kann.

Von hier aus kann man bequem zum wunderschönen Opernhaus laufen, ein- und aussteigen auf das Zügle ich ja kein Problem. Die sehr modern gestaltete Oper ist ein begehrtes Fotomotiv. Egal wie das Wetter ist, denn der weiße Marmor passt sich den Lichtverhältnissen an. Wir steigen nicht aus und fahren weiter in Richtung Innenstadt.

Die Häuser mit den imposanten Fronten lenken unsere Blicke oft nach oben. Auf dem Dach des runden Parlamentsgebäudes weht die Fahne leicht flatternd im Wind.

Vor der Universität sitzen Leute auf den Treppenstufen und genießen das herrliche Wetter. Hoffentlich schwänzen die wegen der Sonne keine Vorlesung, geht es mir durch den Kopf.

In der Einkaufsmeile herrscht reger Betrieb. Kurz vor dem Schloss biegt die Bahn ab und ich kann noch ein Foto aus dem Fenster machen. Mutti wird bestimmt fragen, ob wir auch dort vorbeigekommen sind.

Aber ein Glück, dieser Zug fährt nicht so rasant, wie vor einigen Wochen der Zug in Mumbai, mit dem ich morgens um halb sechs unterwegs war. Auch am Rathaus hält der Zug, wir steigen jetzt aus.


Das Rathaus ist ebenfalls, wie die Oper, ein moderner Bau und mit seinen beiden Türmen nicht zu übersehen. Von hier aus sehen wir auch unsere Luna im Hafen liegen. Ein Blick auf die Uhr, wir sind gut in der Zeit und deshalb laufen zurück zum Kar-Johanns-Gate – zur Einkaufsstraße. Auf dem Weg liegt auch das Friedens - Nobel - Center.

Das Gebäude war früher mal ein Bahnhof und wurde im Jahr 2005 von König Harald eröffnet. Heute dient es als Museum über den Friedensnobelpreis, deren Preisträger und man erfährt auch etwas über die Geschichte von Alfred Nobel. Wechselnde Ausstellungen über Frieden, Krieg sowie der Bemühung Konflikte zu lösen, locken tausende von Besuchern an.


Auf dem Platz stehen ein paar Imbiss-Wagen und es duftet nach Bratwurst. Ein junger Mann mit einer großen Camera macht Dreharbeiten. Aber wir konnten nicht ergründen für was, er war zu beschäftigt. Auch das nahe Nationaltheater ist ein sehenswerter Gebäudekomplex. Ringsherum stehen Figuren bekannter norwegischer Berühmtheiten. Den Ludwig Holberg haben wir auch in Bergen gesehen.

Ich glaube, man muss einmal ganz herum laufen, um alles an dem Platz zu erfassen. Die blauen Stiefmütterchen leuchten in der Sonne und es gibt auch einen schönen Springbrunnen dort. Menschen sitzen auf den Mauern und Bänken und genießen den sonnigen Tag.

Tja, mit einem Fahrrad wären wir sicher auch gut bedient gewesen heute. Aber wie schön heißt es, „jeder Gang macht schlank“ und so gehen wir halt.

Natürlich steht auch die Besichtigung des Gebäudes auf dem Plan, in dem das Hard Rock Cafe untergebracht ist.

Schön gelegen an einer Straßenecke präsentiert es sich bestens. Aber einkehren wollen wir nicht. Vielleicht kommen wir ja noch mal nach Oslo, dann nehmen wir uns die Zeit dort einen Kaffee zu trinken. Heute sind wir eher auf der Suche nach einer urigen Location, so nennt man heute wohl Kneipen oder?  Weil heute Freitag ist, gefällt uns ein Bistro mit dem Namen „Fridays“ und wie wir dann feststellen, haben wir eine gute Wahl getroffen. Innen wirklich schön gemacht, nette Bedienung, eine kleine Erfrischung und noch ein paar Chips, alles gut. Nach der kleinen Stärkung machen wir uns wieder auf den Weg. "Oh meine Güte, was gibt es hier doch für tolle Fotomotive", sage ich zu meiner Schwester. "Ja, ich glaube, wir sollten doch noch mal wieder hierher kommen. Da kannst du deine Speicherkarte wieder füllen". Sie bleibt stehen und fotografiert auch fleißig mit dem Handy.


Ein Gebäude schöner wie das andere. Statuen ohne Ende, Menschen in Cafe's, kleine Parkanlagen, hohe Baukräne und plötzlich entdecken wir die Männer. Gelbe Männer stehen Spalier, sind die vielleicht zum Sonderpreis zu bekommen? Meine Schwester und ich stehen kichernd vor dem Laden und schwups, haben wir Erinnerungsfotos mit den fast Nackten eingefangen. "Schau mal, Haare haben die auch keine auf dem Kopf und keine Schuhe! Die werden bestimmt frieren, wenn es regnet", flüstere ich leise.

Ich kann es mir einfach nicht verkneifen und mache meiner Schwester vor, wie sie hätten auch da stehen können "Wie die Fußballer beim Elfmeter-Schießen" platzt sie raus. Ein paar Männer bleiben stehen und beobachten uns bei dieser Action und am Ende stehen wir zusammen bei den Gelblingen und lachen miteinander. Ein Mann sagt nur "jo jo" und haut seinem Kumpel freundschaftlich an die Schulter.


Wenn man ganz genau schaut, sieht es aus, als hätten sie so enge Slips an, für die ein bekannter Fussballer mal Model stand. Göttlich, diese lustige Einlage während unseres Spazierganges. Mal sehen, was Mutti zu den Typen sagt. Könnte sein sie sagt: „Warum habt ihr keinen mitgebracht, dann ist die Dame im Treppenaufgang der Luna nicht mehr soooo alleine!“


Jetzt aber heißt es Endspurt. Es ist schon nach 17 Uhr und wir haben noch ein Stück Weg vor uns. An uns vorbei huschen junge Frauen in Abendkleidung über den Gehsteig. Tolle Kleider und so schön frisiert. Wo die wohl hin wollen? Auf jeden Fall muss in einem Gebäude eine Veranstaltung sein, denn aus allen Himmelrichtungen kommen hübsch gekleidete Mädels herbei.

Am Rathaus wieder angekommen, geht es zum Hafen zurück. Oben auf dem Berg thront die Festung Akerhus, die heute nur noch für Repräsentationszwecke genutzt wird. Voriges Jahr habe ich sie aufgesucht und mir auch die verschiedenen Gebäude und den großen Innenhof angesehen. Es lohnt sich, mal dort oben vorbeizuschauen.


Im kleinen Jachthafen gegenüber unserer Luna mache ich noch ein paar Fotos und auch hier sitzen die Leute im kleinen Cafe und lassen entspannt das Wochenende beginnen. Und es ist auch so jede Menge Volk unterwegs; aber kein Wunder, es leben ja rund 1,9 Millionen im Ballungsraum von Oslo. In der Stadt selbst rund 640tausend. Oslo ist mit Abstand die größte Stadt Norwegens. Was mich persönlich fasziniert, ist die Weite in der Stadt. Die Straßen breit angelegt, viel Grün, viele kleine Plätze, die Sicht auf das Schloss unverbaut und die Menschen machen auf mich keinen gehetzten Eindruck.


Mutti hat sich schon schick gemacht, für den heutigen Abend. Mittags gab es nur einen kleinen Salat, so gehen wir zeitig los und unser Lieblingstisch ist noch frei. „Kinder, wie war es? Habt ihr was Neues gesehen heute?“ Wir platzen beide gleichzeitig los, „ja nackte Männer!“ „Wie, nackte Männer? Es war ja schön warm, aber deshalb muss man sich doch nicht gleich ganz ausziehen.“ Dann erzählen wir ihr, was es mit der Sache auf sich hatte. Mutti lacht herzhaft. „Keinen mitgebracht?“ Nun schauen wir aber, meine Schwester und ich. So ist Mutti, wir kennen sie doch ganz gut.


Mein Lieblingskoch aus der „Spezialitäten-Ecke“, Georgi Diyanow stellt mir einen super leckeren Nachtisch zusammen – alles ohne Laktose. Der Mann hat einen Orden verdient! Hoffentlich gewinnt er bei der Abstimmung beim „Lächelmoment der Reise“.

Satt und zufrieden geht es nach dem Abendessen auf unseren Balkon, denn um 20 Uhr heißt es „Sail away“ in Oslo. Menschenskinder, was für ein toller Tag, Sonne pur und es ist sogar um diese Uhrzeit noch recht angenehm draußen. Die Taue fallen ins Wasser und bald darauf entschwindet die Festung unseren Blicken. Mutti ist selig, ein Tag ohne Regen, die Kinder haben was gesehen, sie hat lustige Geschichten gehört, das Essen war lecker – braucht sie gerade mehr? Nein, sie ist sehr zufrieden und doch ein bisschen traurig, dass morgen der letzte volle Tag unserer Reise anbricht.


Wir schlagen noch vor, dass wir zusammen auf das Pooldeck zum Schlager-Event gehen könnten. „Ach Kinder, ich möchte mich lang machen und ein wenig in die Röhre schauen. Geht ihr mal schön alleine und amüsiert euch!“ Was wir dann auch tun.

Mega Stimmung auf dem Pooldeck. Die AIDAstars singen und tanzen deutsche Evergreens. Klar, dass fast jeder im Publikum mitsingt. Die Gastgeber sind auch unterwegs, um uns mit kleinen Häppchen zu beglücken. Plötzlich kommt Bewegung auf, die AIDAstars mischen sich unter das Volk und die Polonaise nimmt ihren Anfang. Und plötzlich ist meine Schwester weg. Nach einer Weile taucht sie wieder auf, die Polonaise endete in der Anytime-Bar und dort gab es einen „Kurzen“ zu trinken. Na dann, Prost! In der Zwischenzeit war ich kurz unten bei Mutti, alles in Ordnung. Zu vorgerückter Stunde, die Stimmung steigt weiter und irgendwann sind wir echt platt – unsere Unterunswohnerinnen auch. Gute Nacht. Und morgen ist ausschlafen angesagt. Der Kapitän hat heute durchgegeben, morgen scheint die Sonne für uns. Das wird sicher ein toller Seetag und Mutti kann wieder den Balkon in Beschlag nehmen.


Hier in meinem kleinen Film gibt es noch mehr Fotos von Oslo zu sehen ... https://youtu.be/a2LUW3CggE0







Der Blick in die Ferne öffnet einen Horizont, der unendlich ist ... :)
und auf dem Meer kann ich besonders weit schauen :Boot1:
ab 2008 Orient-Mittelmeer-Kanaren-Ostsee-Rotes Meer-Südamerika-Mar/Fantour-Amazonas-oft Südostasien-Adria-Karibik-Südstaaten/Mexiko-Pur Tour- Dubai/Mallorca-westl. Mittelmeer-Vietnam/Hongkokg/Philippinen-Transreisen und die Lust auf AIDA ist ungebremst :abfahrt:4 Reisen warten schon wieder
:foto: https://www.youtube.com/user/Perlenfeechen/videos