30. Januar 2019, Bangkok - es ist warm und wir "ziehen" um, vom River nach China Town
Augen auf und Sonnenaufgang wie im Bilderbuch … wenn der Smog über der Stadt nicht wäre, bestimmt noch viel schöner. Aber nun wollen wir mal nicht meckern.
Ich will aus dem Bad kein Geheimnis machen, aber die Wanne vor dem Fenster ist doch der Hit oder???
Die Sachen sind schnell zusammengepackt und wir
gehen zum Frühstück. Ja, es ist so, wie wir es mögen: asiatisch
eben. Es gibt viele warme Speisen, von gebratenem Reis bis hin zu
einer köstlichen Suppe. Und sie wurde vor unseren Augen zubereitet. War für mich interessant, so konnte ich genau verfolgen, was rein kam. Werde ich Zuhause mal versuchen nachzukochen. Ja, die Kocherei ... ist auch immer ein Thema auf dem Schiff. Es vergeht keine Reise, auf der ich es versäumen würde, eine Kochschule zu buchen. Macht Spaß, FRAU lernt noch dazu und man lernt nette Mitreisende kennen. Oft sind auch Männer dabei, nichts da mit "viele Köche verderben den Brei!!!"
Neben uns sitzt ein Paar, die uns ansehen,
wir seien wohl nicht von hier. Und wir kommen ins plaudern. Zum
Schluss fragen sie, was wir denn vorhätten. Wir schildern unseren
Plan und sie sagen „Schade, Unsere Tochter heiratet heute und wir
würden sie gerne mit zur Feier nehmen.“ „Oh, das ist wirklich
eine sehr liebenswerte Einladung, aber unsere Freunde erwarten uns“
sage ich. Und bedaure es wirklich, nicht bei der Hochzeit dabei zu
sein. Wäre bestimmt interessant, wie das so abläuft. Naja, man kann
nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Wir wünschen den Brauteltern noch einen wunderschönen Tag und alles Gute für das junge Paar.
Nach dem Frühstück fahren wir in den 22. Stock zum Pool. Whowwww, wirklich schön. Ein wenig erinnert er mich an das Marina Bay Sands Hotel in Singapur, schwimmen bis zur Kante. Ich habe dort noch nie gebadet, aber von der Aussichtsplattform auf dem „Surfbrett“ habe ich rüber schauen können. Der Sprung in das Wasser wäre nicht übel, aber wir haben den Abholservice für 12 Uhr bestellt und so bleibt es nur ein Wunschtraum. Ein paar Hotelgäste liegen träge in der Mittagssonne, die gnadenlos brennt.
Alles in allem haben wir bedingt durch die Filmarbeiten die Möglichkeit gehabt, die Nacht in diesem super Hotel zu genießen. Also wer mal vor oder nach der Reise ein Hotel sucht, das Avani-Riverside können wir empfehlen. Von dort aus ist es auch nicht weit zu den bekannten Sehenswürdigkeiten wie What Po, Wat Arun, zum großen Palast und natürlich dem Asiatique Market.
Pünktlich
steht der Fahrer unten bereit und wir fahren nach China Town. An der
Rezeption im "Shanghai Mansion" werden wir schon erwartet und wie schön, es gibt eine
Mitarbeiterin, die sogar einigermaßen deutsch kann und sich freut,
ihre Kenntnisse zu nutzen. Unser Zimmer liegt im zweiten Stock. Echt,
der ruhige Innenhof beeindruckt mich sehr. Wunderschöne Lampen
hängen von der Decke herunter, unten ist ein Teich angelegt mit
kleinen Koikarpfen.
In den Rundgängen vor den Zimmern sind
gemütliche Sitzmöglichkeiten – eine sehr ruhige Atmosphäre und
man hört nichts vom Straßenlärm. Kaum haben wir unser Zimmer
betreten, denken wir, wir sind in einer anderen Welt. Wie stilvoll
ist doch die Einrichtung – ich bin hin und weg. Manche mögen das vielleicht kitschig finden, aber mir gefällt. Es passt alles, die schwere Holztür mit Messingbeschlag und großen Holzriegel. Die Seidentapete, das Chaiselongue - alles ist aufeinander abgestimmt und spielt die Epoche der 30er Jahre wieder.
Noch ein
kleiner Streifzug durch das Hotel und wir brechen auf. Links und
rechts der Straße stehen viele kleine Garküchen und jede Menge sind
Menschen unterwegs. Über die Straße sind riesige Transparente
gespannt. Rote Lampions schaukeln im Wind.
Es duftet alle paar Meter
nach was etwas anderem.
Gebratene Enten liegen bereit zum Verzehr,
getrockneter Fisch wartet auf Käufer, Obst ist kunstvoll
aufgeschichtet und die Luft ist heiß. Am Morgen habe ich auf meinem
Handy geschaut, ob es hier auch meinen Lieblingsschuhladen gibt. Ja,
juhuuuu, es gibt einen nicht weit vom Hotel entfernt. Es ist zwar
nicht so riesig, wieder in Singapur, aber es genügen Auswahl in
kleinen Größen. Mein kommender Sommer ist gerettet – fündig
geworden!!! Schnell kehren wir für eine kurze Pause und Ballast
abladen zum Hotel zurück und erfrischen uns an die Hotelbar.
Auf der
Karte schauen wir, wie wir am besten runter zum River kommen. Aber
irgendwie verlaufen wir uns ständig in dem Gassen- und
Straßengewirr.
Fragen in einem Laden nach dem Weg „No ingliiiish
...“ Man zeigt in eine grobe Richtung und schon sind wir wieder
falsch. Egal, da ist ein Tempel, dann schauen wir uns den doch
einfach an.
Nicht weit entfernt sehen wir die goldenen Türme eines weiteren Tempel und auch der wird erkundet. Wir haben ja Zeit, es wartet keine Reisegruppe und auch kein Bus auf uns - wie bei einem gebuchten Ausflug. Das ist ein wunderbares Gefühl - sich einfach treiben zu lassen.
Außer uns treffen wir nur 4 französische
Touristen in dem Tempel an. Wunderschön die goldenen Buddhas.
Die
Sonne scheint sich bald zu verabschieden und dann sehen wir einen
Tempel, den wir bei unserer allerersten Reise besichtigt haben. Wie
schön – aber jetzt müssen wir einen Schritt zulegen, unsere
Freunde warten. Gemeinsam geht es zum Abendessen an den Chao
Phraya-Fluss.
Das Restaurant ist etwas abgelegen und Ziel der
einheimischen Bevölkerung, allein schon wegen der Aussicht.
Das Essen ist ausgezeichnet und wieder haben
wir verschiedene Gerichte auf dem Tisch und probieren ist angesagt. Der glasierte Aal mit Seamkörnern drauf, war eine Neuentdeckung für mich - hat sehr gut geschmeckt. Und die Suppe, die isst man dann, wenn man Lust drauf hat. Vorweg, mittendrin oder zum Schluss und immer gehört ein Esslöffel Reis hinein.
Im Innenbereich spielt eine Band und in einem Nebengebäude hören
wir Gesang. Karaoke, in Thailand sehr beliebt. Hier gibt es einen
Raum, da singen nur Frauen und nebenan können die Männer ihre Songs
johlen.
Gegen Mitternacht sind wir wieder am Hotel, aber müde sind wir nicht. Also laufen wir heute mal nach links und landen in einer Straße mit lauter Garküchen. Da ist aber noch was los! Essen wollen nicht, aber ein Bier als Absacker wäre doch gut. Schon sitzen wir auf den niedrigen Plastikstühlen und die Bedienung bringt uns das Bier. Ich schaue zu, was da zu so später Stunde noch gebrutzelt wird. Auf einem Grill liegen Auberginen und die junge Schau schaut mich fragend an. Ich zeige auf das Gemüse und sage: „Oberschiiiine“. Sie spricht es nach und kichert dabei. Das Wort findet sie lustig. Es gibt Seafood in Auslagen ohne Ende, alles nett angerichtet auf Eis.
In der
schmalen Gasse zwischen den beiden Straßenseiten fahren inzwischen
Tuk-Tuks vor, die Garküchen werden verladen.
Der Gesteig geschrubbt
und kleine Lastwagen quetschen sich durch. Was für ein Gewusel. Das
ist das, was Asien ausmacht – irgendwie ist man immer mitten drin
und dabei. „Schau mal auf die Uhr“ sage ich zu meinem Mann, es
ist schon nach 1 Uhr. Wir verabschieden uns von der netten Bedienung
und den beiden Männern und laufen in Richtung Hotel. Ach, die junge
Frau ruft mir nach und lacht … „Oberschiiine“. Fein säuberlich
verknotet stehen Abfalltüten auf den Bürgersteigen –
Aufbruchstimmung bei den Garküchen. Aber wer meint, die Straßen seien fast menschenleer, der irrt sich. Man scheint es zu mögen, zu später Zeit noch unterwegs zu sein.
China Town gefällt uns sehr, es ist zu jeder Tages- und Nachtzeit richtig was los. Bisher hatte ich noch keine Zeit für Shopping – außer dem kleinen Schuheinkauf heute morgen. Aber vielleicht schaffe ich es morgen, mal in ein paar Läden hineinzuschauen. Der große Hit sind zur Zeit, wie in fast ganz Asien, rote Kleidung für Groß und Klein. Schließlich will man entsprechend gekleidet sein für das bevorstehende Neujahrsfest. Es gibt auch spezielles Gebäck und anderes Gedöns zu kaufen … Aber morgen kaufen wir uns erst mal einen Mundschutz, der Smog ist bei der momentanen Wetterlage enorm. Wir haben gesehen, dass große Lastwagen mit Wassertanks und Schläuchen nachts unterwegs waren. Man hat die Straßen vom Smogstaub gereinigt.
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